Der Ernst-Klusen-Saal der Festhalle Viersen bot den würdigen Rahmen für die erste Einbürgerungsfeier der Stadt Viersen. 44 Menschen, die diesen großen Schritt gegangen sind, waren gekommen. Insgesamt sind im laufenden Jahr bereits 177 Personen eingebürgert worden.
Viersen – Beigeordneter Ertunç Deniz, der selbst aus einer Einwandererfamilie stammt, begrüßte die Gäste. Neben den Eingebürgerten und Familienangehörigen waren Mitarbeitende der Verwaltung und Vertretungen der Ratsfraktion gekommen. Deniz sagte: „Heute feiern wir einen bedeutenden Meilenstein in Ihrem Leben.“
Die Einbürgerungsfeier sei ein Fest, das die Leistungen, die Entscheidungen und die Geschichte der Menschen würdige – und ein Fest, das zeige, „wie wichtig Sie für unsere Stadt sind“. Die Einbürgerung sei mehr als nur ein formeller Akt: „Mit Ihrer Einbürgerungsurkunde in der Hand sind Sie nun nicht nur offiziell deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, sondern auch ein wertvoller Teil unserer Gemeinschaft in Viersen.“
Die Entscheidung für die deutsche Staatsangehörigkeit sei ein großer Schritt, der Mut und Entschlossenheit erfordere. Manche seien mit der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit nach Deutschland gekommen. Andere haben sich aus familiären Gründen in Deutschland niedergelassen. Manche haben ihre Kindheit hier verbracht und sind in dieser Kultur aufgewachsen.
Andere haben erst später im Leben eine neue Heimat hier gefunden.
„Sie alle haben eine Sache gemeinsam“, sagte Deniz: „Sie haben Herausforderungen gemeistert, sich integriert und den Wunsch verspürt, Teil dieser Gesellschaft zu werden. Dafür verdienen Sie unseren Respekt und unsere Anerkennung.“ Die Einbürgerung sei eine bewusste Entscheidung für Demokratie, Freiheit, Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit.
Diese Werte seien die Basis unseres Zusammenlebens und das Fundament unserer Gemeinschaft.
Die Einbürgerung sei nicht das Ende eines Prozesses, sondern der Beginn eines neuen Kapitels. Die Einbürgerung sei ein starkes Signal: „Sie möchten aktiv an unserer Gesellschaft teilhaben und sich einbringen.“ Genau das sei es, was Viersen ausmache. Die Stadt biete vielfältige Möglichkeiten, sich beispielsweise in Vereinen, kulturellen Projekten oder Nachbarschaftsinitiativen zu engagieren: „Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind dabei für uns alle von unschätzbarem Wert.“
Zum Abschluss seiner Rede sagte Deniz, die Einbürgerung sei Symbol für Zugehörigkeit, für Integration und Zusammenhalt: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in Viersen und in Deutschland nicht nur angekommen, sondern wirklich zuhause fühlen.“
Im laufenden Jahr wurden bisher 178 Menschen eingebürgert (Vorjahr: 81).
Sie kamen aus 27 Staaten (wie im Vorjahr), eine Person war staatenlos. An der Spitze der Herkunftsstaaten stehen Syrien, Afghanistan, Türkei, Irak und Russland (Vorjahr: Syrien, Griechenland, Türkei, Tunesien, Ukraine).
Wer eingebürgert werden will, muss in der Regel neben einem fünfjährigen rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland nachweisen, dass er die deutsche Sprache beherrscht. Er muss nachweisen, dass er mit unserer Geschichte, unserer Verfassung und unseren demokratischen Werten vertraut ist.
Außerdem müssen Einbürgerungswillige ihren Lebensunterhalt eigenständig sichern können. (opm)