Ein Funken Hoffnung 2024 – So fahren die Landwirte von Dülken nach Viersen

2020 ist inzwischen 4 Jahre her, seitdem hat sich die Welt sehr gewandelt. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde unser soziales Leben nahezu komplett eingeschränkt. Um den Menschen, die die Feiertage getrennt von ihrer Familie in Alters- und Pflegeheimen verbringen mussten, einen Funken Hoffnung zu bringen, aber auch um auf unsere politischen Sorgen aufmerksam zu machen, haben Landwirte die Lichterfahrten ins Leben gerufen.

„Das Thema Corona und die dazugehörigen Einschränkungen sind weitestgehend erledigt, unsere Sorgen um die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland und der EU sind akuter als je zuvor. Entgegen anderer Ortsgruppen haben wir daher entschieden, dass wir unsere Fahrten weiter stattfinden lassen“, so die Initiatoren aus Viersen und Krefeld. 

Viersen – „Allerdings reduzieren wir uns dabei auf eine einzelne Fahrt am
22.12. mit Start in Dülken und Ende in Viersen. Allerdings werden einzelne Schlepper ohne Beleuchtung mitfahren. Sie stehen für den Funken der zu erlöschen droht. Neben dauerhaft brisanten Themen, wie dem Wegfall vieler Pflanzenschutzmittel, Dank denen wir seit Jahrzehnten eine Versorgungssicherheit gewährleisten konnten, oder der Diskussion um nach Brüssel gemeldete Messwerte beim Thema Grundwasser, kommen auch jedes Jahr neue Probleme auf die Branche zu. Ganz aktuell verhandelt die Europäische Union weiter über das MERCOSUR-Abkommen. Dabei geht es um eine der größten Freihandelsabkommen der Welt, unter anderem auch für Agrarprodukte. Wir haben in Deutschland und in Europa die besten, sichersten und nachhaltigsten Lebensmittel. Als Landwirte haben wir grundsätzlich keine Angst vor der Konkurrenz. Aber wenn unsere Kollegen in Südamerika: Wirkstoffe einsetzen, die hier schon lange verboten sind, deutlich geringere Löhne zahlen, weniger Wert auf Arbeitsschutz und Sozialstandards legen oder einen deutlich schlechtere Umweltbilanz haben (Transport & Regenwaldrodung), dann ist das kein Wettbewerb auf Augenhöhe. Bereits heute wandern die Produktion von Gemüse und anderen arbeitsintensiven Kulturen in Länder ab die deutlich geringere Sozialstandards einhalten und Mindestlöhne bezahlen. Wir haben die Sorge, dass dies auf Kosten unserer Selbstversorgung, zukünftig auch mit anderen Produkten passiert.

Wir fordern dass dem MERCOSUR-Abkommen nur zugestimmt wird, wenn unsere Produktionsstandards effektiv geschützt werden!“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

„Die Route ist in diesem Jahr natürlich neu, enthält allerdings einige der bekannten Passagen der letzten Jahre. Der genaue Verlauf kann auf den Fotos nachverfolgt werden.
Wir starten gegen 16:00 Uhr in Mackenstein und enden in Bockert. Aufgrund der neuen Route können/wollen wir leider keine genauen Angaben zu den Uhrzeiten an den einzelnen Abschnitten geben.
Wir hoffen, dass der Funke auch dieses Jahr wieder überspringt und unsere Forderungen Gehör finden. Denn nur so können wir langfristig weiter wie gewohnt gute Lebensmittel produzieren.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien schöne und erholsame Feiertage!
Ihre Landwirte aus Viersen und Krefeld“ (opm)

Foto: Privat
Foto: Privat