Bei der FEN kamen Newcomer und bekannte Stars der närrischen Welt zusammen

Mittlerweile schon traditionell präsentiert der FEN Regionalverband Linker Niederrhein an seinem Vorstellabend kurz vor dem Hoppeditzerwachen Stars sowie Sternchen der karnevalistischen Szene. Als einer der wenigen europaweit agierenden Dachverbände für Karnevalisten, lud die Föderation Europäischer Narren Deutschland e. V. deshalb erneut in diesem Jahr in das Dülkener Bürgerhaus ein.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Fotograf Martin Häming

Viersen-Dülken – Wenn die FEN zu seinem närrischen Vorstellabend ruft, dann kommen Tänzer und Musiker gerne, um sich einen Abend lang auf der Bühne den Entscheidern und Planern der Veranstaltungen zu präsentieren.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Frank Gramberg, als Präsident des FEN Regionalverbandes Linker Niederrhein, konnte erneut in diesem Jahr ein buntes Programm den Gästen präsentieren. Das Besondere: Der Abend, der einer närrischen Galasitzung in Nichts nachstand, wurde von den Künstlern kostenlos gestaltet, schließlich ging es um zahlreiche Buchungen und Auftritte in der übernächsten Session. Doch bevor das abwechslungsreiche Programm startete, gebührten die nächsten Minuten den Ehrungen und verdienten Mitgliedern, denn der Regionalverband lud auch zum eigenen Ordensabend.

Mit dem „Narr von Europa“ in Bronze wurden verdient ausgezeichnet in Anerkennung der besonderen Verdienste zur Erhaltung und Förderung des karnevalistischen Brauchtums Peter Windhausen, Michael Bujanowski (der leider krankheitsbedingt seine Auszeichnung nicht selber in Empfang nehmen konnte – die Redaktion wünscht gute Besserung), Werner Hörsches, Geraldine Otten und Cristoph Fritsch. Den „Narr von Europa“ in Silber durften ein überraschter Frank Gramberg aus den Händen von Vizepräsident Wilfried Terstappen, Juppi Riether, Joachim Müller und Jürgen Fritsch entgegennehmen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die größte Ehre gebührte Klaus Flohberg von der Ki Ka Kai a mit dem „Narr von Europa“ in Gold. Flohberg regierte das närrische Volk mit seiner Prinzessin nicht nur bereits zwei Mal in 2007 und 2019, er ist als langjähriges Vorstandsmitglied mit seiner Frau Gabi auch fester Bestandteil der Gästelisten jecker Veranstaltungen. „Du bist die gute Seele für die Kartenreservierungen bei anderen Gesellschaften, damit ihr als Ki Ka Kai a auch überall als starke Truppe, wie auch heute wieder, auftretet“, unterstrich die Laudatio.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Am Mikrofon an diesem Abend ebenfalls zum wiederholten Mal Sänger, DJ und Moderator Detlef Belk aus Süchteln. Kein Unbekannter im hiesigen, närrischen Rahmen und Garant für gute Stimmung. Das wusste auch das Publikum zu würdigen, welches gerne direkt mit einstimmte und genussvoll den mitreißenden Auftritt genoss. An „seiner Seite“ und im nicht weniger wichtigen Hintergrund stand Robert Braun für die Technik und das Licht.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Von niederrheinischem Charme wechselte das Programm zu Glamour und Charisma mit Corinna De Pooter. Die Künstlerin stammt aus einem deutsch-belgischen Elternhaus und auf der Bühne fühlt sich die Powerfrau schon lange Zuhause – sie ist eben ein wahres Allroundtalent mit einer ausdrucksstarken Stimme. Rock, Pop oder sogar Musical, ihre Ausbildung, die 2003 in der Stage School Hamburg begann, war herauszuhören nicht nur bei „What a Feeling“, während sie gekonnt mit dem Mikrofon spielte. Längst ist sie auch im Fernsehen immer wieder zu sehen, zuletzt übrigens in der Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“, wenn sie denn nicht gerade auf einer Theaterbühne steht. Gebucht werden kann sie übrigens auch im Doppel mit ihrer Schwester, die ebenfalls mit klassischer Ausbildung und zudem einigen Auszeichnungen punkten kann.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Sie machte die Bühne für heimische Gewächse frei. Aus Viersen präsentierten sich gekonnt die Vierscher Mispelblüten, begleitet von Trainerin Silke Dückers-Klichowski, die in diesem Jahr mit glitzernden weißen und eisblauen Kostümen zum Motto „As cold as ice“ auf der Bühne stehen. Ihre neue Choreografie begeisterte mit schwungvollen Bewegungen und mitreißendem Lachen, welches vom Publikum gerne mit Beifall begleitet wurde.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Dirk Elfgen legte noch einmal ein wenig Feuer an die Stimmungskanone – gekonnt und mit guter Laune, schließlich ist der Entertainer, Sänger und Kabarettist ein alter Hase auf Europas Showbühnen. Nicht verwunderlich, dass auch er auf verdiente Auszeichnungen verweisen kann, wie beispielsweise den „Künstler des Jahres 2020 – Sparte Entertainment & Moderation“ (GEDU-Verlag). Zwar standen an diesem Abend Karnevalslieder im Vordergrund, Dirk Elfgen ist stimmsicher aber auch bei Sinatra bis Elvis und hin zu eigenen Songs, zu denen er sich mit Gitarre, Saxophon oder Keyboard begleitete. Eben ein echter Allrounder, der mit der Vielfalt der Instrumente das berühmte i-Tüpfelchen seinen Auftritten aufsetzt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming
Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Das an so einem Abend kölsche Töne nicht fehlen durften, dafür stand auch die Band „De Halunke“, die bisher die Bühnen in Viersen noch nicht erobert haben. Eigentlich schade, denn die fünfköpfige Band um Frontman Günter Hagen „Jünni“ wusste gekonnt mit bekannten kölschen Hits und eigenen Stücken ihr Publikum zu erreichen. 100 % live, 100 % mit Leidenschaft dabei auf den Brettern, die die Welt bedeuten, ging es danach auch direkt kölsch weiter mit Stimmungssängerin Katharina Köppen, die auch im vergangenen Jahr bei der FEN begeistert hatte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Und was konnte ihr Besseres passieren als den sowieso gut gelaunten Saal weiter anzuheizen. Bei ihr traf Schlager auf Kölsch und spätestens als „Du bist so schön“ von der Bühne erschallte, da war Schunkeln Pflicht. Wer nicht genug von ihr bekommen hat, der kann sich die Adventzeit mit ihren Liedern verschönern. Die Künstlerin tritt nämlich am 3. Dezember bei „Chrissdaachsverzäll un Leeder“ auf der MS Godesia auf, die in Bonn ablegt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Nachdem sie dann das Mikrofon abgegeben hatte, waren es die Lollipops mit über zwanzig Tänzerinnen, die den bunten Abend abrunden durften. In dieser Session starten sie mit dem Partymodus voll durch, denn die beliebte Truppe kann in 2024 ihr stolzes 30-jähriges Jubiläum feiern. Die private Showtanzgruppe aus Nettetal hat das Jahr über gekonnt trainiert und ihr Können auf verschiedenen Tanzwettbewerben bewiesen. Zusammen mit den weiteren künstlerischen Spitzen am Freitagabend fällt die Auswahl der Vereine sicherlich schwer, wer denn demnächst bei der eigenen Veranstaltung das Publikum begeistern darf. Wer darüber fachsimpeln möchte, der kann das dann am Samstagabend bei der Boisheimer Prinzenproklamation tun, bei der die jecke Welt erneut im Dülkener Bürgerhaus zusammenkommt. (nb)