Corona-Impfung für Kinder – die wichtigsten Fragen und Antworten

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen. Bei individuellem Wunsch können auch alle anderen Kinder geimpft werden. Die Bundesregierung hat alle wichtigen Informationen rund um die Corona-Impfung ab fünf Jahren zusammengestellt.

Corona/Deutschland – Soll ich mein Kind impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) aktualisierte ihre Impfempfehlung am 9. Dezember 2021 und empfiehlt Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen die Impfung gegen Covid-19. Aber: Bei individuellem Wunsch können auch Kinder ohne Vorerkrankung geimpft werden. Zusätzlich empfiehlt die STIKO die Impfung für Kinder, die zum Beispiel mit Hochbetagten oder Menschen mit schwachem Immunsystem zusammenleben.

Bereits seit September 2021 empfiehlt die STIKO die Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren.  Die Coronaschutzimpfung ist für viele Eltern ein sensibles Thema. Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt beraten, wenn Sie Fragen haben.

Wie wirksam ist die Corona-Schutzimpfung für Kinder von fünf bis elf Jahren?
Die Zulassungsstudie hat ergeben, dass der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer für die Anwendung bei Fünf- bis Elfjährigen wirksam ist und ein positives Nutzen/Risiko-Profil abgeleitet werden konnte. Durch Impfung kann das Risiko einer Covid-19-Erkrankung wirksam reduziert werden. Die Daten einer klinischen Prüfung bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zeigten, dass die Verabreichung des Impfstoffs in einer Konzentration von bereits zehn Mikrogramm pro Dosis das Risiko einer Covid-19-Erkrankung um 90,7 Prozent reduziert. Auch die Immunantwort (gemessen an der Menge der Antikörper gegen Sars-CoV-2) war nach der Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren vergleichbar mit der von geimpften Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Wann startet die Corona-Schutzimpfung bei fünf- bis elfjährigen Kindern?
Der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer wird seit dem 13. Dezember 2021 ausgeliefert. Die Anzahl der Impfstoffdosen in den einzelnen Praxen hängt von den Bestellungen ab. Beliefert werden die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte – wie bei anderen Schutzimpfungen auch – über die Apotheken. Die Apotheken werden über die etablierten Strukturen des pharmazeutischen Großhandels beliefert.

Wo können sich Kinder gegen Covid-19 impfen lassen?
Eltern, die ihre Kinder impfen lassen möchten, können sich an die niedergelassenen Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte wenden. Darüber hinaus stehen auch die Impfzentren und die lokalen Impfaktionen für Eltern und ihre Kinder zur Verfügung. Informationen dazu sind auf den entsprechenden Informationsseiten der Kommunen zu finden. Ausreichend Impfstoff für diese Altersgruppe wird vorhanden sein.

Mit welchem Impfstoff können Kinder zwischen fünf und elf Jahren geimpft werden?
Seit dem 26. November 2021 ist der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren EU-weit zugelassen. Bei dem Covid-19-Impfstoff handelt es sich um eine niedriger dosierte Zusammensetzung des Impfstoffs. Kinder zwischen fünf und elf Jahren können laut Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und STIKO-Empfehlung mit 10 µg des mRNA-Impfstoffs, also mit 1/3 der Dosis für Erwachsene geimpft werden.

Der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer unterscheidet sich nicht nur in der Dosierung, sondern auch in der Handhabung von dem Impfstoff, der ab zwölf Jahren eingesetzt wird. Er hat eine niedrigere Konzentration, ein anderes Injektionsvolumen und kann mit zehn Wochen auch länger im Kühlschrank bei zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden.

Welche möglichen Nebenwirkungen gibt es bei der Kinder-Impfung?
Wie bei jeder Impfung können auch nach der Corona-Schutzimpfung mit dem Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer bei Kindern Impfreaktionen oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Die beobachteten Impfreaktionen in der Zulassungsstudie bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren sind ähnlich wie bei Menschen ab zwölf Jahren. Die häufigsten Impfreaktionen waren Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Einige hatten rund um die Einstichstelle auch eine Rötung oder Schwellung. Außerdem bekamen einige Kinder Fieber, Durchfall, Schüttelfrost sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.

Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an. In der Zulassungsstudie hatten viele Kinder ein bis zwei Tage lang vorübergehende Impfreaktionen, besonders nach der zweiten Spritze.

Bisher sind beim Corona-Impfstoff von Biontech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren keine schweren Nebenwirkungen bekannt. Allerdings liegen bisher – aufgrund der Studiengröße und des kurzen Beobachtungszeitraums – noch keine ausreichenden Daten vor, um alle seltenen Nebenwirkungen ausschließen zu können.

Wer haftet, wenn es zu gesundheitlichen Schäden durch die Kinder-Impfung gegen Covid-19 kommt?
Die Haftungsregelung gilt auch für diese Kinder-Impfung. Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes wurde in § 60 IfSG klargestellt, dass für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Schutzimpfungen eingetreten sind, die auf Grundlage der Coronavirus-Impfverordnung seit 27. Dezember 2020 vorgenommen wurden, bundeseinheitlich ein Anspruch auf Entschädigung besteht. Dieser Anspruch besteht unabhängig von den öffentlichen Empfehlungen der Landesbehörden oder der Ständigen Impfkommission.

Welche Rolle spielt der Bevölkerungsschutz bei der Corona-Schutzimpfung von Kindern ab fünf Jahren?
Mit der Impfung ab fünf Jahren können jetzt auch kleinere Kinder besser vor dem Coronavirus geschützt werden – das ist vor allem für Kinder wichtig, die aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf haben oder viel Kontakt zu Menschen mit einem erhöhten Risiko haben, beispielsweise Geschwister mit Vorerkrankungen oder den Großeltern. Außerdem ist das Infektionsgeschehen in den Grundschulen aufgrund der ansteckenden Delta-Variante zurzeit sehr dynamisch und die Inzidenzen bei jüngeren Kindern sind sehr hoch. Die Covid-19-Impfung verringert das Risiko, an Covid-19 zu erkranken und das Coronavirus weiterzugeben – so können Sie Ihr Kind selbst und besonders gefährdete Personen in Ihrer Familie, Ihrem Haushalt oder Ihrem Arbeitsumfeld schützen.

Müssen sich geimpfte Kinder in der Schule testen lassen?
Kinder werden im Rahmen eines verbindlichen schulischen Konzeptes regelmäßig getestet, um den Präsenzunterricht so sicher wie möglich zu gestalten. Inwiefern dies geschieht, ist abhängig von den jeweiligen Verordnungen der Bundesländer. Bitte informieren Sie sich zu den Regelungen bei Ihnen vor Ort.

Was ist mit genesenen Kindern?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung genesener Kinder bisher nicht ausdrücklich. Die STIKO wird auch das zu gegebener Zeit bewerten.

Werden Booster-Impfungen für Kinder empfohlen?
Die Zulassung der Auffrischimpfung gilt ab 18 Jahren. Generell gilt, dass gerade jüngere und gesunde Personen auch sechs Monate nach der Grundimmunisierung noch einen sehr guten Impfschutz vor einer schwerwiegenden Verlaufsform von Covid-19 haben.

Eine Auffrischimpfung kann in Einzelfällen auch bei Jugendlichen bei beruflicher Indikation erwogen werden, zum Beispiel einer Tätigkeit im Seniorenheim oder Krankenhaus. (opm/Bundesregierung)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming