Bündnis informierte zu „Zukunft barrierefrei gestalten – selbstbestimmt zum Ziel“

Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen lud das Bündnis „Eine Gesellschaft für alle!“ erneut zum Viersener Sparkassenvorplatz um zu informieren und auf die immer noch breit gefächerten Probleme aufmerksam zu machen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Martin Häming

Viersen – Vorteile abbauen und Sorgen nehmen“ wollte das Bündnis „Eine Gesellschaft für alle!“ beim Aktionstag auf dem Viersener Sparkassenvorplatz am vergangenen Samstag, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Schließlich steht Deutschland als Gesellschaft vor massiven Herausforderungen für die Zukunft. Die Aktion Mensch, die das Programm in Viersen fördert, weißt deshalb auch in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“ darauf hin, dass Barrierefreiheit nicht nur die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung und die gleichberechtigte Teilhabe im Alltag ist, sondern ebenfalls an gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen. Barrierefreiheit sei aber auch ein Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Gesamtgesellschaft.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Den Menschen in unserer Stadt ist die Chancengleichheit innerhalb des Miteinanders wichtig“, so der Sozialdezernent der Stadt Viersen, Ertunç Deniz. „Wir alle müssen weiter von den positiven Beispielen lernen und negative Beispiele angehen. Diese Bewusstseinsbildung, die stark und gezielt von diesem Protesttag ausgeht, ist eine Daueraufgabe für jede Kommune und die Gesellschaft.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

„Eine Welt ohne Barriere ist für alle zugänglicher und lebenswerter“, so der gemeinsame Konsens auf dem Viersener Sparkassenvorplatz. Um auf die aktuellen Probleme und die kommenden Situationen aufmerksam zu machen, hatten die Initiatoren ein buntes Programm zusammengestellt. Um gerade das Thema Selbstbestimmung hervorzuheben, bot die Bühne den passenden Ort für Dialoge zwischen Arbeitgebern und Menschen mit Behinderung, die durchaus Erschwernisse ansprachen, vor allen Dingen jedoch positive Beispiele in den Vordergrund hoben. Unter anderem mit dem Freundeskreis für Rollstuhlfahrer e. V., der Elterninitiative Kindertraum e. V., der Psychiatrischen Hilfsgemeinschaft Viersen e. V., der EUTB im Kreis Viersen sowie der Lebenshilfe Viersen e. V. sprach Moderatorin Barbara Shahbaz auch über die Erfahrungen im Umgang mit dem persönlichen Budget oder einen möglichen Zuverdienst.

Zwischen den Talkrunden brachte die Band FINE die passende Musik  zum Samstagvormittag, während sich interessierte Besucher an den verschiedenen Infoständen austauschten, Erfahrungen wechselten oder aktuelle Informationen sammelten.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Kreisgruppe Viersen des Paritätischen NRW, die Am Klosterweiher 50 ansässig ist, organisiert mit dem „Arbeitskreis für Behindertenfragen“ jedes Jahr den örtlichen Aktionstag. Zum Bündnis „Eine Gesellschaft für alle!“ zählen zudem unter anderem die Lebenshilfe Kreis Viersen e.V., die PHG gGmbH, der Inklusionsbeauftragte der Stadt Viersen, die KoKoBe im Kreis Viersen, der Blinden- und Sehbehindertenverein für Mönchengladbach und Viersen, die EUTB im Kreis Viersen und das BIS, Kontakt- und Informationsstelle für die Selbsthilfe im Kreis Viersen, der Freundeskreis für Rollstuhlfahrer e.V., der Kindertraum e.V., das HPZ Krefeld-Kreis Viersen gGmbH sowie weitere ehrenamtlich Engagierte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Bereits seit mehr als 30 Jahren finden rund um den 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung bundesweit Aktionen statt. Aktuell steht Deutschland vor großen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung oder Energiewende. Da die Infrastruktur vielfach überaltert ist, muss neu gebaut und gedacht werden. Das ist eine Chance für den Abbau der häufig fehlenden Barrierefreiheit. Der Protesttag ist ein Aufruf an alle Bürger aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte einzusetzen. (ea/Aktion Mensch)