In Zeiten des Krieges und des wirtschaftlichen Umbruchs wird die Europawahl zur Richtungswahl für die NRW-Wirtschaft. Ziel der kommenden Legislaturperiode des Europäischen Parlaments muss es sein, den Frieden zu sichern und die Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften in Nordrhein-Westfalen zu legen.
NRW – „Die Europäische Union steht für mehr als 70 Jahre Frieden und Stabilität. Damit hat sie den Grundstein für unternehmerisches Handeln gelegt. Der europäische Binnenmarkt bildet mit 447 Millionen Menschen und 23 Millionen Unternehmen einen, wenn nicht den größten Wirtschaftsraum der Welt. Unsere NRW-Industrie macht über die Hälfte ihrer Importe und Exporte innerhalb der EU. Eine Loslösung Deutschlands aus Europa ist daher undenkbar“, betont Ralf Stoffels – Präsident von IHK NRW.
Gleichfalls ist das Bekenntnis zur Europäischen Union mit der Erwartung verknüpft, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern besser zu werden. In den kommenden fünf Jahren muss die Union zeigen, dass sie handlungsfähig ist und dass sie Lösungsansätze für große Herausforderungen entwickelt, die wirtschaftlich nachhaltig sind und einen spürbaren Mehrwert für die Menschen schaffen.
Die Stabilität des Wirtschaftsraums EU stellt für die Unternehmen in NRW – über alle Branchen hinweg – den größten Nutzen im Hinblick auf die europäische Integration dar – ähnlich wie für den Bund, wie das DIHK-Unternehmensbarometer zur EU-Wahl zeigt (NRW: 63,5 % großer Nutzen, 21 % geringer Nutzen / Bund: 58% großer Nutzen; 24 % geringer Nutzen).
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa zu verbessern, muss die EU laut der Unternehmen in erster Linie Bürokratie abbauen. 94 % der Unternehmen in NRW bzw. 95 Prozent der Unternehmen im Bund sehen dies als Priorität an. An zweiter und dritter Stelle auf der Prioritätenliste folgen die Themen Energieversorgung (70 %) und Sicherheit (54 %).
Alarmierend ist allerdings, dass für mehr als die Hälfte der Unternehmen in NRW die Attraktivität der EU als Unternehmensstandort in den vergangenen fünf Jahren gesunken ist (NRW: 55% / Bund: 56%). In der NRW-Industrie sind es sogar 65% der Unternehmen.
Als IHK NRW wollen wir in den kommenden Wochen u.a. mit einer LinkedIn Reihe aufzeigen, wofür Europa steht bzw. stehen sollte. Wir zeigen die Faktoren aus Sicht der NRW-Wirtschaft auf, die für unsere Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind, um Wohlstand und Wachstum in Europa und in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. (opm)