Es war eine emotionale und bewegende Jahreshauptversammlung bei der Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai a 1902 e.V. Boisheim im Dülkener Bürgerhaus. Nach über zwei Jahrzehnten als Präsident trat Marko Dillikrath zurück in „die zweite – nicht weniger engagierte – Reihe“.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen und Leo Dillikrath
Viersen-Boisheim – Mehr als dreißig Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai a 1902 e. V. waren der Einladung ins Dülkener Bürgerhaus gefolgt. Schließlich war es keine normale Jahreshauptversammlung, wie sie in diesen Tagen zahlreich üblich ist. Im Mittelpunkt standen die Vorstandswahlen, die in diesem Jahr eine Änderung mit sich brachten, die bereits auf der Galasitzung der Gesellschaft im Februar öffentlich bekannt gegeben wurde. An diesem Abend bereits hatte Marko Dillikrath bekannt gegeben nicht mehr als Präsident kandidieren zu wollen.
1992 war Dillikrath in den Boisheimer Verein eingetreten unter der Bedingung, dass man ihm in dieser Nacht ein Brötchen mit Nutella besorgen würde. Die Gesellschaft wusste sich zu helfen und Marko Dillikrath ging in den folgenden Jahren voll und ganz in seinem Verein auf. Vom Bosseln bis hin zur Damen- oder Herrensitzung, von der vierten Mispelblüte bis hin zur Postleitzahl 41750 – seine Ideen waren zahlreich und vor allen Dingen erfolgreich. Nach 23 Jahren als Präsident und Vorsitzender trat Marko Dillikrath zurück in „die zweite Reihe“. Ein Moment unbeschreiblich in Worte zu fassen – im Februar wie auch an diesem Wochenende.
In seiner letzten Rede als Präsident erinnerte Dillikrath daran, was einen Verein ausmacht und an die wichtigen Puzzlestücke, die für den guten Zusammenhalt der Mitglieder sorgen. Er sprach sich zudem für die Unterstützung junger Mitglieder aus, den gemeinsamen Spaß und die närrische Familie. Seine Ideen gehen zudem nicht verloren, so will er in Zukunft die Ehrensenatoren mehr in den Blick nehmen.
Eine Ansprache, die nicht ohne Tränen ablief: „Wir sind eine Gemeinschaft, leben unser Brauchtum und unterstützen den Karneval in unsere Stadt. Nur wenn wir zusammenhalten und das mit Herz und Seele nach draußen tragen, kann dieses Leben in der Gesellschaft erhalten bleiben.“
In seine Fußstapfen tritt mit viel Engagement und Leidenschaft nun Frank Paul Steffens, der bereits als Prinz eine hervorragende Figur auf der Bühne gemacht hatte. „Wir wollen das bisher gut Bewährte weiterhin aufrecht erhalten und vor allen Dingen junge Menschen für unseren Verein und das Brauchtum begeistern“, so der neue Präsident. „Auch unser Verein erlebt zurzeit eine Transformation, da in einigen Jahres ein Generationenwechsel ansteht.“
An der Seite des neuen Präsidenten stehen als Geschäftsführer Uwe Keimer, als Schriftführer Heinz Coenen, als Referent Helmut Uhing und als Koordinator Klaus Flohberg zur Seite. Ein bereits eingespieltes Team, welches nun die Geschicke der beliebten Gesellschaft leitet und tatkräftig bereits nicht nur die kommende Session plant, schließlich steht vorab auch wieder die 3. Open-Air-Damensitzung auf der Dülkener Melcherstiege am 12. August an. (dt)