Ein Kaffee, ein Oldtimer-Truck und die Polizei Viersen – Zeit für einen Schnack

„Coffee with a Cop“ heißt die Veranstaltungsreihe der Polizei, die seit 2021 durch NRW tourt und in Innenstädten oder auf Marktplätzen mit einem Oldtimer-Truck nicht zu übersehen ist. Auch in Viersen nutzten am Samstagvormittag zahlreiche Besucher des Wochenmarktes die Möglichkeit mit den Beamten ganz zwanglos ins Gespräch zu kommen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersen – Die Eier und der Salat waren eingekauft auf dem Wochenmarkt am Viersener Herman-Hülse-Platz, die Tasche gut gefüllt für die nächsten genussvollen Tage. Warum sich also nicht noch etwas Zeit für einen Kaffee nehmen … Natürlich aber nicht irgendeinen Kaffee, denn zu diesem hatte die Polizei Viersen eingeladen. „Coffee with a Cop“ ist das Veranstaltungsformat des NRW-Innenministeriums und seit 2021 fährt hierzu ein Oldtimer-Truck mit Kaffee, Kakao, Tee & Co. durch die Städte und Gemeinden. In entspannter Atmosphäre bietet sich so die Möglichkeit zwanglos ins Gespräch zu kommen mit den Beamten vor Ort. Das Konzept ist übrigens für die Polizei in NRW ein Novum und stammt aus den USA, wo die Polizei bereits seit vielen Jahren Bürger zu einem Kaffee einlädt.

Die Themen, die auch in Viersen angesprochen wurden, sind dabei ganz unterschiedlichster Natur. Manchmal eine Frage, ein Hinweis, eine Sorge oder gar ein Berufswunsch. Die Vielfalt hatte sich bereits bei der letzten Aktion der Polizei Viersen im vergangenen September auf dem Buttermarkt in Kempen gezeigt. In Viersen ging es unter anderem um Fragen zur Parksituation, die stetige Problematik der Elterntaxis an Schulen, E-Bikes oder E-Scooter. Berührungsängste gab es dabei nicht mit der Viersener Polizei, die sich zufrieden über die vielen Gespräche und deren Qualität zeigte. Perfekte Grundlage für die Fortführung dieser Reihe und den nächsten Kaffee mit dem einen oder anderen Freund und Helfer. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ein Kommentar

  1. Die Rolle der Polizei im Rechtsstaat: Ein Vergleich zwischen Deutschland, Preußen und England

    Die Polizei spielt eine entscheidende Rolle im Funktionieren eines Rechtsstaates, indem sie die Aufrechterhaltung von Ordnung, Sicherheit und Recht gewährleistet. Dieser Essay untersucht die Rolle der Polizei in Deutschland, Preußen und England, vergleicht ihre Entwicklungen und betont die Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten in den jeweiligen Ansätzen.

    In Deutschland hat die Polizei eine lange Geschichte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Vor der Vereinigung im Jahr 1871 existierten zahlreiche unabhängige Staaten, von denen jeder seine eigene Polizei hatte. Diese Fragmentierung führte zu unterschiedlichen Polizeistrukturen und -zielen. Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs wurde jedoch ein einheitliches Polizeisystem geschaffen, das die zentrale Kontrolle des Staates über die Polizei betonte. Diese Tradition setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg fort, als die Polizei in den westdeutschen Bundesländern als Mittel zur Sicherstellung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie neu aufgebaut wurde.

    Preußen, das im 19. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil des deutschen Staatsgefüges war, trug zur Entwicklung des modernen Polizeiwesens bei. Unter der Herrschaft von Friedrich Wilhelm I. wurde die preußische Polizeiorganisation professionalisiert und ihre Aufgaben erweitert, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die preußische Polizei war jedoch auch dafür bekannt, politische Opposition zu unterdrücken und eine Atmosphäre der Kontrolle zu schaffen, was ihre Rolle im repressiven Staatsapparat betonte.

    In England hingegen entwickelte sich die Rolle der Polizei auf eine andere Art und Weise. Die britische Polizei, insbesondere die Londoner Metropolitan Police, wurde 1829 von Sir Robert Peel gegründet. Das Konzept der „bobby“ oder „bobby on the beat“ betonte die Idee einer bürgernahen Polizei, die durch Präsenz und Kooperation mit der Gemeinschaft Verbrechen verhindern sollte. Dieser Ansatz führte zu einem eher dezentralisierten Modell, bei dem die lokale Polizei in enger Verbindung mit den Bürgern arbeitete.

    In der Gegenwart spiegeln sich diese historischen Unterschiede immer noch in den jeweiligen Polizeisystemen wider. In Deutschland bleibt die Polizei stark durch die föderale Struktur geprägt, was zu Variationen in Gesetzen, Praktiken und Befugnissen führen kann. Die Polizei wird überwiegend als Instrument des Staates angesehen, um öffentliche Ordnung und Sicherheit aufrechtzuerhalten. In jüngerer Zeit hat es jedoch auch Kritik an Polizeigewalt und möglichen Mängeln in der polizeilichen Transparenz gegeben.

    Im Vereinigten Königreich wird die Rolle der Polizei eher durch die Idee der Gemeinschaftspolizei geprägt. Polizisten arbeiten daran, das Vertrauen der Bürger zu gewinnen und durch Präsenz und Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft eine präventive Rolle zu spielen. Diese bürgernahe Herangehensweise hat dazu beigetragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizei zu stärken. Dennoch steht auch hier die Polizei vor Herausforderungen, wie der Bewältigung von Terrorismus und der Aufrechterhaltung einer angemessenen Balance zwischen Sicherheit und individuellen Freiheiten.

    Insgesamt zeigt der Vergleich zwischen Deutschland, Preußen und England, wie unterschiedliche historische und kulturelle Faktoren die Rolle der Polizei im Rechtsstaat prägen können. Während Deutschland und Preußen historisch gesehen stärker auf zentralisierte Kontrolle und Sicherheit fokussierten, betonte England eine dezentralisierte, bürgernahe Herangehensweise. In der heutigen Zeit stehen alle Länder vor der Herausforderung, die Balance zwischen der Gewährleistung von Sicherheit und der Wahrung individueller Rechte zu finden.

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