Besenreiser selbst entfernen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Der Sommer nähert sich mit großen Schritten und das bringt viele ins Schwitzen – nicht nur wegen der steigenden Temperaturen. Der ein oder andere Makel, der sich im Winter noch gut unter langer Kleidung verbergen lässt, kommt im Sommer zum Vorschein. Dazu gehören auch Besenreiser.

Service – Die auffälligen Äderchen schlängeln sich über die Beine und sehen sonderbar aus. Dafür schämen sich viele Betroffene und suchen nach einer einfachen Lösung. Welche Möglichkeiten es gibt, um die Besenreiser selbst zu entfernen, zeigen wir in diesem Beitrag.

Foto: Kris Han

Woran erkennt man Besenreiser?

Bei Besenreisern handelt es sich um erweiterte Venen, die sich in der Haut als feine, rötliche bis bläuliche Äderchen zeigen. Sie breiten sich spinnenbeinartig bzw. in einem feinen Geflecht aus. 

Besenreiser treten vorwiegend an den Beinen auf, speziell an den Rückseiten der Oberschenkeln und in den Kniekehlen. Aber sie können auch an den Unterschenkeln und manchmal auch an anderen Körperstellen auftauchen. Besenreiser sind harmlos, dafür für viele Betroffene ein umso größeres ästhetisches Problem. 

Anhand dieser Merkmalen erkennt man Besenreiser:

  • Besenreiser erscheinen als dünne, verästelte Venen, die oft wie ein Netz oder eine Spinnwebe aussehen.
  • Sie können rötlich, bläulich oder violett sein, abhängig von der Tiefe und Größe der betroffenen Venen.
  • Besenreiser treten häufig an den Beinen auf, insbesondere an den Oberschenkeln, Waden und Knöcheln.
  • In den meisten Fällen verursachen Besenreiser keine Schmerzen oder Beschwerden. Manchmal kann jedoch ein leichtes Brennen, Jucken oder ein Spannungsgefühl auftreten.

Was unterscheidet Besenreiser von Krampfadern?

Noch immer werden die Bezeichnungen Besenreiser und Krampfadern synonym verwendet, obwohl es sich um zwei völlig unterschiedliche medizinische bzw. ästhetische Probleme handelt. Zwar sind Besenreiser und Krampfadern beides Venenprobleme, jedoch unterscheiden sie sich in mehreren Aspekten:

Größe und Aussehen: Besenreiser sind kleine, feine Venen, die sich als rötliche bis bläuliche Äderchen in der Haut zeigen und flach sind. Sie erscheinen oft verästelt.

Krampfadern hingegen sind größere, geschlängelte und oft knotenartige Venen. Sie können deutlich sichtbar unter der Haut hervortreten.

Symptome: Besenreiser verursachen grundsätzlich keine Symptome wie Schmerzen oder Schwellungen. Krampfadern können aber Schmerzen, Schweregefühle, Schwellungen, Juckreiz und Krämpfe verursachen. Im fortgeschrittenen Stadium können sie auch zu Hautveränderungen wie Ekzemen oder Geschwüren führen.

Gesundheitsrisiko: Besenreiser sind in der Regel harmlos und stellen kein ernstes gesundheitliches Risiko dar. Sie sind lediglich ein kosmetisches Problem.

Krampfadern können – insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben – zu verschiedenen Komplikationen führen, darunter Hautveränderungen, Venenentzündungen und Geschwüre. Sie bergen also ein größeres gesundheitliches Risiko.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für Besenreiser?

Die Entstehung von Besenreisern hat unterschiedliche Ursachen und Risikofaktoren. Dazu gehören:

  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Veranlagung spielt eine große Rolle bei der Entwicklung von Besenreisern. Wenn in der Familie vermehrt Besenreiser auftreten, ist das Risiko höher, dass man selbst irgendwann betroffen ist. 
  • Hormonelle Einflüsse: Schwankungen im Hormonspiegel, z.B. während der Schwangerschaft, Pubertät, Menopause oder durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel, können die Entwicklung von Besenreisern begünstigen. Auch Hormonstörungen beeinflussen die Entstehung von Besenreisern.
  • Stehende oder sitzende Tätigkeiten: Sie steigern die Venendruck, dem die Gefäße nicht mehr standhalten. Dadurch entstehen Ausläufer, die an der Oberfläche sichtbar werden. 
  • Übergewicht: Das übeschüssige Gewicht belastet die Venenwände und Venenklappen. Außerdem wird das Gewebe durch den ungesunden Lebensstil schwächer und das Risiko für Besenreiser steigt. 
  • Alter: Mit zunehmendem Alter verlieren die Venen an Elastizität und die Venenklappen können ihre Funktion beeinträchtigen, was das Risiko von Besenreisern erhöht.
  • Geschlecht: Frauen haben aufgrund hormoneller Unterschiede tendenziell ein höheres Risiko für Besenreiser als Männer.
  • Vorerkrankungen: Bestimmte Erkrankungen wie chronische Veneninsuffizienz, Thrombosen oder Gefäßentzündungen können das Risiko von Besenreisern erhöhen.

Besenreiser selbst entfernen: Welche Möglichkeiten gibt es?

In den meisten Fällen wird von der Selbstbehandlung von Besenreisern abgeraten, da viele der verfügbaren Methoden zur Selbstbehandlung von Besenreisern keine dauerhaften Lösungen bieten und in einigen Fällen sogar zu Komplikationen führen können. Es wird daher empfohlen, vor der Anwendung von Selbstbehandlungsmethoden einen Arzt zu konsultieren. Dennoch gibt es einige Ansätze, die von manchen Personen zur Behandlung von Besenreisern zu Hause angewendet werden:

Cremes und Salben

Cremes gegen Besenreiser sind eine populäre Option für Menschen, die nach nicht-invasiven und kostengünstigen Möglichkeiten suchen, um die Erscheinung von Besenreisern zu reduzieren. Diese Cremes enthalten in der Regel Wirkstoffe, die darauf abzielen, die Venen zu stärken, die Durchblutung zu verbessern, Entzündungen zu reduzieren und die Haut zu straffen. Hier sind einige häufig verwendete Inhaltsstoffe und deren potenzielle Wirkungen:

Algen-Extrakt: In einem biotechnologischen Verfahren konnte ein Algen-Extrakt hergestellt werden, welches die Fähigkeit hat, die Kollagenfasern in der Haut zu stimulieren und die optische Erscheinung von Besenreisern und Flecken reduzieren kann. Die Biovolen Aktiv Algensalbe enthält diesen speziellen Wirkstoff und eignet sich besonders für die Anwendung bei Besenreisern.

Rosskastanienextrakt: Rosskastanie ist bekannt für ihre venenstärkende und entzündungshemmende Wirkung. Der Extrakt aus Rosskastanie kann die Elastizität der Venen verbessern und die Symptome von Besenreisern lindern.

Rutin: Rutin ist ein Bioflavonoid, das die Durchblutung fördern und die Kapillarwände stärken kann. Es wird oft in Cremes gegen Besenreiser verwendet, um die Blutgefäße zu unterstützen und die Schwellungen zu reduzieren.

Heparin: Heparin ist ein Antikoagulans, das die Blutgerinnung hemmt und die Bildung von Blutgerinnseln verhindert. In Cremes kann Heparin helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Venen zu entlasten.

Arnika: Arnika hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. In Cremes kann Arnika dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren und die Haut zu beruhigen.

Kompressionskleidung

Kompressionsstrümpfe sind ein bewährtes Mittel zur Behandlung und Vorbeugung von Besenreisern sowie anderer Venenprobleme. Kompressionsstrümpfe sind so konzipiert, dass sie einen graduellen Druck ausüben, der von den Knöcheln bis zum Oberschenkel abnimmt. Dieser Druckgradient unterstützt den Blutrückfluss zum Herzen und hilft dabei, Stauungen und Beschwerden in den Venen zu reduzieren. Dies kann dazu beitragen, das Fortschreiten von Besenreisern zu verlangsamen und Beschwerden zu lindern.

Venenübungen

Venenübungen können eine einfache und effektive Möglichkeit sein, die Durchblutung zu verbessern, die Venenpumpe zu unterstützen und die Entstehung oder das Fortschreiten von Besenreisern zu verhindern. Hier sind einige empfohlene Übungen, die speziell darauf abzielen, die Beinvenen zu stärken und die Durchblutung zu fördern:

Fußwippen: Setzen Sie sich aufrecht hin und stellen Sie beide Füße flach auf den Boden. Heben Sie Ihre Fersen an und senken Sie sie dann wieder ab, so dass sich Ihre Zehen nach oben bewegen und sich Ihre Fersen vom Boden lösen. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals hintereinander.

Fußkreisen: Sitzen Sie aufrecht und strecken Sie ein Bein gerade aus. Drehen Sie Ihren Fuß im Uhrzeigersinn und dann gegen den Uhrzeigersinn, um kleine Kreise zu zeichnen. Führen Sie diese Bewegung für einige Wiederholungen durch und wechseln Sie dann zum anderen Bein.

Beinheben: Legen Sie sich auf den Rücken und heben Sie abwechselnd ein Bein in die Luft. Halten Sie das angehobene Bein für einige Sekunden oben und senken Sie es dann langsam ab. Wiederholen Sie dies mit dem anderen Bein.

Gehen: Regelmäßiges Gehen ist eine ausgezeichnete Übung für die Beine und die Durchblutung. Versuchen Sie, täglich mindestens 30 Minuten spazieren zu gehen, um die Venen zu stärken und die Gesundheit der Beine zu fördern. Denn laut einer Studie sind gut trainierte und gut durchblutete Beine ausschlaggebend für gesunde Venen. 

IPL (Intensed Pulsed Light)

IPL (Intense Pulsed Light) ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die häufig zur Verbesserung zur Reduzierung der Erscheinung von Besenreisern eingesetzt wird. Bei der  IPL-Technologie erzeugen die Laser Lichtimpulse, die selektiv von den roten Blutgefäßen in den Besenreisern absorbiert werden. Dies führt dazu, dass sich die Blutgefäße erhitzen und veröden, was dazu führen kann, dass die Besenreiser verblassen oder verschwinden.

Wann sollte man nicht versuchen, Besenreiser selbst zu entfernen?

Es gibt bestimmte Situationen, in denen es nicht ratsam ist, Besenreiser selbst zu entfernen, insbesondere wenn es um invasive oder potenziell riskante Methoden geht. Hier sind einige Fälle, in denen Sie Besenreiser nicht selbst entfernen sollten:

Schwere Venenerkrankungen

Wenn Sie bereits an schweren Venenerkrankungen wie tiefer Venenthrombose (DVT), chronischer Veneninsuffizienz oder Venenentzündungen leiden, sollten Sie Besenreiser nicht selbst entfernen. Diese Erkrankungen erfordern oft eine spezialisierte medizinische Behandlung und das Entfernen von Besenreisern kann die Symptome verschlimmern oder Komplikationen verursachen.

Allergien oder Hauterkrankungen

Wenn Sie an Allergien, Hauterkrankungen oder anderen medizinischen Problemen leiden, die Ihre Haut empfindlich machen oder die Wundheilung beeinträchtigen können, sollten Sie Besenreiser nicht selbst entfernen. Die Verwendung von bestimmten Produkten oder Methoden zur Entfernung von Besenreisern kann allergische Reaktionen oder Hautirritationen verursachen.

Unzureichende Kenntnisse oder Erfahrung

Wenn Sie nicht über ausreichende Kenntnisse oder Erfahrung in der Durchführung von Behandlungen zur Entfernung von Besenreisern verfügen, sollten Sie diese nicht selbst durchführen. Fehlende Kenntnisse über die richtige Anwendung von Produkten oder Techniken können zu unerwünschten Ergebnissen oder sogar zu Verletzungen führen.

Bestimmte Medikamente oder Zustände

Die Einnahme bestimmter Medikamente oder das Vorliegen bestimmter medizinischer Zustände kann das Risiko von Komplikationen bei der Entfernung von Besenreisern erhöhen. Beispielsweise können blutverdünnende Medikamente das Risiko von Blutergüssen oder Blutungen erhöhen, während bestimmte Herzerkrankungen das Risiko von Komplikationen während der Behandlung erhöhen können. (opm)