Fake-News: Mit einem „Hallo“ gegen den angeblichen Facebook-Algorithmus

Ein bereits bekannter Kettenbrief flutet momentan die Profile auf Facebook. Mit einem Post soll ein angeblicher Facebook-Algorithmus geändert werden, der nur noch Beiträge von 25 Freunden anzeigt. Kommentiert man diesen, wird der Leser wieder im Newsfeed des Posterstellers sichtbar – ein Fake.

Foto: Rheinischer Spiegel

Faktenfinder – Im Herbst 2017 auf englischen Seiten und im Januar 2018 auf deutschen tauchte nach einer Änderung der Nutzungsbedingungen auf Facebook ein neuer Kettenbrief auf, der immer noch fleißig geteilt wird. Mit einem angeblichen neuen Facebook-Algorithmus sollen nur noch 25 Freunde (in England waren es sogar 26) angezeigt werden, der Post würde dies ändern und auch beim Kommentieren ändere sich der Newsfeed. Ändern wird er sich dadurch tatsächlich, doch dieser Facebook-Algorithmus existiert nicht.

Entstanden ist diese Falschnachricht, als Facebook ankündigte mehr Meldungen von Freunden, weniger von Unternehmen anzeigen zu wollen. Denn die vorgenommenen Änderungen durch Facebook soll die Zahl der sichtbaren Postings von Freunden erhöhen, nicht beschränken. So wundert die Antwort des Unternehmenssprechers nicht, der auf Nachfrage der Washington Post reagiert:
„Wir stufen den News-Feed basierend darauf ein, wie relevant der jeweilige Beitrag für Sie sein könnte. Während wir einige Aktualisierungen vorgenommen haben, die die Anzahl der Posts Ihrer Freunde erhöhen könnten, ist Ihr News-Feed nicht auf 25 beschränkt.“

Eine verständliche Antwort, denn mit einer Beschränkung würde Facebook sich selber schaden, schließlich verdient das Unternehmen an der Verteilung von Informationen. Die Nutzer sollen sich vernetzen können. Facebook selbst schreibt dazu: Facebook wurde geschaffen, um Menschen näher zusammenzubringen und Beziehungen aufzubauen, unter anderem indem Menschen auf Facebook bedeutungsvolle Beiträge von ihren Freunden und ihrer Familie im News Feed sehen. In den kommenden Monaten nehmen wir Aktualisierungen im Ranking vor, die den Menschen noch mehr Möglichkeiten bieten, mit genau den Personen zu interagieren, die ihnen wichtig sind. Um dies zu ermöglichen, schätzen wir vorab ein, über welche Beiträge du dich mit deinen Freunden austauschen möchtest. Diese Beiträge zeigen wir dir dann entsprechend weiter oben im News Feed. Hierbei handelt es sich um Beiträge, die zu Diskussionen in den Kommentaren und Beiträgen anregen, die du teilen oder auf die du reagieren möchtest – sei es ein Post von einem Freund, der Rat sucht oder Empfehlungen für eine Reise, oder ein Nachrichtenartikel bzw. ein Video, das zu Unterhaltungen auf Facebook führt.
Wir werden außerdem Beiträge von Freunden und Familienmitgliedern vor öffentlichen Inhalten priorisieren – entsprechend unserer News Feed Values“

Auch dieses Mal heißt es deshalb wieder: Erst denken, dann klicken! (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel