Das Bistum Aachen bittet, dass sich Betroffene sexualisierter Gewalt melden in Zusammenhang mit dem verstorbenen Priester Leo Bell, der auch als Kaplan in St. Peter/Viersen-Bockert tätig war.
Viersen – Das Bistum Aachen setzt die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt durch Priester und andere kirchliche Beschäftigte konsequent fort und veröffentlicht jetzt die Namen von 53 Tätern und mutmaßlichen Tätern sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige und Schutzbefohlene. „Wir möchten Betroffenen Mut machen, sich mitzuteilen“, so Bischof Dr. Helmut Dieser am Mittwoch in Aachen. „Mit der Nennung der Namen gehen wir dabei weiter voran. Wir stehen auf der Seite der Betroffenen und stellen uns den Verbrechen, die von Priestern und anderen in der Kirche Beschäftigten in der Vergangenheit begangen worden sind.“ Insgesamt zehn Täter/mutmaßliche Täter stehen in einem Bezug zu Viersen.
Betroffene, Zeitzeugen und alle, die zur Aufklärung beitragen können, können sich an die Hotline des Bistums Aachen wenden. Die entsprechende Telefonnummer und Angaben zur Erreichbarkeit finden Sie am Ende des Aufrufs.
Pfarrer Leo Bell – mutmaßlicher Täter
Gegen den im Jahr 2000 verstorbenen Pfarrer Leo Bell ist dem Bistum Aachen eine Beschuldigung sexualisierter Gewalt an Minderjährigen/Schutzbefohlenen bekannt. Sie bezieht sich auf das Jahr 1991. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Bistum Aachen Leo Bell bereits wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten als Pfarrer von St. Johann Baptist in Blankenheim-Dollendorf entpflichtet.
Die biografischen Daten im Überblick
20.08.1927 geboren in Ettringen
1966-1972 Studium in Löwen/Belgien und Aachen
1972 Aushilfe Fachseminar für katholischen Religionsunterricht, Aachen
1973 Kaplan St. Peter, Viersen-Bockert
1976 Pfarrvikar St. Johann Baptist, Blankenheim-Dollendorf
1978 Pfarrer St. Johann Baptist, Blankenheim-Dollendorf
1983 Dechant Dekanat Blankenheim-Kronenburg
1990 zugl. Pfarradministrator St. Mariä Himmelfahrt, Blankenheim-Uedelhoven
01.01.1991 Rückwirkende Entpflichtung als Pfarrer und Pfarradministrator wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten
01.06.1991 einstweiliger Ruhestand
Subsidiar Altenheim Leichlingen, Erzdiözese Köln bis April 1997
1997 Umzug nach Ettringen, Bistum Trier
11.01.2000 verstorben
Sollten Sie in diesem oder einem anderen Fall betroffen sein oder Angaben dazu machen können, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Hotline des Bistums auf: Hotline des Bistums Aachen 0241 452-225 oder nutzen das Online-Formular unter www.missbrauch-melden.de
Die Hotline ist montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9:00 bis 16:00 Uhr erreichbar. Donnerstags von 16:00 bis 20:00 Uhr. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt und es stehen Ihnen geschulte Kontaktpersonen zur Seite.
Hinweis: Dieser Aufruf enthält die dem Bistum Aachen Stand 30. September 2023 zur Person bekanntgewordenen Beschuldigungen. Diese basieren entweder auf den rechtskräftigen Feststellungen eines weltlichen oder kirchlichen Gerichts; dann wird die Bezeichnung „Täter“ verwandt. Sofern gegen die Person mindestens ein positiv beschiedener Antrag auf Anerkennung des Leids wegen des Zufügens sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige oder Schutzbefohlene als plausibel bewertet wurde, wird der Beschuldigte als „mutmaßlicher Täter“ bezeichnet. Grund dafür ist, dass derartige Beschuldigungen nicht mit der erforderlichen Gewissheit feststehen, um den Beschuldigten als „Täter“ bezeichnen zu können. (opm/Bistum Aachen)
Hinweis: Wir schalten zu diesem Aufruf des Bistums Aachen keine Kommentare frei!