Gab es Vorfälle mit einem verstorbenen Pfarrer aus St. Notburga? Bistum Aachen ruft Betroffene sexualisierter Gewalt auf sich zu melden

Das Bistum Aachen bittet, dass sich Betroffene sexualisierter Gewalt melden in Zusammenhang mit dem verstorbenen Domkapitular Andreas Dangela, der auch als Pfarrer in St. Notburga/Viersen-Rahser tätig war und den Vorsitz des Patoralverbandes Viersen innehielt. 

Viersen – Das Bistum Aachen setzt die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt durch Priester und andere kirchliche Beschäftigte konsequent fort und veröffentlicht jetzt die Namen von 53 Tätern und mutmaßlichen Tätern sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige und Schutzbefohlene. „Wir möchten Betroffenen Mut machen, sich mitzuteilen“, so Bischof Dr. Helmut Dieser am Mittwoch in Aachen. „Mit der Nennung der Namen gehen wir dabei weiter voran. Wir stehen auf der Seite der Betroffenen und stellen uns den Verbrechen, die von Priestern und anderen in der Kirche Beschäftigten in der Vergangenheit begangen worden sind.“ Insgesamt zehn Täter/mutmaßliche Täter stehen in einem Bezug zu Viersen.

Betroffene, Zeitzeugen und alle, die zur Aufklärung beitragen können, können sich an die Hotline des Bistums Aachen wenden. Die entsprechende Telefonnummer und Angaben zur Erreichbarkeit finden Sie am Ende des Aufrufs.

Domkapitular Andreas Dangela – mutmaßlicher Täter

Gegen den im Jahr 1989 verstorbenen Pfarrer Andreas Dangela liegt dem Bistum Aachen eine Beschuldigung sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige/Schutzbefohlene vor. Der Tatzeitraum erstreckt sich auf das Ende der 1950er Jahre. Dangela war in diesem Zeitraum Pfarrer von St. Notburga, Viersen, und unterrichtete Religion an der dortigen katholischen Grundschule.

Die biographischen Stationen im Überblick
24.07.1914 geboren in Aachen
1940 Subregens der Aachener Theologiestudenten in Paderborn
1940 Kaplan St. Stefan, Meerbusch-Lank (vorher zur Ausbildung dort)
1948 Pfarrverwalter St. Martin, Dahlem-Schmidtheim
1950 Pfarrer St. Martin, Dahlem-Schmidtheim
1958- Pfarrer St. Notburga, Viersen-Rahser
1972 Vorsitz Pastoralverband Viersen
1973 Dechant Dekanat Viersen
1979 Regionaldekan Dekanat Kempen-Viersen
1981 Nichtresidierender Domkapitular Aachen
1985 Ruhestand
24.10.1989 verstorben

Sollten Sie in diesem oder einem anderen Fall betroffen sein oder Angaben dazu machen können, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Hotline des Bistums auf: Hotline des Bistums Aachen 0241 452-225 oder nutzen das Online-Formular unter www.missbrauch-melden.de
Die Hotline ist montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9:00 bis 16:00 Uhr erreichbar. Donnerstags von 16:00 bis 20:00 Uhr. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt und es stehen Ihnen geschulte Kontaktpersonen zur Seite.

Hinweis: Dieser Aufruf enthält die dem Bistum Aachen Stand 30. September 2023 zur Person bekanntgewordenen Beschuldigungen. Diese basieren entweder auf den rechtskräftigen Feststellungen eines weltlichen oder kirchlichen Gerichts; dann wird die Bezeichnung „Täter“ verwandt. Sofern gegen die Person mindestens ein positiv beschiedener Antrag auf Anerkennung des Leids wegen des Zufügens sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige oder Schutzbefohlene als plausibel bewertet wurde, wird der Beschuldigte als „mutmaßlicher Täter“ bezeichnet. Grund dafür ist, dass derartige Beschuldigungen nicht mit der erforderlichen Gewissheit feststehen, um den Beschuldigten als „Täter“ bezeichnen zu können. (opm/Bistum Aachen)

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