Wer eine Anhängerkupplung am Auto nachrüsten will, macht dies zumeist aus praktischen Gründen, denn mit dem Zubehör lassen sich spielend leicht Fahrräder, Wohnwagen oder Anhänger transportieren. Autofahrer haben dabei die Auswahl zwischen verschiedenen Ausführungen.
Service – Welche eignet sich für welchen Einsatz? Wo liegen die Unterschiede zwischen einer abnehmbaren und fest installierten Kupplung? Wie geht die Installation richtig? Und welche gesetzlichen Vorschriften muss eine Anhängerkupplung einhalten? Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen klären wir in diesem Artikel.
Gesetzliche Vorgaben: Anforderungen der StVZO und TÜV-Abnahme
Wer eine Anhängerkupplung am Auto nachrüsten möchte, muss sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten. In Deutschland regelt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) den Einsatz von Anhängerkupplungen. Nach dem Einbau muss das Fahrzeug von einer Prüfstelle wie dem TÜV oder der DEKRA abgenommen werden. Diese prüfen nach, ob die Anhängerkupplung ordnungsgemäß installiert wurde und die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet ist. Anders sieht es aus, wenn die Anhängerkupplung eine EG-Typengenehmigung besitzt. Mit dieser bestätigt die Genehmigungsbehörde bereits im Vorfeld, dass die Kupplung über die gesetzlichen Mindeststandards bezüglich Sicherheit und Umweltverhalten verfügt. Da Anhängerkupplungen in der Regel eine EU-Zulassung haben, müssen sie nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden.
Welche Anhängerkupplung passt zu welchem Fahrzeug?
Nicht jede Anhängerkupplung passt zu jedem Auto. Es gibt verschiedene Typen, die von starren über abnehmbaren bis hin zu schwenkbaren Modellen reichen. Starre Kupplungen sind fest am Fahrzeug installiert und daher optimal, wenn regelmäßige Lasten gezogen werden. Die abnehmbaren Pendants hingegen lassen sich flexibel genau dann anbringen, wenn sie benötigt werden, und abnehmen, wenn dies nicht der Fall ist. Eine Zwischenlösung stellen schwenkbare Kupplungen dar: Sie lassen sich nach der Nutzung bequem einfahren. Sowohl schwenkbare als auch abnehmbare Kupplungen sind ideal für jene, die Wert auf das Erscheinungsbild ihres Autos legen und nicht wollen, dass die Anhängerkupplung die Ästhetik zerstört. Allerdings haben sie in Sachen Lasten das Nachsehen gegenüber der deutlich stärkeren starren Variante.
Kosten und Aufwand einer Nachrüstung
Die Kosten für das Nachrüsten einer Anhängerkupplung variieren stark je nach Fahrzeugtyp, Modell der Anhängerkupplung und den Installationskosten in der Werkstatt. Die Preisspanne ist breit gefächert und liegt im Durchschnitt zwischen 300 und 1000 Euro. Ein Kostenfaktor ist insbesondere die Installation. Spezialisierte Werkstätten führen den Einbau effizient und garantiert sicher durch, kosten aber einiges. Alternativ können Autofahrer den Einbau selbst vornehmen, da der Aufwand beispielsweise bei einer flexiblen Kupplung sehr gering ist. Zudem haben moderne Fahrzeuge meist bereits vorinstallierte Aufnahmepunkte für Anhängerkupplungen, welche die Installation zusätzlich erleichtern.
Der mechanische Teil stellt entsprechend selten eine Herausforderung bei der Installation dar – anders sieht es bei der Elektronik aus. Technisierte Autos verfügen über einen sogenannten Anhängermodus. Dieser wird dann aktiviert, sobald das Autosystem einen Anhänger erkennt. Das hat den Vorteil, dass sich die Assistenzsysteme an die Nachrüstung anpassen und die Kupplung in der Einparkhilfe oder Stabilitätskontrolle berücksichtigen. Entsprechend muss allerdings die Verkabelung des Autos angepasst werden, damit vor allem die Beleuchtung des Anhängers einwandfrei funktioniert.
Fazit: Wichtige Überlegungen und praktische Vorteile
Das Nachrüsten einer Anhängerkupplung bietet nicht nur Flexibilität und neue Nutzungsmöglichkeiten für das Fahrzeug, sondern muss auch gewissenhaft geplant werden. Die Auswahl des passenden Modells, die gesetzliche Abnahme sowie die Integration der Elektronik – alles muss sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Nur so bleibt die Anhängerkupplung sicher; auf der Autobahn und im Nahverkehr. (opm)