Endlich wieder CSD in Mönchengladbach-Rheydt

Nach dreijähriger Corona bedingter Abstinenz konnte nun endlich wieder ein CSD in Mönchengladbach-Rheydt gefeiert werden. In diesem Jahr stand er unter dem Motto: Weil Vielfalt bereichert – Queeres Leben in unserer Stadt.
von RS-Redakteurin Marlene Katz

Das ist der Anfang des CSD in Rheydt

Mönchengladbach-Rheydt – Begonnen wurde mit einem großen Demoumzug durch die Rheydter Innenstadt und die Vorsitzende des CSD, Nadine John-Reuen, begrüßte anschließend von der Bühne auf dem Marktplatz die Vielzahl von Leuten, die zu dieser Veranstaltung gekommen waren. Sie betonte, dass der CSD noch sehr gebraucht wird und es ihre Aufgabe sei, Begegnungen zu schaffen, aber nicht jede Gesellschaft macht es. Weiter führte sie aus, dass der CSD für Menschenrechte stehe und sie Tatsachen sehen wollen. Nach dieser Rede erklärte sie die Demo für beendet.

Den offiziellen Teil des Tages übernahm dann Peter Breuer, der die Schirmherrin Barbara Gersmann begrüßte. Die weitere Schirmherrin Dörte Schall (Sozialdezernentin der Stadt) war leider urlaubsbedingt nicht anwesend.

Gersmann führte aus, dass so ein buntes Leben in der Stadt eine tolle Sache sei und forderte den CSD auf, macht weiter so, denn die Liebe soll frei sein.

Auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs hatte es sich nicht nehmen lassen, diese Veranstaltung zu besuchen. Er war begeistert, den 6. CSD miterleben zu können und dankte allen, die dieses möglich gemacht hatten. Besonders erfreut war er über die vielen Leute, besonders über die jungen. Er betonte, dass es vor vielen Jahren diese Freiheit nicht gegeben habe und er habe Respekt für die, die für die Freiheit gekämpft haben. Der Kampf und der Einsatz sind aber noch nicht vorbei und es sollte weitergekämpft werden, dass es mehr Rechte gibt. Sein letztes Wort war: Happy Pride.

Das musikalische Programm wurde durch die Vorsitzenden Dirk Porucki und Nadine John-Reuen sowie Paul Breuer mit dem Regenbogenlied von Kerstin Ott eröffnet.

Julie Voyage

Die allseits bekannte Julie Voyage moderierte dann in ihrer charmanten und kölschenen Art die weiteren Programmpunkte des folgenden Programms.

Den Eisbrecher an diesem Nachmittag machte Janine Marx. Sie ist seit Jahren ein fester Bestandteil des CSD in Mönchengladbach. Mit dem Repertoire ihrer Lieder kam auch Feierstimmung bei den Besuchern auf.

Seit einigen Jahren wird ein Ehrenpreis an verdiente Menschen oder Intuitionen verliehen und zwar der Regenbogen-Bleistift. In diesem Jahr erhielt die AWO Mönchengladbach diesen Preis für das Projekt „Queer im Alter“. Dieser Preis wurde vom Präsidenten der AWO Mönchengladbach, Norbert Bude, sowie Helmut Thommessen, Sozialarbeiter bei der AWO, in Empfang genommen.

AWO Mönchengladbach den Ehrenpreis für das Projekt „Queer im Alter“. Dieser Preis wurde vom Präsidenten der AWO Mönchengladbach, Norbert Bude (re), sowie Helmut Thommessen (Mitte) übernommen

Weiter ging es mit Jordan Hanson und Selin Akbaba, die zahlreiche Lieder aus ihrem Programm vortrugen.

Heike Kivelitz, die Vorsitzende des neu in Mönchengladbach eingerichteten Queeres Zentrum, stellte dieses der Öffentlichkeit vor und erklärte den Besuchern, welche Projekte in der Zukunft geplant sind.

Janine Marx

Dann erschien ein junges Mädchen auf der Bühne, die sich gegenüber ihrer Mutter outete. Es hatte sie wahrscheinlich eine große Überwindung gekostet, dieses in aller Öffentlichkeit zu tun.

Kevin Neon, ein junger aufstrebender Sänger, bezauberte mit seinen deutschen Schlagern die Besucher, die auch kräftig mitgesungen wurden.

Damit es zwischen den einzelnen Interpreten nicht zu ruhig auf dem Markt blieb, sorgte DJ Dirk (Staubesand) für die musikalische Untermalung.

Seit 11 Jahren bereiten die Lecker`LaLaBoys mit Paul Breuer, Peter Breuer-Tervooren und Rüdiger Cremers mit ihren Liedern viel Freude bei ihren Zuhörern. Mit ihren Songs in der Karnevalszeit haben sie sich in die Herzen der Besucher gesungen, so auch am gestrigen Tag.

Lecker`LaLaBoys mit Paul Breuer, Peter Breuer-Tervooren und Rüdiger Cremers mit Julie Voyage
Saskia Leppin

Seit 2008 begeistert Saskia Leppin weltweit Menschen mit ihren „Schlager-Shows“ als Solo- und Gastkünstlerin. So trat sie dann auch beim CSD in Rheydt auf.

Als Finalpunkt hatte man Davin Herbrüggen eingeladen, der 2019 als Sieger bei DSDS hervor ging. Zu seiner Unterstützung hatte er Sharon Trovato, ebenfalls eine junge Sängerin mitgebracht.

Da es leider bei der Veranstaltung keinen Toilettenwagen gab, hatte Harald Gerstung, der Inhaber des Ratskellers, seine Toilettenanlage zur Verfügung gestellt. Es waren über 500 Personen, die diese in Anspruch genommen hatten.

Leider waren die überwiegend jungen Leute nicht in der Lage, ihre leeren Flaschen oder Gläser in die überall befindlichen Müllcontainer zu entsorgen, sondern ließen diese auf den Treppen zum Ratskeller stehen, so dass Harald Gerstung überwiegend damit beschäftigt war, den Unrat mit Besen und Schaufel zu beseitigen, damit seine Stammgäste ungehindert den Weg in den Ratskeller finden konnten.