Dölker Prinzenpaar gekürt: Mark I. und Natalie I. regieren nun über die Stadt mit dem Stripke

Mit dem Sessionsmotto „Kiek ens wi al de Jecke möt Prinzenpaar duer Dölke trecke“ startete am Samstagabend das neue Dülkener Prinzenpaar in eine sicherlich unvergessliche Session, in der sich Prinz Mark I. und Prinzessin Natalie I. vor allem eines wünschen: Dass alle Jecken mit ihnen gemeinsam lachen und Spaß haben werden.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Fotograf Martin Häming

Dölke – Mark Aretz und seine Frau Natalie komplettieren nun das närrische Kleeblatt. Am Samstagabend wurden sie im Dülkener Bürgerhaus feierlich zu Prinz Mark I. und Prinzessin Natalie I. proklamiert. Zusammen mit ihrer riesigen Garde mit Vertretern der Dölker Vereine freuen sie sich auf eine jecke Zeit bis zu den tollen Tagen und noch weit darüber hinaus. Voller Emotionen erfüllen sich beide den langgehegten Traum, einmal als Prinz und Prinzessin in der 5. Jahreszeit regieren zu können.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Freude stand ihnen nahezu in ihre Gesichter geschrieben, als sich Mark und Natalie Aretz zu ihrem Empfang in die Gaststätte des Bürgerhauses begaben. Voller Stolz präsentierten sie sich in ihrem Ornat und trugen mit stolzer Brust ihren Orden, den in einem Herz die Dülkener Wahrzeichen mit Narrenmühle, dem Dölker Dom St. Cornelius und der Windrose zieren. In einem schwarzen Samtkleid mit gelben und goldenen Applikationen wird Prinzessin Natalie I. von nun an über die Narren in ihrer Heimatstadt regieren und auch ihr Prinz Mark I. freute sich sichtlich, dass es endlich los geht und er die närrische Regentschaft übernehmen darf.

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Doch noch hieß es sich gedulden auf ihren großen Moment, während aus der Halle der erste närrische Chor hallte und die Bühne mit Stripke sowie gelben und schwarzen Ballons auf die Hauptdarsteller des Abends wartete. Die närrischen Gäste schunkelten sich bereits ein, bis direkt zwei Moderatoren nach dem begehrten Mikrofon griffen. An diesem Abend nämlich stand Günter Jansen, als Präsident des Vaterstädtischen Vereins, nicht alleine auf der Bühne. Er wurde verstärkt von einer charmanten Begleitung und keiner Geringeren als Simone Gartz, ihres Zeichens Dölker Möhne, Ortsbürgermeisterin von Dölke und stellvertretende Bürgermeisterin der Gesamtstadt.

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Nach ihnen gebührte das erste Scheinwerferlicht an diesem Abend allerdings den gekonnten Schritten der Tanzgarde der DüKaGe, für die der jubelnde Beifall die erste Stimmungsrakete zündete. Begeisterung, die auch den Hauptdarstellern des Abends gewiss war, die zu dieser Zeit bereits gespannt darauf warteten den närrischen Thron zu besteigen.

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Zum Einzug empfing das Prinzenpaar und seine strahlende Begleitung neben einem lauten „Gloria tibi Dülken“ auch ein gut gefüllter Saal. Gelbe Rosen und süße Kleinigkeiten für jedermann flogen gekonnt über die Tische hinweg. Doch Moment, da hatten sich doch ein paar Nicht-Dölker unter die Begleitung des Prinzenpaares gemischt … Tatsächlich wurde der grandiose Einzug, der fast 15 Minuten dauerte, begleitet von der Prinzengarde St. Tönis 1952 e.V. mit den Treuen Husaren und Musikkapelle, schließlich stammt die Prinzessin gebürtig aus St. Tönis.

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Das Bad in der Menge wurde sichtbar genossen und die Stimmung konnte nicht besser sein, als Mark und Natalie durch den Rector magnificus Dr. Arie Nabrings der Dülkener Narrenakademie dann zu Prinz und Prinzessin ihrer Stadt ernannt wurden und die Insignien der Macht erhielten. Endlich, denn es fiel der nervösen Prinzessin ein riesiger Stein vom Herzen. Jubelnder Beifall begleitete die neuen jecken Herrscher nicht nur von den „bürgerlichen“ Karnevalisten aus nah und fern, sondern auch von den verschiedenen bereits inthronisierten oder noch wartenden Prinzen und Lieblichkeiten.

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Eine besondere Überraschung stand zudem noch an. Diese nämlich brachte die Prinzengarde Dülken mit und setzte tänzerisch der glanzvollen Proklamation gemeinsam mit ihrem Prinzenpaar das i-Tüpfelchen auf. Was dabei nicht fehlen durfte ist natürlich das Lieblingslied der Prinzessin von den Höhnern … „Pass op, pass op, Prinzessin, dat Krokodil well dich fresse! Vielleich wör et am Beste, do blievs bei mir un ich bei dir …“ Wie gut, dass sich Prinz und Prinzessin nicht für die traditionellen Schuhe auf den königlichen Ornaten entschieden hatten, sondern für bequeme, farblich passende Turnschuhe – damit lässt sich nämlich um einiges leichter tanzen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Natalie I. gebürtig aus St. Tönis und Mark I. aus Dülken, hatten sie sich erfolgreich um die Würde als Dülkener Prinzenpaar in der kommenden Session 2023/24 bei der Narrenakademie beworben. Für beide war es lang gehegter Traum einmal Prinzenpaar in Dülken zu sein. Einen genauen Termin hatte es dabei allerdings nicht gegeben, doch eine weitere Session ohne Tollitäten durfte nicht sein und so wurde kurzerhand der Wunsch an die Narrenakademie herangetragen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Dass dabei eine Vorstellung bei den Dülkener Vereinen nicht fehlen durfte gehört zum guten karnevalistischen Ton, der vom Narrenstaat mit einer 40-köpfigen Garde erwidert wurde. Passenderweise sind beide dem Karneval nicht fremd und seit ihrer Jugend mit dem närrischen Brauchtum verbunden. Seit 1998 sind der Prinz und die Prinzessin Teilnehmer des Rosenmontagszuges im Kaos-Team und beim Freundeskreis Alibi.

Als gebürtiger Dülkener hatte das närrische Virus den Prinzen natürlich schon als Kind infiziert und auch die Prinzessin bekam die jecke Zeit bereits von ihrer Mutter in die Wiege gelegt, die selbst als Funkemariechen in St. Tönis aktiv war.
Ein weiterer ausschlaggebender Punkt mag sicherlich gewesen sein, dass die beiden den Bewerbungsentschluss fassten in ihrem 44. und 43. Lebensjahr … findet sich doch mehrmals die närrische Elf versteckt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Beheimatet in Dülken betreibt Mark Aretz dort zudem eine Firma für Trocken- und Akustikbau. Prinzessin Natalie ist neben ihrer Arbeit als Hausfrau und Mutter im Einzelhandel tätig. Privat sind sie verheiratet und haben zwei Kinder (Maurice und Mina). Sohn Maurice ist ebenfalls Mitglied der Prinzengarde. Die Familie ist ihnen wichtig und sie lieben es gemeinsam mit Familienhund Buddy und mit dem Wohnwagen in den Urlaub zu fahren, wobei sie sich besonders wohl in den Niederlanden und Kroatien fühlen.

Wenn es einmal nicht auf Reisen geht ist der Prinz Fan von Borussia Mönchengladbach und spielt selber aktiv in einer Hobbymannschaft. Ein weiteres, leidenschaftliches Hobby des närrischen Herrschers ist seine Carrerabahn. Natalie liebt die Handarbeit, besonders das Nähen hat es ihr angetan.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die närrischen Regenten sind aber natürlich in Dölke nur zu viert komplett und so ließ es sich das am vergangenen Wochenende proklamierte Kinderprinzenpaar Moritz I. und Abelina I. nicht nehmen persönliche Glückwünsche gemeinsam mit den wunderbaren Tänzen der Crazy Kids e. V. zu überbringen. Es ist das erste Mal, dass in der Stadt mit dem Stripke ein Kinderprinzenpaar vor dem „großen“ Prinzenpaar proklamiert wurde. Ein Umstand, der nicht nur ein fantastisches Bild der Tollitäten im Ornat ermöglichte, sondern ebenfalls den offiziellen Tanz des Kinderprinzenpaares von den Zipfelbuben … „Nimm die Beine in die Hand, mach die Augen zu und dann, tanz tanz tanz tanz tanz. Nimm die Beine in die Hand, dreh dich durch das ganze Land, tanz tanz tanz tanz …“

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Nicht aus der Narrenstadt in der gerade gefeiert wurde und dennoch bereits bekannt, reihte sich dann der nächste Programmpunkt ein. Sitzungspräsident Günter Jansen konnte erfreut noch einmal die Prinzengarde St. Tönis 1952 e.V. mit den Treuen Husaren und Musikkapelle begrüßen, deren Mariechen Alex, die Garde und die Treuen Husaren tänzerisch Geschenke zu Ehren des neuen Prinzenpaares darbrachten. Dass dabei ihre Prinzessin Magdalena I. nicht fehlen durfte, das sollte doch klar sein und schließlich finden sich direkt zwei Cousinen der neuen Dülkener Prinzessin unter den Treuen Husaren. Magdalena I. war übrigens schon 1970 Funkemariechen und unterschrieb (längst vom närrischen Virus infiziert) dann bei einem Kneipenabend auf einem Bierdeckel 2020 den Aufnahmeantrag für das Tönisvorster Karnevals-Komitee – der Wunsch einmal Prinzessin zu sein war geboren.


Gesammelt wurde für die Löwenkinder Viersen, die Stiftung Fundación für Kinder und die Dülkener Kuschelmonster WG – schließlich dürfen an einem solch wunderbaren Abend die nicht vergessen werden, die Hilfe auf ganz vielfältige Weise benötigen. Die Narren gaben gerne und füllten fleißig die Spendenboxen. Zusammen kamen zunächst 1357.55 Euro, die von zwei Mitgliedern der Prinzengarde auf 2.000 Euro aufgestockt wurden. 


Vom Gardetanz ging es dann rasant zur Seniorbachelorette und selbstständigen Kunstblumenfloristikermeisterin aus Jülich, Paula Becker. Bitte was? Ja, manchmal muss man tatsächlich zwei Mal lesen oder einfach die Lachmuskeln machen lassen. Das war nämlich die bessere Idee bei diesem Programmpunkt, der als Geschenk der Dölker Möhnen auf dem Podium stand und eine weitere Stimmungsrakete zündete, die auch die große Tanzgarde der KV de Üüle in bekanntem Lila mit ihren Solomariechen Emily einrahmte. Als Zugabe erwartete die Jecken die Kreistanzgarde unter der Leitung von Mona Stobbe – aktuell ein Zusammenschluss der Vereine Crazy Kids, DüKaGe, de Üüle, Tanzgarde Süchteln, Tanzgarde Alt Viersen 2020 sowie die Blau-Wette-Jonges.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Als dann die Prinzengarde Niederkrüchten mit der KV Maak Möt Brempt 1969 e.V. die Bühne übernahmen, war der Abend bereits zu später Stunde fortgeschritten. Jetzt schon nach Hause? Nein, wirklich nicht! Wie gut, dass das auch noch nicht auf dem Plan stand. Die gute Laune nahmen die Gäste gerne auf und schnupperten ein wenig Proklamationsfeeling. Bernd Hommen und Birgit Hauers-Hommen werden in der Session 2023/24 das närrische Volk in Niederkrüchten anführen, sie müssen aber noch bis 25. November auf ihren großen Moment warten – dafür durfte die Jugendgarde ihre Generalprobe in Dülken präsentieren.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Nach so viel närrischer Tradition darf aber auch das Mitsingen und Abrocken nicht fehlen, wofür die Karnevalscoverband SO!LALA die Musikinstrumente gestimmt hatte. Liam Schmitz und Seppi Böing an den Mikrofonen, Gitarrist Frank „Steve“ Krekelberg, Schlagzeuger Erik Körfer, Martin Löhrer am Bass sowie Christoph Schmitz am Keyboard und Christoph Basten an der Technik hatten moderne Arrangements der aktuellen Hits aus dem Kölner Karneval auf die Setliste gepackt.

Bereits seit 1991 erobern die Musiker die Bretter, die die Welt bedeuten und wussten genau was zu tun ist, damit kein Jeck im Raum mehr auf seinem Stuhl sitzen blieb. 100 % live, 100 Stimmung – perfekt für den Abschluss einer wunderbaren und mitreißenden Veranstaltung.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ein Abend, der seinen Ausklang fand auf der Bühne mit den anwesenden Prinzenpaaren, Vorsitzenden und gemeinsamen Abschlusslied, mit dem auch die Redaktion ausruft: „O Dülken meine Vaterstadt, des Rheinlands Edelstein. Es preist die Chronik Blatt für Blatt, Dich Stadt der Narretein … dreemoal „Gloria tibi Dülken“! (nb)

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