„Die Sommerbühne rechtfertigt solche Ausgaben nicht!“

Die Viersener FDP sieht die Gefahr der verdeckten Finanzierung eines kommerziellen Festivals durch Baumaßnahmen der Stadt und hat weitere Fragen bezüglich der von der Bürgermeisterin geplanten Fortsetzung der Sommerbühne.

Viersen – Hintergrund ist, dass die Bürgermeisterin sich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 13. März 2023 mehr als vier Millionen Euro für den Ausbau des Hohen Buschs in die Haushaltsplanung 2023-2026 hat einstellen lassen, von denen nach Abzug von Fördergeldern 1,3 Millionen Euro durch die Stadt zu tragen sind. Die Gelder sind unter anderem vorgesehen für die Errichtung und Erweiterung von Parkplätzen und Zufahrten und für eine großflächige Asphaltierung, die als Fundament einer Bühne und eines Zuschauerareals dienen soll.

Im Zusammenhang mit dem Plan der Bürgermeisterin, ein kommerzielles Rockfestival am Hohen Busch mit jährlich 30000 Euro zu unterstützen, wirft das nach Ansicht von Eric Scheuerle, dem Sprecher der FDP-Fraktion für Stadtentwicklung und für Klimaschutz, eine Reihe von Fragen auf: „Gibt es da eine Verbindung? Soll das Areal am Hohen Busch mit städtischen Geldern eventfähiger gemacht werden, um dem gewinnorientierten Veranstalter des Rockfestivals höhere Einnahmen zu ermöglichen? Und wie passt die Bodenversiegelung durch Parkplätze, Zufahrtswege und Asphaltierung zu den städtischen Bemühungen um Klimaschutz?“

Auch Stefan Feiter, der Fraktionsvorsitzende der Viersener FDP, sieht die Gemengelage kritisch: „Die Bürgermeisterin will alle zwei Jahre die Bühne des Rockfestivals für eine städtische Sommerbühne nutzen. Und sie will dessen Unterstützung mit jährlich 30000 Euro durch Streichungen im Kulturprogramm der Stadt gegenfinanzieren. Aber für die Aufwertung des Festivalgeländes mit städtischen Geldern gibt es keine Gegenfinanzierung! Die Sommerbühne rechtfertigt solche Ausgaben nicht, und sie passen auch nicht zu der sehr kritischen Haushaltslage und der möglicherweise drohenden Haushaltssicherung.“ (opm)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

4 Kommentare

  1. Rockmusik als Wirtschaftsfaktor

    Die Rockmusik hat seit ihren Anfängen in den 1950er Jahren eine tiefgreifende kulturelle und wirtschaftliche Wirkung auf der ganzen Welt. Sie ist nicht nur ein Ausdruck von Emotionen, Rebellion und Leidenschaft, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

    Festivals, Konzerte und Tourneen ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Die Vorbereitungen für solche Events erfordern umfangreiche Investitionen in Ausrüstung, Miete, Personal und Logistik. Lokale Lieferanten und Dienstleister, von Catering über Sicherheitsdienste bis hin zu Technikern, profitieren von der erhöhten Nachfrage. Es entstehen temporäre Arbeitsplätze, und die regionale Wirtschaft bekommt einen erheblichen Schub.

    Nicht zu vergessen sind die Einnahmen aus dem Verkauf von Alben, Streaming-Diensten und Merchandising-Artikeln. Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe von Veranstaltungsorten, wie Hotels oder Pensionen, erleben während großer Rock-Events eine erhöhte Auslastung. Auch der lokale Einzelhandel und Gastronomiebetriebe profitieren von den zusätzlichen Kunden.

    Zusätzlich zu den direkten Ausgaben der Fans zieht die Rockmusik auch Sponsoren und Werbepartner an. Diese sind bereit, in die Musik und Events zu investieren, um ihre Marke einem breiten, oft jungen und kaufkräftigen Publikum zu präsentieren.

    Zusammengefasst ist die Rockmusik weit mehr als nur Unterhaltung. Sie ist ein kraftvoller Wirtschaftsmotor, der Arbeitsplätze schafft, lokale Unternehmen unterstützt und erhebliche Einnahmen generiert.

    1. Lieber Herr Schrey
      Was bitte schön soll denn daran ein Wirtschaftsmotor sein? Das vereinzelte Festival welches stattfinden wird?
      Denken Sie wirklich dass dieses, einen Wirtschaftboom( so wie sie in ihrem Text ausführen) nach Viersen bringen wird,nicht wirklich oder!?
      Haallooo das ist Viersen und nicht Wacken.

  2. Frau Anemüller macht das, was sie immer schon gemacht hat. In Sonntagsreden von Nachhaltigkeit und Klimaschutz faseln, dann aber alles tun, was des Autofahrers Herz erfreut. Bessere Zuwegungen für Pkw in den Hohen Busch, Flächen asphaltieren, und – besonders wichtig – Parkplätze bauen, überall müssen Parkplätze hin. Wir haben zwar – leider, leider – kein Geld für Schulen und Sportvereine, aber Parkplätze müssen nun mal sein. Deswegen ja demnächst auch noch der riesengroße Parkhaus-Neubau in Bahnhofs-Nähe. Wir leben schließlich im Jahrhundert des Autos, da benötigt man Parkplätze!

    1. „Viersen die Wohnstadt“ Das sagt ja wohl schon aus dass es mehr Parkplätze geben muss für die ganzen Anwohner und wo sollen denn die Vereinsmitglieder und Lehrer bzw. Schüler mit ihren 45km/h Fahrzeugen parken?
      Die Viersener Bürgermeister der letzten Jahre waren alle sehr speziell in ihrer Art,da muss sich der Bürger nicht wundern!!

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