Die Viersener Grünen fordern eine kostengünstigere Alternative zum Parkhaus

Stellplätze am Ende der Bahnhofstraße als Lösung?
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler

Viersen – In einem aktuellen Antrag an die Stadt Viersen fordert die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Prüfung einer kostengünstigeren Alternative zum geplanten Parkhaus hinter dem Viersener Bahnhof. Die Fraktion schlägt vor, stattdessen ebenerdige Stellplätze am Ende der Bahnhofstraße einzurichten – inklusive Überdachung mit Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur für E-Autos.

Nach Ansicht der GRÜNEN wäre diese Lösung nicht nur deutlich günstiger, sondern auch schneller realisierbar und ökologisch nachhaltiger. Der ursprünglich geplante Bau des Parkhauses würde laut Verwaltung trotz einer Förderung durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) einen städtischen Eigenanteil von rund 950.000 Euro erfordern. Die GRÜNEN halten das angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt für nicht mehr vertretbar.

„Dass die Umsetzung nun wegen der Notwendigkeit weiterer Planungsleistungen noch einmal zurückgestellt werden muss, sollten wir vor dem Hintergrund der dringend notwendigen Haushaltskonsolidierung dazu nutzen, kostengünstigere Alternativen in Tiefbauweise zu beleuchten“, so Maja Roth-Schmidt und Jörg Eirmbter-König. „Eine solche Lösung, liegt auf der Hand, denn dass der Bedarf an Park+Ride-Parkplätzen zukünftig steigen wird, steht angesichts der geplanten Verlängerung der S28 (von Kaarst), des geplanten Stundentakts des RE8 (aus Richtung Köln/MG) und der Verlängerung des RE13 bis Eindhoven außer Frage. Die drohende Haushaltsmisere gebietet es uns aber, größtmögliche Sparanstrengungen zu unternehmen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.“

Die GRÜNEN regen zudem an, im Zuge der Prüfung nicht nur den Stellplatzbedarf der kommenden 5 bis 10 Jahre zu analysieren, sondern auch weitere Entwicklungen wie den geplanten Bau einer Radstation und die Stärkung des Busverkehrs einzubeziehen. Sie sehen in dem Antrag eine Chance, die Verkehrswende aktiv mitzugestalten.

Ein weiterer Fokus liegt auf der nachhaltigen Ausgestaltung der vorgeschlagenen Parkflächen: „Aus unserer Sicht bietet es sich weiterhin an, die zu errichtenden ebenerdigen Stellflächen mit Photovoltaikmodulen zu überdachen. Auch Ladestationen für E-Autos wären unbedingt einzuplanen. Mit diesen Maßnahmen würde die Stadt ein sichtbares Zeichen für den ÖPNV setzen und zugleich die Akzeptanz für erneuerbare Energien und Klimaschutz bei der Bürgerinnen und Bürgern stärken“, heißt es im Antrag.

Die Verwaltung soll nun die Umsetzbarkeit prüfen und abschätzen, ob mit dem alternativen Vorschlag der Bedarf an Parkplätzen gedeckt werden kann – auch mit Blick auf die künftige Ausweitung des Bahnangebots. Ob der Vorschlag das bisherige Parkhausprojekt ersetzen kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen – die Diskussion um nachhaltige Mobilität und finanzielle Verantwortung dürfte damit aber weiter Fahrt aufnehmen. (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming