Die Rico-Werk Eiserlo & Emmrich GmbH aus Tönisvorst ist der aktuelle Preisträger des Digital-Pokals der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen. Das Unternehmen, bekannt unter anderem für Aufzüge und Hochspannungs-Gleichstromsystemen, überzeugte mit seinem Projekt zum Zukunftsthema 3D-Druck, das in diesem Jahr beim Digital-Pokal die Aufgabenstellung bildete.
Tönisvorst – Der Technische Geschäftsführer Daniel Szeremley nahm den Wanderpokal aus den Händen von Prokuristin Martina Baumgärtner, die WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski vertrat, entgegen.
Das Siegerunternehmen nutzt den 3D-Drucker für viele Bereiche. „Ein Beispiel sind Elemente – wie zum Beispiel Halterungen –, die nicht in großer Stückzahl benötigt werden“, sagt Szeremley. Diese seien auf dem Markt teils schwer zu bekommen. „Das war früher häufig das Hauptproblem, für das wir nun eine Lösung haben.“
Zum zweiten Mal hatte die WFG den Wettbewerb zum Digital-Pokal mit Unterstützung durch das Mittelstand-Digital-Zentrum (MDZ) Rheinland ausgelobt. Nach dem Premieren-Thema Künstliche Intelligenz (Sieger: Sign + Design aus Schwalmtal) ging es diesmal um innovative Prozesse und Geschäftsmodelle „aus dem Drucker“.
Bei einer mehrstündigen Auftaktveranstaltung im April hatten MDZ-Referenten über die wirtschaftliche Relevanz des Themas informiert und einen groben Überblick gegeben. Zudem stand der anwendungsbezogene Austausch mit den 15 teilnehmenden Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen auf dem Programm. Das Treffen diente zum einen als Anregung für Unternehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, und sollte zum anderen Anhaltspunkte für die Umsetzung bestehender Ideen liefern.
In den Monaten danach bestand die Möglichkeit zu vertiefenden Beratungsgesprächen mit den zwei Experten rund um technische Machbarkeit, Aufwand und Nutzen. Im Rahmen des Digital-Pokals hatte die WFG auch einen Besuch in Aachen organisiert: Die Teilnehmer waren beim Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und beim Fraunhofer Lasertechnik- Institut ILT zu Gast. „Durch diese Angebote, Treffen und Beratungen war die Teilnahme sicherlich für alle 15 teilnehmenden Unternehmen ein Gewinn“, so Armin Möller, der bei der WFG den Digital-Pokal betreut.
In die Finalrunde hatten es schließlich vier Unternehmen geschafft. Neben Rico waren die „Erfahrungsexperten am Niederrhein“, Vennekel & Partner (beide Kempen) sowie MK Antriebstechnik (Grefrath) vertreten. Bei ihrer Präsentation, ähnlich einem „Investorenpitch“, erläuterten sie ihre Projekte. Das Ziel lautete, die Jury – besetzt mit René Schäfer (RWTH Aachen) sowie Prof. Dr. Kathleen Diener und Abdullah Shams (beide Hochschule Niederrhein) –, zu überzeugen. Für das Gremium war die Wahl des Siegers keine leichte Aufgabe: Laut Kathleen Diener hatte es bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Rico und Vennekel (die sich mit gedruckter Außenwerbung befasst haben) gegeben. Am Ende fiel die Entscheidung des dreiköpfigen Gremiums zwar nicht einstimmig, aber doch schlussendlich zugunsten der Tönisvorster aus.
Die Sieger können sich nicht nur ein Jahr lang den Pokal ins Büro stellen. Sie erhalten auch eine weiterführende Begleitung des Projekts durch das Digitalzentrum. Im Frühjahr 2025 wird es dann erneut einen Aufruf der WFG zu einem spannenden Digital-Thema geben. (opm)