EM in Deutschland: Wird 2024 alles besser?

Für Deutschlands Fußballfans war die WM 2022 in Katar in allen Belangen enttäuschend. Denn nicht nur das Event an sich hat einen fahlen Beigeschmack mit sich gebracht, auch die Leistung der deutschen Nationalmannschaft ließ zu wünschen übrig.

Service – Beim Wettanbieter  Betano und vielen anderen wurde das Team von Hansi Flick vorab als Mitfavorit geführt, im Endeffekt reichte es aber wieder einmal nicht für die K.o.-Phase. Bei der EM 2024 soll aber wieder alles anders werden. Bereits jetzt träumen viele Fans von einem erneuten Sommermärchen und einem Titelerfolg in der Heimat. Die Erwartungen der Fans bedeuten aber auch, dass Deutschland unter besonderem Druck steht. Der Austragungsort Deutschland hingegen wird ausschließlich positiv aufgenommen.

Debakel Katar für Fußballdeutschland

Die Weltmeisterschaft 2022 in Katar endete genau wie die WM 2018 in Russland besonders enttäuschend für die deutschen Fans. Einmal mehr musste sich das Team bereits in der Vorrunde verabschieden und konnte sich nicht gegen die Gruppengegner Spanien, Japan und Costa Rica behaupten. Doch auch abseits der fußballerischen Leistungen hatte die WM 2022 in Katar für viele Deutsche einen besonders bitteren Beigeschmack.

Bereits bei der Vergabe wurden kritische Stimmen laut, die Korruptionsvorwürfe äußerten. Mit der ersten Winter-WM wurde auch mit vielen Traditionen gebrochen. Vorbei war das allseits beliebte Public Viewing, vorbei war es mit lauen Sommerabenden und Grillwürstchen. Stattdessen verfolgten die deutschen Fans den Fußball bei eisigen Temperaturen und Tee. Fußballfeeling wollte da oft nicht wirklich aufkommen.

Zusätzlich hat Katar in der WM-Vorbereitung für einige Aufseher gesorgt. Die Ausbeutung von Gastarbeitern zum Bau der Stadien wurde aufgedeckt und nicht alle Menschen wurden wirklich willkommen geheißen. Für Fans vor Ort gab es zudem strikte Einschränkungen in Bezug auf Alkoholkonsum und Fußball-Partys.

Foto: Peter Glaser/Unsplash

EM in Deutschland soll im Kontrast stehen

Bereits jetzt ist die Vorfreude auf die EM 2024 in Deutschland daher besonders groß. Denn hier soll alles wieder anders werden und der Fußball wieder wie gehabt gefeiert werden können. Offenheit und Gleichberechtigung sollen im Vordergrund stehen und der Fußball in den zentralen Mittelpunkt gehoben werden.

Zudem findet die EM 2024 wieder im Sommer statt. Das bedeutet, dass viele Fußballfans das Großevent wieder mit gewohnten Routinen verbringen können und gemeinsam mit Tausenden anderen Fans live im Stadion oder beim Public Viewing mitfiebern und mitfeiern können.

2024 in Deutschland soll der Fokus zudem auch mehr auf die Nachhaltigkeit gerückt werden. Stadien müssen nicht extra errichtet werden und auch die gesamte Infrastruktur steht schon bereit. Denn in Deutschland findet Fußball nicht nur während einer EM oder WM großen Anklang. Hunderttausende Fans in der ganzen Republik verfolgen die zahlreichen Spiele der 1. und 2. Bundesliga sowie jene der 3. Liga.

Auch die sportliche Leistung soll dann im Kontrast zur WM 2022 in Katar stehen. Deutschland möchte als Austragungsort natürlich eine wichtige Rolle spielen und möglichst weit im Turnier voranschreiten.

Eine Wiederholung von 2006?

Deutschland hat zuletzt im Jahr 2006 ein fußballerisches Großevent ausgerichtet. Noch immer ist vielen Fans die Weltmeisterschaft in Erinnerung. Das sogenannte Sommermärchen versetzte ganz Deutschland in eine Ekstase. Ausverkaufte Stadien, eine sportliche Top-Leistung und Autokorso in zahlreichen Städten haben dem Turnier eine Magie auferlegt.

Ein Gefühl, das die gesamte Republik 2024 bei der Europameisterschaft wieder verspüren möchte. Der letzte EM-Titel lässt zudem bereits einige Zeit auf sich warten. Zuletzt im Jahr 1996 gelang Deutschland der Finalsieg, 2008 konnte man letztmals in ein Finale bei der Europameisterschaft einziehen.

Ein EM-Titel im eigenen Land wäre natürlich ganz besonders wichtig für die gesamte Mannschaft, die nach den schlechten Leistungen bei den letzten beiden Weltmeisterschaften großer Kritik ausgesetzt ist. Auch für Trainer Hansi Flick könnte die EM 2024 entscheidend sein, wenn er bis dahin überhaupt noch im Amt bleibt.

Ein Turnier in umfassender Länge

Die Weltmeisterschaft in Katar 2022 bringt zwar gewohnt viele Spiele mit sich, muss aber aufgrund der Terminlage im Dezember besonders schnell über die Bühne gebracht werden. In nicht einmal einem Monat werden 64 Spiele absolviert. Das Großevent ähnelt eher einer Massenabfertigung.

Der Spaß am Fußball kann dabei schnell einmal vergehen. Bis zu vier Spiele pro Tag und teils zeitgleiche Übertragungen sind für viele Fans dann doch etwas zu viel des Guten. Auch das soll bei der EM 2024 in Deutschland wieder anders werden.

Wie gewohnt soll die EM sich über einen ganzen Monat erstrecken. Eröffnet wird das Turnier voraussichtlich am 14. Juni 2024 in der Allianz-Arena in München. Das Endspiel ist für den 14. Juli 2024 im Olympiastadion in Berlin geplant. Die 51 Spiele haben in diesem Zeitraum deutlich mehr Platz.

Kultige Schauplätze statt Neubauten

Die Stadien für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar mussten extra für das Event gebaut werden. Während ein Stadion im Sinne der Nachhaltigkeit wieder vollständig abgebaut wird, ist noch nicht klar, was mit all den anderen Stadien passieren wird. Dieses Phänomen hat sich auch bereits bei den Weltmeisterschaften in Brasilien und Südafrika gezeigt. Viele der Stadien werden nur teils genutzt und können die Kosten für den Bau im laufenden Betrieb wohl nie einbringen.

In Deutschland sieht das ganz anders aus. Denn die genutzten Stadien für die EM bestehen bereits alle und sind Heimat der bekanntesten Mannschaften. Mit der Allianz Arena, dem Signal-Iduna-Park sowie dem Olympiastadion sind natürlich die größten Stadien in Deutschland vertreten. Nicht fehlen dürfen natürlich auch die Veltins-Arena auf Schalke, der Deutsche Bank Park in Frankfurt und das Volksparkstadion in Hamburg.

Bereits die Qualifikation verspricht pure Spannung

Deutschland ist als Gastgeber für die EM 2024 natürlich fix qualifiziert. Bereits jetzt hat Hansi Flick klargemacht, dass man nichtsdestotrotz Testspiele auf Augenhöhe durchführen möchte. Dabei wurde mit einem Auge auch auf Testspielgegner wie Brasilien oder Argentinien geschielt.

Doch nicht nur Deutschlands Testspiele könnten interessant werden, auch die EM-Qualifikation verspricht bereits große Duelle. Vor allem die Gruppen B und C haben es in sich. In Gruppe B trifft Frankreich auf die Niederlande, in Gruppe C bekommt es Italien mit England zu tun. Spannend werden mit Garantie aber auch die Gruppen D und F.

Mit Kroatien, Wales und der Türkei treffen in Gruppe D gleich drei Anwärter auf einen Startplatz bei der EM aufeinander. Ähnlich ist es in Gruppe F, wo sich Belgien, Österreich und Schweden um einen Turnierplatz streiten werden. (opm)