Wer an der Kirche St. Peter in Viersen-Bockert einen Stopp zum Innehalten und Verweilen einlegt, kann auf dem Kirchplatz kaum erahnen, welche religiösen Sehenswürdigkeiten im Schatten des Gotteshauses versteckt liegen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersen-Bockert – Als in den sechziger Jahren die einzigen Pfarrkirchen in Viersen, St. Remigius und St. Helena, zu klein für die wachsende katholische Gemeinde wurden und der Kirchweg für die Gläubigen aus Bockert, Oberbeberich und Hoser weit war, wuchs der Wunsch nach einer eigenen Kirche.
Kein einfaches Unterfangen für den 1868 gegründeten Bockerter Kirchenbauverein, schließlich wollten die Gläubigen aus Hoser und Oberbeberich keine Kirche in dem benachbarten Stadtteil unterstützen, während passend dazu Streitigkeiten um das Baugrundstück aufkamen.
Bis zur Grundsteinlegung der dreischiffigen Backsteinbasilika im Juni 1890 sollten die Planungen andauern. Die Weihe erfolgte im November 1891, doch erst mit der Ernennung zur Pfarrkirche für alle drei Sektionen glätteten sich die Wogen.
Seit 1912 schützt der Kirchgarten zwei Grotten, die vom Kirchplatz aus kaum zu erahnen sind und den seltenen dort stattfindenden Veranstaltungen einen besonderen Rahmen geben. Beide Grotten sind frei zugänglich und überzeugten nicht nur die Denkmalschützer als erhaltenswerter Ort der Ruhe und Einkehr.
Aus Thüringer Grottensteinen und Lüdenscheider Bruchglimmer wurde die Josefsgrotte mit passender Josefsfigur gestaltet. Angrenzend liegt die Lourdesgrotte mit Tonfiguren der Madonna und der Heiligen Bernadette. Seit 1921 umfasst die Grotte zudem ein Gefallenendenkmal in Form eines Altars mit drei Inschriften in Gedenken an die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege. (nb)