Seit März dieses Jahres ist die ehemalige Hauptschule am Pestalozziweg vorbereitet. Nun ziehen erstmals Flüchtlinge in das verlassene Gebäude.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Viersen – Ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten bereits im März 2022 Feldbetten aus dem stillgelegten Notkrankenhaus unter dem ehemaligen Schulgebäude der Hauptschule Süd am Pestalozziweg gereinigt, die in den vergangenen Monaten auf ihren Einsatz warteten. Die Betten waren zwar alle neu, lagerten aber bereits seit 1967 in dem unterirdischen Bunker, der für den Kalten Krieg 1963 errichtet worden war.
Rund 150 Betten standen zur Verfügung, zudem wurde einzelne Kabinen für je drei Personen in den Klassenräumen im Erdgeschoss und im 1. Stock eingeplant. Alleine im Altbau bot die Schule Platz für 24 Kabinen in acht Klassenräumen – für Toilettenanlagen und Duschkabinen wurde auf dem Schulhof Platz geschaffen.
Dann aber lag die Schule weiterhin brach, denn die Flüchtlinge kamen in anderen städtischen Einrichtungen oder in Privatwohnungen unter. Nun wird der Platz knapp, weshalb die Stadt Viersen die Schule am Pestalozziweg aktiviert. In dieser Woche sind zwei ukrainische Familien eingezogen. Über die Reaktivierung informierte Ertunç Deniz, der Sozialdezernent der Stadt Viersen, den Viersener Stadtrat in seiner letzten Sitzung.
624 Flüchtlinge aus der Ukraine leben aktuell in Viersen, weitere sollen über aus den Landeseinrichtungen der Stadt zugewiesen werden. Das könnten durchaus nicht nur Ukrainer sein, denn immer häufiger erreichen auch Flüchtlinge über die Balkan-Route aus anderen Ländern den Niederrhein. (cs)

