Frauen gründen anders – aber wie?

Eine aktuelle Studie von IHK NRW, in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal, untersucht erstmals Motive und Barrieren für Gründungsvorhaben von Frauen in Nordrhein-Westfalen und zeigt dringenden Handlungsbedarf auf.

NRW – Die umfassende Untersuchung: „Gründung und Nachfolgen durch Frauen in NRW“, basiert auf den Erkenntnissen von etwa 1.400 Gründerinnen und Nachfolgerinnen. Sie beleuchtet erstmals die Motive und Barrieren für weibliche Gründungen und Nachfolgen in diesem Bundesland. Die Studie markiert damit einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung von Gründungs- und Nachfolgeprozessen in NRW.

Im Rahmen des Gründungspreises NRW hat IHK NRW im Vorfeld der Veröffentlichung, die Studie über die Gründungsaktivitäten von Frauen, Wirtschaftsministerin Mona Neubaur überreicht.

„Die Hürden für Gründerinnen und Nachfolgerinnen gleichen teilweise denen ihrer männlichen Kollegen, wie etwa bürokratische Hürden oder die Unterschätzung des Finanzierungsbedarfs“, kommentiert Dr. Nikolaus Paffenholz, Fachpolitischer Sprecher für Existenzgründung und Unternehmensförderung bei IHK NRW, die Ergebnisse der Studie.

„Allerdings stoßen Frauen auch auf spezifische Barrieren wie Geschlechtervorurteile oder sogar Diskriminierung. Insbesondere wenn familiäre Verpflichtungen bestehen, sehen sich zudem nach wie vor Frauen vor besondere Herausforderungen gestellt. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Selbstständigkeit – sowohl für Mütter als auch Väter – könnte daher ein bedeutender Hebel sein, um das Potenzial für mehr Selbständigkeit zu fördern“, fügt Paffenholz hinzu.

Am 22.11.2023 wurden die Ergebnisse von IHK NRW vorgestellt und in einer virtuellen Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten vertieft, analysiert sowie Handlungsbedarfe, Optionen und konkrete Schritte zur Förderung des weiblichen Unternehmertums in NRW diskutiert.

Dabei wurde insbesondere deutlich, dass Vorbilder für erfolgreiche Gründungsbeispiele sichtbarer gezeigt und die Chancengleichheit aktiver gestaltet werden müssten. Angebote zu Gründungshilfen bietet auch das Ministerium unter: www.wirtschaft.nrw/gruendung

Die Studie ist ein wichtiger Schritt zur Erforschung des Gründungsgeschehens und der Nachfolgestrukturen in NRW. Gerade in Zeiten rückläufiger Existenzgründungen und zunehmender Komplexität bei Unternehmensnachfolgen zeigen Frauen ein vielversprechendes Potenzial, das jedoch unterrepräsentiert ist. IHK NRW setzt sich daher dafür ein, dass die Ergebnisse dieser Studie in konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Unternehmertums von Frauen umgesetzt werden.

Die Studienergebnisse finden Sie online auf den Seiten der IHK Düsseldorf unter: frauenstudie-2023–data.pdf (ihk.de) (opm)