Serie: „Taffe Frauen vor meiner Kamera“

In dem aktuellen Fotoprojekt der Viersener Fotografin Rebekka Litgen geht es um taffe Frauen vor der Kamera. Der Rheinische Spiegel stellt in seiner Serie eine Auswahl der Interviews vor.

Viersen/Region – Mit einer überwältigenden Resonanz hatten sich Frauen für das aktuelle Fotoprojekt „Taffe Frauen vor meiner Kamera“ der Viersener Fotografin Rebekka Litgen, Inhaberin von Black Sparrow Photography, gemeldet.

Jedes Alter bietet seine eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten. Häufig verliert man im Alltag den Blick für das Wesentliche und im Gegensatz zu Männern sind Frauen sehr kritisch mit sich selbst, besonders im zunehmendem Alter. Erfolgreich im Beruf und gleichzeitig immer für die Familie da, bilden sie das Fundament für ein harmonisches Miteinander. Daher richtet sich ihr aktuelles Fotoprojekt an Frauen die mitten im Leben stehen und Familie und Beruf erfolgreich bestreiten.

„Ich spreche bei meiner Arbeit immer wieder mit Frauen, die denken sie seien unfotogen. Gerne möchte ich zeigen, dass dies ein Trugschluss ist und jeder schöne Fotos von sich haben kann. Mit meinen Bildern möchte ich zeigen, welche Blickwinkel es gibt und wie stark die Ausstrahlung nach außen wirklich ist. Man muss nur bereit sein, sich auf ein Shooting beim Profi einzulassen“, sagt Litgen.
Zusätzlich geht es um fünf Fragen des Älterwerdens und den persönlichen Lebenserfahrungen von taffen Frauen ab Ü40. Die Bilder und Interviews kann man im Blog „Fotoprojekt Viersen“ der Fotografin finden.


Andrea Lebek im Interview

Andrea ist Jahrgang 1962. Das Alter ist für sie nur eine Zahl. Nach diesem Motto lebt sie.
Andrea arbeitet als Moderatorin für einen Teleshopping Sender und ab und zu noch als Best Age Model.

Ihr liebster Spruch ist:
„Keep swinging“
Sie brennt für „echte“ Begegnungen, die sie inspirieren.

Foto: Black Sparrow Photography

1. Was hilft Dir Dich schön und stark zu fühlen?
Das meiste ist bei mir „Kopfsache“. Ich versuche mir immer gute Gedanken zu machen.

2. Wie stehts um Dein Körperbewusstsein / Körperakzeptanz und hat sich das im Laufe deines Lebens verändert?
Früher war ich sehr körperbezogen, inzwischen gehe ich mit meinem Körper milder um, weil ich gemerkt habe, dass wir bestimmte Entwicklungen unseres Körpers nicht verhindern können.
Trotzdem mache ich jeden Morgen ca. 25 Minuten ein kleines Training, weil ich merke, dass es meinem Geist UND meinem Körper gut tut.

3. Was ist das Beste am Älter werden?
Die Gelassenheit, ich kann über mich selbst lachen. Und viele Dinge müssen nicht mehr in meinem Leben sein. Ich löse mich immer mehr von Dingen und Menschen, die in meinem Leben keinen Platz mehr haben.

4. Welche Routinen hast du, die dich im Alter fit halten (Körper, Gesicht, Geist, Wohlbefinden)?
Wie gesagt, meine morgendlichen Übungen, ich gehe 1-2 mal die Woche ins Fitnessstudio, ich pflege mein Gesicht und meinen Körper und behandle ihn wie einen Tempel, in dem ich wohnen möchte.
Und ich gehe regelmäßig zur Kosmetikerin. Die Meditation hilft mir, mich wieder zu erden und in der Mitte anzukommen. Ich versuche mir selbst gut zu tun. Auch mit gutem Essen, zum Beispiel ein frischer Selleriesaft am Morgen. Das ist mein Ritual.

5. Was würdest Du heute Deinem 20-jährigen Ich als Ratschlag mit auf dem Weg geben?
Da ich mit vielen jungen Make up Artistinnen zusammenarbeite und diese auch meinen Rat suchen – ich bin eine Art mütterliche Freundin– (übrigens auch schön am Älter werden) versuche ich jeder jungen Frau klarzumachen, dass sie schön ist, auch wenn ihre Lippen, ihre Brüste, ihre Nase nicht dem hinlänglichen Schönheitsideal entsprechen. Ich finde es so traurig, dssß das Selbstbild der Frau so zusammenschrumpft auf EIN vorgertigtes Bild. Dadurch entfremden wir uns von uns selbst als Frau.
Ich habe zum Beispiel eine große Narbe an meinem linken Oberarm und ich stehe dazu. Mein früherer Partner hat diese Narbe sogar sehr gemocht. Sie gehört zu mir. (opm)

Was würdest Du heute Deinem 20-jährigen Ich als Ratschlag mit auf dem Weg geben? Foto: Privat