Ein Baum der Wünsche: Hoffnung und Freude für Kinder im Advent

Als Uwe Roscheck vom Bethanien-Kinderdorf aus Waldniel an diesem Nachmittag das Bestattungshaus Joerißen betritt, ist ihm nicht nach Trauer zumute. Denn bereits zum zweiten Mal wird in der kommenden Adventszeit ein „Wunschbaum“ im Bestattungshaus in Wegberg aufgestellt und das erfüllt ihn mit Freude. Die Wegbergerinnen und Wegberger können damit für die Kinder und Jugendlichen des Kinderdorfs an Weihnachten zu „Wunscherfüllern“ werden.

Region/Waldniel – „Für uns ist es ein wesentliches Merkmal unserer Philosophie als Bestattungshaus, dass wir uns für die Menschen engagieren, die eine Unterstützung gut gebrauchen können“, erklärt Geschäftsführer Christoph Deisen die Aktion. Als geprüfter Bestatter hat er schon an vielen sehr bewegenden menschlichen Schicksalen Anteil genommen. „Den Kindern und Jugendlichen wird in Waldniel ein liebevolles Zuhause geschenkt. Um ihre Entwicklung zu fördern, sind manchmal zusätzliche Maßnahmen nötig, die die Wunscherfüller mitfinanzieren können.“

Die jungen Menschen, denen das Bethanien-Kinderdorf eine Lebensperspektive eröffnen möchte, benötigen aus ganz unterschiedlichen Gründen einen Heimplatz. „Stellen Sie sich mal vor, dass allein in NRW aktuell 58.000 Kinder und Jugendliche in einer Einrichtung untergebracht sind“, berichtet Uwe Roscheck als Vorsitzender des Freundeskreises Bethanien Kinderdorf sichtlich erschüttert. Er selbst war lange Jahre Direktor eines Gymnasiums und engagiert sich nun ehrenamtlich für das Kinderdorf in Waldniel. „Natürlich fließen viele Gelder in die Unterstützung und Unterbringung dieser Kinder, aber für manche sinnvolle Leistung gibt es keine oder zu wenig finanzielle Unterstützung vom Jugendamt. Es fehlt oftmals Geld für weitere Therapiemaßnahmen, Musikunterricht oder die Grundausstattung für die Schullaufbahn.“

Vom ersten Advent bis nach Weihnachten steht daher der Wunschbaum im Bestattungshaus Joerißen in der Tüschenbroicher Straße 5 in Wegberg, mit dem Menschen Gutscheine für eine finanzielle Unterstützung der Bewohner des Kinderdorfes erwerben können. „Von der so großen Bereitschaft, Wünsche der im Kinderdorf Lebenden zu erfüllen, waren wir im vergangenen Jahr begeistert!“, formuliert Diane Schlitt-Fervers vom Bestattungshaus. Und wer nicht nur den Kindern und Jugendlichen, sondern auch sich in der Adventszeit eine Freude machen möchte, kann beim Joerißen-Adventskalender mitmachen: Jeden Tag im Dezember darf ein Häuschen des Adventskalender-Dorfs mit einer Leckerei geöffnet werden. (opm)

Foto: Privat