Seit etlichen Jahren treffen sich eine Woche vor Altweiber die Karnevals- sowie die Schützenregenten in der Klosterkirche Neuwerk (früher im Maria Hilf), um zusammen der Hl. Messe beizuwohnen und anschließend in geselliger Runde zu feiern. Zu diesem Treffen hatte der Geschäftsführer Sebastian Baum der St. Augustinus Gruppe (Krankenhaus Neuwerk) eingeladen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz | Fotos von RS- & MKV-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – Der Abend begann mit der Hl. Messe, die heute noch den Salvatorianerinnen als Ordenskirche dient und denen Schwester Beatrix Pasch als Oberin vorsteht.
Leider konnte die Hl. Messe nicht pünktlich beginnen, da das Prinzenpaar sowie das Bezirkskönigshaus noch nicht da waren. Thoren wandte sich an Oberbürgermeister Felix Heinrichs, dass dieser daran schuld sei, da es in Neuwerk von Umleitungen nur so „wimmele“. Aber zum Gipfeltreffen des Brauchtums werden sie es noch schaffen, denn Johannes van der Vorst habe es auch geschafft. Dieser werde zusammen mit Diakon Norbert Häusler die Hl. Messe zelebrieren und erklärte, dass noch viele schöne Abende vor den Gästen liegen werden, aber zuerst freue man sich auf den heutigen.
Zur Einstimmung der Messe sang der Männergesangverein MGsingt.de das Lied „Rut sin de Ruse“, während van der Vorst mit seinem Brauchtumshut (Schützenhut, Karnevalsmütze mit Federn und Borussia-Logo, den er zum 85. Geburtstag bekam) und Häusler den Altarraum betraten.
An diesem Abend ging es um das Thema rote Rosen, die ein Zeichen der Liebe seien, so Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Das gelte für alle die man liebt, vornehmlich auf Karnevalsebene und im Schützenwesen. Die erste rote Rose wurde dann der Prinzessin Elke überreicht.
Anwesend war das Prinzenpaar Jost und Niersia Elke mit Hofstaat und dem MKV-Vorsitzenden Gert Kartheuser und einem Teil seines Präsidiums. Die Schützen wurden vertreten durch den Bezirkskönig Michael Serricchio und mit seinem Minister Dirk Velten sowie dem Königsadjutanten Marcel Neunkirchen. Die Bezirksjungend war ebenfalls vertreten mit dem Bezirksprinzen Marvin Heidgen, der Bezirksschülerprinzessin Ann-Sophie Evers und dem Ritter Luca Hoeveler sowie dem Bezirksjungschützenmeiser Marc Thönes.
Bei seiner Predigt ging van der Vorst auf das Wort Liebe ein. Das passiere immer, wenn man eine Hl. Messe besucht, denn dann weiß man, dass man mit Gott verbunden sei. Liebe schenke Freundschaft und Freude und die Rose sei die Königin der Blumen. Sie habe einen betörenden Duft und viele Farben. Jede Rose sage symbolisch, ich liebe dich und bin voller Wertschätzung für dich. Die Rose bereichere unser Leben und wir sollen auch entsprechend handeln.
Liebe und Treue seien wie ein Schmuckstück um den Hals, also wie eine Kette, aber ganz besonders treffe dies auf das Herz zu, welches pocht. Durch Jesus geht die Liebe auf den Ursprung zurück. Er liebt alle Menschen die er geschaffen hat, denn wir seien alle Kinder Gottes. Diese Liebe sollte weiter gegeben werden überall da, wo sich Menschen treffen.
Krieg und Hass bringen uns nicht weiter. Guter Rat, Hilfe geben wir jedem und immer auf einen neuen Tag hin. Wenn jeder den anderen schätzt, liebt und stützt, entstehen schöne Gruppen. Alle freuen sich über ein Dankeschön, egal wo.
Seine erste Begegnung mit Gott habe er vor mehr als 93 Jahren in der Klosterkirche Neuwerk gehabt und zwar bei seiner Taufe.
Für van der Vorst war bzw. ist es eine Freude, dass die Karnevalisten mit großem Einsatz in allen Ortsteilen der Stadt den Leuten Freude bereiten.
Auch bei Borussia gäbe es Jubel und Trauer, aber auch die Stadtverwaltung brauche Liebe und Anerkennung. Viele Menschen werden unterstützt, aber ohne persönlichen Einsatz und Liebe könnte das nicht passieren. Baue man also auf die Gnade Gottes, die den Menschen in dieser Zeit gewährt wird. Jeder wird von Gott gleich geliebt und symbolisch werden damit rote Rosen geschenkt. Jede rote Rose muntert auf und erfreut.
Während der Opferung sang MGsing die Lieder „Liebe ist nicht nur ein Wort“ und während der Kommunion „Jerusalem“, die manch einem Besucher der Messe zu denken gaben.
Kurz vor Schluss der Hl. Messe ergriff Thoren noch einmal das Wort und bat Kartheuser nach vorne, um ihn als Ehrenmitglied in den Bezirksverband aufzunehmen. Als Anerkennung für seine Arbeit im ganzen Jahr für den Karneval erhielt er eine Medaille, die den Abteiberg im Jahre 1914 zeigt. Da das Motto des Bezirksverbandes „Bruder sein ist mehr“ sei, habe er sich diese Auszeichnung redlich verdient. Kartheuser bedankte sich mit den Worten: Brauchtumsfreunde halten zusammen.
Dann bat Thoren die wichtigsten Personen nach vorne zum Altar, damit sie über eine installierte Kamera den Kranken einmal zuwinken konnten.
Zum Schmausen und Trinken hatte sich dann die Schar der Gäste im großen Saal des Klosters eingefunden. Doch bevor es dazu kam, bat Thoren die „Ordensjecken mit Gottes Segen“, damit waren die Schwestern des Klosters gemeint, nach vorne. Sie hatten wieder das Motto des diesjährigen Karnevals – Friede, Freude, Fantasie – zum Anlass genommen hatten, die entsprechenden Kostüme zu zaubern. Es handelte sich um grüne Umhänge mit Tauben und den entsprechenden Schriftzügen. Hier ist anzumerken, dass Schwester Esther diese Kostüme alle selbst bemalt hat.
Mit Erlaubnis von Oberin Beatrix durften zwei Schwestern aus dem Kongo und Sri Lanka einen Walzer tanzen und zwar mit dem Oberbürgermeister sowie dem Bruderratsmitglied Tilman Selen. Im Anschluss erhielt jede Schwester zwei rote Rosen.
Dann gab es etwas fürs Auge. Die Jugendgarde der KG Uehllöeker Neuwerk verschönerte diesen Abend mit ihrem traditionellen Show-Tanz.
Baum hatte vor zwei Jahren bereits versprochen, dass der Brauchtumsabend noch weitere 100 Jahre in diesen Räumlichkeiten stattfinden werde und daran halte er sich auch weiterhin. Jetzt seien es noch 98 Jahre. Er dankte dem Team, das diesen Abend möglich gemacht hätte. Er dankte auch denen, die sich um die Kranken kümmern, auch wenn sie selbst erkrankt seien. Weiter habe er ein wachsendes Team, das für die regionale Versorgung der Kranken sorge und dass die St. Augustiner Gruppe ein gut aufgestelltes Unternehmen sei. Abschließend wünschte er noch einen schönen Abend und eröffnete das Buffet.
Nach dem Essen dankte Thoren dem Mann in Überlänge, nämlich dem Chefkoch Peter Schmitz, für dieses köstliche Menü. Er bat die Gäste Punkte für dieses Essen zu vergeben und zwar von 1 bis 10, aber alle stimmten mit 10 ab, so dass sich mehr als 1.000 Punkte ergaben.
Wie in jedem Jahr gab es für die Schwestern ein Geschenk und zwar Krimskrams, das die Schwestern doch nicht brauchen könnten, aber jetzt käme noch etwas dazu. Thoren hatte eine Figur mitgebracht, die den Oberkellner Hotte darstellte. Dieser sei ein braver, lieber und ganz freundlicher Mann. Wenn die Schwestern wollten, würde er ihnen morgens das Frühstück ans Bett bringen.
Weiter hatte Thoren eine Mütze dabei, die einen Hasenkopf darstellte. Diesen wollte er auch den Schwestern vererben, aber die hatten seiner Meinung genug Haare auf dem Kopf und so wurde dann Denisa Richters als hübschester Hase des Abends gekrönt. Diese „freute“ sich sichtlich darüber.
Bevor es zum absoluten Höhepunkt des Abends kam, verlieh Kartheuser noch den MKV-Orden an die ehrwürdigen Schwestern, das Bezirkskönigshaus sowie an Sebastian Baum und Claudia Bongartz.
Die Band „Echt Lekker“, hatte noch nie in einem Kloster gespielt und daher wollten sie diesen Augenblick genießen. Mit ihren tollen Liedern sprachen sie das Publikum so richtig an und bei der Musik blieb keiner auf dem Stuhl sitzen.
Wieder war ein schöner Brauchtumsabend verflogen und alle Gäste freuen sich schon jetzt auf die Hl. Messe, das gute Essen und die Stimmung im nächsten Jahr.