Bewohner aus 40 Nationen: Nachbarn feierten im Breyeller Speckerfeld

Friedlich miteinander spielen, lachen, klönen und feiern: All das konnten die Gäste beim Nachbarschaftsfest des Wohngebietes Speckerfeld in Nettetal-Breyell.

Nettetal – Einige Kinder spielen Fußball, andere gestalten gerade Glitzer-Tattoos oder schaukeln im „Kullerkreisel“ über den Rasen der evangelischen Kirche in Breyell. Währenddessen genießen die Erwachsenen an Stehtischen einen Kaffee oder ein Stück Kuchen. Das erste Nachbarschaftsfest des Wohngebietes Speckerfeld hat viele Besucherinnen und Besucher angezogen. Schon die verschiedenen Hautfarben zeigen: Es ist ein internationales Ereignis. Rund 2.500 Menschen aus etwa 40 verschiedenen Nationen leben im Speckerfeld.

„Wir möchten mit unserem Fest erreichen, dass sich die Menschen untereinander kennenlernen, damit Nachbarschaft im Alltag entstehen kann“, sagt Nora Campen, die Leiterin des Bürgerbüros Breyell. Seit 2012 ist der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen der Träger dieser Gemeinweseneinrichtung, die von der Stadt Nettetal und der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen AG (GWG) finanziert wird. Bis zur Corona-Pandemie gab es jedes Jahr ein großes Sommerfest. Daran knüpft nun das Nachbarschaftsfest an.

Mit einem Team von ehrenamtlich engagierten Nachbarn hat Nora Campen die Veranstaltung vorbereitet. Dazu gehört Doro Ollmann-Bahn, die seit 2010 im Speckerfeld wohnt und schon lange an Angeboten und Aktivitäten des Bürgerbüros Breyell teilnimmt, seien es Feiern oder das Osterbasteln. Anfang Juni hat das Team angefangen, das Nachbarschaftsfest vorzubereiten. Doro Ollmann-Bahn hat es genossen: „Es macht so viel Spaß, mit diesen Leuten zu arbeiten“, schwärmt sie und meint damit vor allem Martina Claeren, Anna Neubert-Esters, Daniela Sistenich und Kevin Renkel. Besonders freut sich die 60-Jährige über den großen Zuspruch der vielen Besucher: „Es ist ein tolles Erlebnis, die Nachbarn so zu erleben und kennenzulernen“, sagt sie. Das sieht auch Daniela Sistenich so, die seit zwei Jahren mit ihren beiden Söhnen an der Berliner Straße wohnt. „Ich hätte nicht gedacht, dass auf unserem Fest so viel los ist. Die Hauptsache ist, dass die Kids hier Spaß haben“, meint sie.

Zum Gelingen des Nachmittags tragen auch Julia Walter vom Jugendcafé Oase des Katholischen Kirchengemeindeverbandes (KGV) sowie Marie-Luise Hellekamps vom Streetwork Nettetal des KGV bei. Beide haben ihre Büros im Quartier und gehören somit ebenfalls zur Nachbarschaft. Auch das Spielmobil des KGV ist mit seinem Kicker, dem Drift-Bike und weiteren Angeboten dabei.

Veronika Bloch ist mit ihrem Mann Erwin gekommen; lange hat sie sich ehrenamtlich in der Hausaufgabenbetreuung und der Lesegruppe engagiert. Sie freuen sich besonders über die friedliche Stimmung – nicht nur auf dem Fest, sondern auch im alltäglichen Zusammenleben der Menschen aus aller Herren Länder im Speckerfeld: „Wir sind 2008 hierher gezogen, und damals war eine ganz andere Stimmung“, sagen die Eheleute. Heute sei es sehr ruhig, es gebe keine Zankerei: „Wir denken, dass diese Entwicklung mit der guten Stadtteilarbeit zusammenhängt.“ (opm)

Viel Spaß hatten die kleinen und großen Gäste des vom Bürgerbüro Breyell ausgerichteten Nachbarschaftsfestes im Speckerfeld. Foto: Caritas