Willkommen bei den Brook Müerkes, wo nicht nur der närrische Süchtelner Nachwuchs beheimatet ist, sondern auch das Brauchtum seit 44 Jahren mit viel Verbundenheit zur 5. Jahreszeit gepflegt wird.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Soetele – Wagen wir eine Reise zurück in der Geschichte hin zu der Zeit, als die Brook Müerkes gegründet wurden. Es war keine einfache Epoche 1979, als Nachbarschaften zusammenstanden und als man nicht nur den Kummer oder die Lasten des Alltags teilte, sondern auch die Freude und den närrischen Spaß. Jecke Stunden, so wie beim aktuellen Jubiläumsfrühschoppen der beliebten Gesellschaft, die noch vor Weihnachten das mittlerweile 54. Kinderprinzenpaar, übrigens das einzige innerhalb der Stadt Viersen in dieser Session, proklamieren konnte.
Doch erst noch einmal zurück, denn weit vor 1979 entstand in Süchteln, genauer gesagt im Bruch, eine Nachbarschaftsgemeinschaft die gerne feierte und dabei auch den Nachwuchs mit einbezog. So entstand die Idee eines Straßenfestes auf der Bruchstraße, aus dessen Planungen erste Kinderfeste auf der Wiese von Paul Luhnen erwuchsen. Die positive Zeit und das freudige Zusammensein führten zu der Idee neben dem großen Prinzenpaar in Süchteln auch ein Kinderprinzenpaar aus der Gemeinschaft des Bruchs heraus zu stellen.
Den ersten närrischen Tollitäten mit Prinz Helmut I. (Kallen) und Prinzessin Barbara I. (Kessels) folgten weitere, als dann 1979 bei einem Nachbarschaftstreffen in der Gaststätte der Familie Hutmacher aus Spaß ernst wurde. Es war die Geburtsstunde der Brook Müerkes, deren Gründung auf einem Bierdeckel festgehalten wurde. Dass das Wappen bis heute eine Möhre, eine Muuhre, ziert, ist ebenfalls auf das Bruch zurückzuführen und so stehen die sich kreuzenden Möhren bis heute für den Frohsinn während der 5. Jahreszeit.
Eine bewegte Historie und stolze närrische 4 x 11 Jahre, auf die Michael Fritsch als 1. Vorsitzender an diesem Sonntag mit Stolz zurückblicken konnte. Eingeladen hatten die Brook Müerkes in Weberhaus zu ihrem Jubiläumsfrühschoppen, welcher geprägt war nicht nur von einem musikalischen Programm auf der Bühne, sondern vor allen Dingen von Gratulationen aus nah und fern.
Unter den Gratulanten ebenfalls Wolfgang Genenger, Ortsbürgermeister von Süchteln, der ehrvolle Worte auch bereits während der Kinderprinzenproklamation gefunden hatte. Den Nachwuchskarnevalisten Paul I. und Kerstin I. gehörte mit ihrer Garde unter Trainerin Sina Otten nämlich der erste musikalische und tänzerische Bühnenmoment.
Für Prinz Paul I. und Prinzessin Kerstin I. begann noch vor Weihnachten ihre närrische Regentschaft über die Nachwuchsjecken in Süchteln. Sicher ist, nach Corona wird alles ein wenig anders sein, doch die beiden Elfjährigen stellen sich mit viel Spaß und Freude an der 5. Jahreszeit der Herausforderung. Im Karneval sind sie nämlich beide lange bereits beheimatet.
„Seitdem ich denken kann gehe ich jedes Jahr im Rosenmontagszug mit der Gruppe ‚RLJ Süchteln Reloaded‘ mit meinen Eltern mit“, so Prinz Paul I. und auch seine Prinzessin ist längst ein Urgestein im Karneval: „Mit fünf Jahren habe ich bei den Brook Müerkes in der Begleitgarde angefangen zu tanzen. Seit einem Jahr tanze ich bei der kleinen Garde Süchteln.“
Nachwuchsförderung, die zudem mit gekonnten Tänzen und Glückwünschen befreundeter Garden geehrte wurde. Auf der Bühne sorgte für beste Stimmung im Saal nicht nur der Süchtelner Festausschuss mit dem Geschäftsführer Guido Klingen sowie die gekonnten Schritte der verschiedenen Tänzerinnen in gelb-schwarz, sondern ebenfalls die Süchtelner Musketiere mit Georg Cornelissen, der Freundeskreis der Friedensstraße oder gar die politischen Vertreter.
Beim Schunkeln konnten die Füße zudem mitwippen bei den raffinierten Tanzschritten der KV de Üüle, Glückwünsche hatte die erste Vorsitzende Judith Stobbe mitgebracht. Diese gab es ebenfalls von der Kleinen Dülkener Karnevalsgesellschaft, der KG Tüüt Pott, den Dölker Crazy Kids oder der Ki Ka Kai a, die neben ihrer Tanzgarde ebenfalls die Vierstadt Musiker und eine wichtige Förderung für den Süchtelner Kinderkarneval in Höhe von 444 Euro mitgebracht hatten.
Mit einem Mariechentanz der Brook Müerkes und einem Prost endete der abwechslungsreiche Jubiläumsfrühschoppen, bei dem gemeinsam auf weitere 44 närrische Jahre und ein freundschaftlich gestärktes Brauchtum nach der langen Coronazeit angestoßen wurde. (nb)