Griechenland kämpft erneut gegen die Flammen

Bereits im vergangenen Sommer hatten verheerende Brände fast ein Viertel der Wälder auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa und große Teile im Norden Athens zerstört. Erneut stellen sich die Einsatzkräfte nun unermütlich den Flammen entgegen. 
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou

Griechenland – Die erschreckenden Bilder zahlreicher elendig verbrannter Tiere, vor dem Feuer flüchtender Menschen oder der Einsatzkräfte, die am Ende ihrer Kräfte angekommen sind, waren längst noch nicht in ferner Erinnerung. Nachdem im Sommer zerstörende Brände auf der Insel Euböa und in nächster Nähe der griechischen Metropole Athen tobten, kommt es aktuell erneut zu Feuern während der anhaltenden Trockenheit. Gerade erst hat die Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag drei große Waldbrände im Norden der Halbinsel Peloponnes unter Kontrolle bringen können. Mehrere Ortschaften wurden dabei vorsorglich evakuiert.

Die Brände auf der zweitgrößten griechischen Insel im vergangenen Sommer waren verheerend. Foto: Rheinischer Spiegel

Rund 100 Brandfälle werden der griechischen Feuerwehr zurzeit gemeldet, nicht aus jedem entsteht ein Großbrand. Dennoch sind es zu viele Feuer, weshalb ab Juli Einsatzkräfte aus dem Ausland unterstützen. Bereits im vergangenen Jahr waren auch Feuerwehrleute aus Deutschland vor Ort im Kampf gegen die verheerende Zerstörung. In einer ersten Phase wurden nun 250 Einsatzkräfte in drei Regionen Griechenlands aus Deutschland, Bulgarien, Frankreich, Finnland sowie Norwegen stationiert. Möglich wird dies in Athen, der Halbinsel Peloponnes und in Mittelgriechenland durch ein EU-finanziertes Programm mit dem Ziel zur Eindämmung von Waldbränden im Süden Europas, damit die Einsatzkräfte nicht erst noch anreisen müssen und hierdurch wertvolle Zeit verloren geht.

Am vergangenen Montag hatte die Feuerwehr Dörfer rund um die Hafenstadt Itea ebenso evakuiert wie ein Hotel nahe Kranidi auf der Halbinsel Peloponnes. In der Region des Städtchens Amfissa fielen zahlreiche Olivenbäume den Flammen zum Opfer. Bereits seit Sonnenaufgang wurden Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt, um die Brände unter Kontrolle zu bringen, die von den hohen Temperaturen, der Dürre und starkem Wind begünstigt werden. Zudem wird von Brandstiftungen gesprochen, die Bodenspekulanten zugute kommen, weshalb laut Informationen vor Ort umfangreiche Ermittlungen gestartet wurden. (sp)

Auf der Insel Euböa erholt sich der Wald nur langsam. Foto: Rheinischer Spiegel