Wilde Müllkippe Elkanweg: Eine unendliche Geschichte

Eine leere Zahnpastatube, ein alter Schuh, gefüllte Müllbeutel – der Müll am Elkanweg lässt sich mittlerweile als unendliche Geschichte in den unrühmlichen Teil der Viersener Stadtgeschichte einordnen.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – Dabei werden Flaschen, Mülltüten und mehr nicht nur am Straßenrand selbst, sondern auch gerne über die Zäune in der Kleingartenanlage entsorgt. Ein Ende ist nicht in Sicht, obwohl Nacht- und Nebelkipper mit hohen Strafen rechnen müssen. Immer wieder ziehen die Abfälle Ungeziefer an, auch wenn die städtischen Betriebe den Bereich stetig in die Reinigungsintervalle mit einbeziehen. Was sich für die freilaufenden Hühner im Gestrüpp als Leckerbissen herausstellt ist allerdings für die Anwohner mittlerweile immer wieder ein Problem.
Ameisen, Maden und größere Nager werden von den wilden Hinterlassenschaften gelockt, die gerne zudem Elektroschrott enthalten der dort durchaus die eine oder andere Flüssigkeit verliert.

„Ich habe aufgegeben neuen Müll zu melden“, so ein Betroffener. „Eben eine unendliche Geschichte“, ergänzt er. Dabei nehmen die Umweltsünder in Kauf, dass sie damit der Allgemeinheit schaden. Die Kosten für die Entsorgung durch die Stadt, wenn eine Prüfung auf den Verursacher negativ verläuft, tragen alle anderen. Umweltverbände raten zu einer Meldung einer wilden Müllkippe bei der jeweiligen Stadtverwaltung, in Viersen ist das über das Beschwerdemanagement möglich (02162 101 4444).

Die Städte und Gemeinden sind in abfallrechtlicher Hinsicht verantwortlich für die Beseitigung der wilden Müllkippe zu sorgen. Allerdings geht jede Stadt anders mit einer solchen Meldung um. Während es Städte gibt, die die wilden Müllkippen innerhalb von 24 Stunden beseitigen, kümmert der Müll andere einen Dreck. Der beliebten Taktik, erst einmal gar nichts zu tun, sollten Melder mit mehrfachen Anrufen und Fotos per Mail entgegenstehen. (cs)

Wilder Müll Anfang Oktober am Elkanweg – Foto: Rheinischer Spiegel

Ein Kommentar

  1. Ich bin zwar kein Anwohner, aber aus anderen Gründen häufiger dort unterwegs. Und man kann in der Tat feststellen, dass diese Straße offensichtlich ein vollkommen rechtsfreier Raum ist. Man kann dort im wahrsten Sinne des Wortes tun und lassen, was man möchte. Wobei das Entsorgen von Müll (bis hin zu großen Sperrmüll-Mengen, Reifen und haufenweise Elektroschrott) ja nur das eine ist. Dort werden auch abgemeldete Fahrzeuge einfach abgestellt, dort übernachten Menschen in ihren Fahrzeugen und erledigen am nächsten Tag ihre Morgentoilette in aller Öffentlichkeit (und zwar mit allem, was dazu gehört!), dort werden Ölwechsel und Reparaturen aller Art an Fahrzeugen durchgeführt – und zwar ohne jede Scheu oder Heimlichkeit, weil jeder weiß, dass man hier nichts zu befürchten hat.

    Ich kann den Unmut der anliegenden Kleingärtner verstehen, teils darf man allerdings auch den Verdacht haben, dass sie ebenfalls zu den Verursachern gehören, denn nicht selten weisen die entsorgten Gegenstände nach meiner Beobachtung eine gewisse Nähe zum Kleingartengeschehen auf (z. B. defekte Grills oder Gartenwerkzeuge).

    Als ich nach einer meiner vielen Meldungen bei der Stadt mal wegen der grundsätzlichen Herangehensweise nachgehakt hatte, wurde ich mit dem Leiter des Ordnungsamtes verbunden. Er hat mir (sinngemäß) gesagt, dass dieser Zustand sehr wohl bekannt sei, man ihn aber hinnehme, weil man froh wäre, dass sich diese Dinge dort – also am Rande der Stadt – und nicht etwa anderswo abspielen. So könne man sich auf einen Standort konzentrieren und es käme nicht zu Ausweichbewegungen.

    Ich kommentiere das besser nicht.

Kommentare sind geschlossen.