Alles, was man über die Bundesliga-Rechtevergabe wissen muss

Die Fußball-Bundesliga ist die mit Abstand populärste Sportveranstaltung in Deutschland. Und auch über die Landesgrenzen hinaus hat die höchste deutsche Spielklasse Millionen Fans. Wenig überraschend lässt sich die DFL die Übertragungsrechte für die Bundesligaspiele fürstlich entlohnen.

Service – Kürzlich fand die Auktion der Rechtepakete für ab der Saison 2025/26 statt. Hier erfahren Sie alles, was Sie über den abgelaufenen Bieterwettbewerb um die Bundesligarechte wissen müssen und wo in der kommenden Saison die Bundesliga zu sehen sein wird.

Foto: Tobias Rehbein/Unsplash

Rechtepakete der Bundesliga

Die Übertragungsrechte der Bundesliga werden in unterschiedliche Pakete unterteilt, um eine Vielzahl von Medienunternehmen anzusprechen. Diese Pakete beinhalten sowohl die Rechte für die TV-Übertragung als auch für die digitale Verwertung, z.B. über Streaming-Dienste. Typischerweise umfasst die Rechtevergabe mehrere Kategorien:

  1. Freitagsspiele und Sonntagsspiele: Diese Spiele werden in der Regel auf linearen Fernsehsendern übertragen. Für die Freitags- und Sonntagsspiele gibt es häufig separate Bieter, da sie eine eigene Zielgruppe ansprechen.
  2. Topspiele: Diese beinhalten die Partien der Bundesliga, die als besonders attraktiv gelten, z.B. die Spitzenspiele der Saison oder der „Klassiker“ zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Diese Spiele haben einen hohen Stellenwert und werden in der Regel von den größten Medienunternehmen angeboten.
  3. Gesamtpaket für alle Spiele: Für die Übertragung sämtlicher Spiele gibt es ebenfalls ein Paket, das von einem oder mehreren Anbietern erworben werden kann. Dieses Paket umfasst die Spiele, die auf den klassischen TV-Sendern sowie auf digitalen Plattformen zu sehen sind.
  4. Digitale Rechte: Ein weiterer bedeutender Teil der Rechte betrifft die Online-Übertragungen, insbesondere über Streaming-Dienste oder bei Anbietern von Fußball Wetten. Denn nicht selten bieten Online-Buchmacher auch den passenden Stream an. Die Nachfrage nach diesen Rechten ist in den letzten Jahren gestiegen, da immer mehr Zuschauer ihre Spiele über das Internet verfolgen.
  5. Highlights und Zusammenfassungen: Hierbei handelt es sich um die Rechte zur Ausstrahlung von Spielzusammenfassungen und Highlights, häufig über Plattformen wie Sportsender oder soziale Medien.

Bieter im Wettbewerb

Bei der Versteigerung der Übertragungsrechte konkurrieren verschiedene Anbieter um die Pakete. Zu den wichtigsten Bietern gehören:

  1. Sky Deutschland: Der Pay-TV-Anbieter Sky hat über Jahre hinweg die Bundesligarechte in Deutschland gehalten. Sky ist ein etablierter Anbieter und hat ein starkes Interesse an der Übertragung der Bundesligaspiele. Große Veränderung gibt es am Samstag: Traditionell lief die beliebte Samstagskonferenz bei Sky, diese wandert jedoch nun zum Sport-Streaming-Anbieter DAZN. Sky zeigt allerdings die Einzelspiele am Samstag live und überträgt zudem die Partien am Freitagabend, die zuvor bei DAZN zu sehen waren.
  2. DAZN: Der Streaming-Dienst DAZN hat sich in den letzten Jahren als ernstzunehmender Konkurrent etabliert und immer mehr Rechte erstanden. Die Freitagspartien gibt der Streaming-Dienstleister ab, dafür werden neben der Bundesliga-Konferenz am Samstag auch die Einzelpartien am Sonntag bei DAZN übertragen.
  3. RTL: Der deutsche Fernsehsender RTL hat ebenfalls Interesse an den Übertragungsrechten der Bundesliga. Im Bieterwettbewerb hat sich RTL das Samstagabendspiel der 2. Bundesliga gesichert. Das Hauptaugenmerk liegt aber weiterhin auf der Europa- und Conference League.
  4. Amazon: Der Online-Riese Amazon galt ebenfalls als möglicher Bieter im Spiel. Amazon hat in den letzten Jahren verstärkt in Sportübertragungen investiert. Allerdings werden bei Amazon keine Bundesligaspiele laufen.
  5. Öffentlich-rechtliche Sender: Auch ARD und ZDF haben Interesse an den Übertragungsrechten. Sie konnten sich die Highlight-Rechte für die Sportschau bzw. das Sportstudio sichern.
Foto: Sebastian Pociecha/Unsplash

Ablauf des Bieterwettbewerbs

Der Bieterwettbewerb für die Bundesligarechte folgt einem strukturierten und transparenten Verfahren. Zunächst müssen alle interessierten Medienunternehmen ihre Angebote für die einzelnen Pakete einreichen. Diese Angebote werden dann in einer Auktion bewertet. Der Wettbewerb läuft dabei in mehreren Runden ab, in denen die Bieter ihre Gebote abgeben können.

Dabei ist es nicht nur entscheidend, wie hoch das finanzielle Angebot ist, sondern auch die geplante Reichweite und die Qualität der Übertragung. Die DFL, welche für die Vergabe der Rechte verantwortlich ist, berücksichtigt daher auch Faktoren wie die Zuschauerzahl und die Infrastruktur der jeweiligen Plattformen. (opm)