Große Gladbacher Karnevalsgesellschaft verlieh PRO MERITIS IN CARNEVALIS DIEBUS

Seit 1964 verleiht die Große [Mönchen-] Gladbacher Karnevalsgesellschaft eine der höchsten Auszeichnungen im Mönchengladbacher Karneval an auserwählte und hochverdiente Persönlichkeiten der Stadt.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz | Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Mönchengladbach – Manuela Luhnen, die Präsidentin der Großen Gladbacher Karnevalsgesellschaft, begrüßte die geladenen Gäste und war sehr stolz, dass 11 Ordensträgern der Einladung gefolgt waren. Die Vorstellung der Einzelnen werde später von Hans-Peter Jansen vorgenommen.

Die Frage war, wer ist der neue Ordensträger. Hierauf war dann die Antwort: Elmar Esser. Er war in Begleitung seiner Gattin Angelika, seiner Tochter und seinem Sohn, die von Luhnen auf das Herzlichste begrüßt wurden.

Weiter führte sie aus, dass das Prinzenpaar Jost und Niersia Elke in der vordersten Reihe sitze, zusammen mit dem Hofmarschall Christian Ernst sowie den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus. In Bezug auf die Prinzessin äußerte sich, dass bei ihr immer das Temperament durchgehe und wünschte den Beiden viel Kraft für die kommende Session.

Ebenfalls begrüßt wurden der 1. Vorsitzende des MKV Gert Kartheuser mit Gattin Jutta, der Geschäftsführer des MKV Dirk Weise mit Gattin Martina sowie der Adjutant Peter Schröter.

 

Sie dankte allen 59 PRO MERITIS-Trägern seit 1964, auch denen, die nicht mehr dabei sein können.

Ihre Begrüßung schloss mit den Worten: lasst uns trinken und schmausen und dabei die Sorgen des Alltags vergessen.

Ordensträger, nur Bernd Gothe fehlt noch

Dann erfolgte der offizielle Einmarsch des Prinzenpaares mit Hofstaat sowie den Herren des MKV-Präsidiums und Manuela Luhnen stellte sie noch einmal im Einzelnen vor.

Prinz Jost und Prinzessin Elke waren gerne dieser Einladung gefolgt, zumal Prinz Jost auch Ordensträger dieser Gesellschaft sei. Die Beiden seien schon lange zusammen und seit fast 41 Jahren miteinander verheiratet.

Manuela Luhnen

Wie Jost zum Karneval gekommen sei, umschrieb er mit kurzen Worten. Er habe in Hardterbroich gewohnt und war schon immer vom Karneval begeistert. Irgendwann sei er dann bei Schöpp op gelandet und als kleiner Fetz schon mit Präsident Adams im Karneval unterwegs gewesen und er wollte immer schon einmal Prinz werden. Auch hätten die Beiden sich damals beim MKV beworben, aber man wollte sie nicht. Nach langem Überlegen haben sie es dann noch einmal versucht und es hat geklappt. Der MKV wollte sie.

Sie versprachen in der Session viel Spaß zu haben, aber den haben sie bereits jetzt schon im Auto, denn da sitzen 5 Stück (Fünfstück).

Prinzessin Elke war schon immer ein Temperamentbündel und so kam es auch, als „Papa“ Hans-Peter Jansen das MKV-Maskottchen Bernie ins Leben rief und er jemanden suchte, der ihn verkörperte, fiel seine Wahl auf Elke, die dieses Amt 10 Jahre lang innehatte.

Ihr Motto in diesem Jahr lautet „Ein Herz für Jung und Alt“ und weiter „Träume muss man leben und Erinnerungen schaffen sie jetzt“.

Weiter führten die Beiden aus, dass sie Spaß verbreiten wollen und freuen sich, wenn andere Spaß haben. Sie seien bisher überall ganz toll empfangen worden und das beflügele sie, weiter zu machen.

Anschließend stellten sie noch einmal ihre Spendenaktionen vor:

Jost möchte die Rollbrett-Union unterstützen und Elke möchte in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Seniorenbüro eröffnen, wo ältere Bürger der Stadt hinkommen können, wenn sie mit Formularen usw. nicht zurechtkommen.

„Echt Lekker“

Nach Überreichung der Geschenke an die Gesellschaft wurde das Prinzenpaar gefragt, ob sie auch Singen. Hierauf Jost: wir müssen nicht singen, aber wir möchten es. Sie hätten bereits viel Spaß bei den Proben und beim Texten zu Hause im Wohnzimmer gehabt und natürlich auch im Tonstudio. Und so gaben sie ihr Sessionslied „Wir sind wie wir sind auf unsere Art und Weise“ zum Besten.

Kartheuser gratulierte als Erstes Bernd Gothe, ebenfalls Ordensträger der Gesellschaft, zur 50-jährigen Mitgliedschaft in der Großen Rheydter Prinzengarde.

Bezüglich des Prinzenpaares führte er aus, dass man sich am 19. März 2023 getroffen und Jost und Elke 38 Fragen an den MKV hatten. Sie hatten sich auf alles vorbereitet und am nächsten Tag habe man ihnen dann die Zusage gemacht, dass sie das Prinzenpaar würden. Es sei die richtige Entscheidung gewesen. Bisher hätten sie 30 Auftritte absolviert und seien immer frisch und munter. Auch mit dem Kinderprinzenpaar verstünden sie sich prächtig.

Seit vielen Jahren sei Kartheuser Mitglied der Gesellschaft und vor vier Jahren in den erlauchten Kreis der Ordensträger aufgenommen worden. Weiter hatte er eine ganz besondere Bitte an die Anwesenden, bleibt alle gesund.

Wie auch in den Jahren zuvor, hatte es sich die Seidenmalerin Oda Walendy auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, dem Prinzenpaar ein Geschenk zu überreichen. Die Prinzessin erhielt ein Seidentuch und der Prinz eine entsprechende Krawatte.

Hans-Peter Jansen

Jeder neue Ordensträger bringt ein Gastgeschenk mit und Elmar Esser, brachte die Band „Echt Lekker“ mit, die seit vielen Jahren mit diesem befreundet ist. Esser und die Band hatten sich geschworen, die Party so richtig durcheinander zu bringen, was dann auch geschah und zwar mit fetzigen und ruhigen Liedern.

Hans-Peter Jansen, der Klasse-Sprecher der Ordensträger, stellte anschließend noch einmal die anwesenden Ordensträger vor.

  • Bernd Gothe 1987
  • Hans-Peter Jansen 1997
  • Ernst Braun 2001
  • Heinz Kleef 2004
  • Klaus Brose 2005
  • Willi Kleuser 2006
  • Manfred Lünzner 2012
  • Günter Claßen 2016
  • Jost Fünfstück 2017
  • Hermann Schnitzler 2018
  • Gert Kartheuser 2020
  • Thomas Schmitz 2023.
Thomas Schmitz

Dann folgte die Laudatio durch Thomas Schmitz, dem Vorjahres-Ordensträger.

>> Lieber Elmar,

Pro Meritis in Carnevalis diebus – puuuhhhhh was für ein Name….. da gefällt mir Esser doch ehrlich gesagt besser bzw. er ist um einiges einfacher auszusprechen…Müller….Meier…Schmitz ….Esser….passt ja.

Ich freu mich jedenfalls riesig, dass ich für Dich lieber Elmar diese Laudatio halten darf.

Man kennt sich ja nun schon einige Jahre durch den Karneval und für mich warst du und wirst es wahrscheinlich auch immer bleiben :  MR. Veilchendienstagszug….oder wenn wir in der Film und TV-Sprache sprechen würden…..“Herr der Wagen“…………….oder…“Ein Zug voller Narren“…oder „Auf den Straßen von Mönchengladbach“

Aber fangen wir doch mal ganz vorne an ….geboren am 2.8.1955 hier in Mönchengladbach – Sternzeichen Löwe….und wie hast du gesagt…..so bin ich auch…

Stimmt – denke Du hast Recht – der Löwe ist charismatisch, willensstark und lebensfroh…und dann stand da noch im Internet geschrieben: Der Löwe gilt als extravagant und modebewusst……da guck ich jetzt deine Frau mal an …..

Na ist auch egal …das was mir am besten gefallen hat in der Beschreibung des Löwen ist „Lebensfroh“…und genau so habe ich dich oft erlebt.

Und was Du ja auch bist…..Beamter….und das passte ja auch in deine Familie.

Dein Vater war bei der Bundesbahn – dein Großvater beim Arbeitsamt …..hoffe habe es jetzt nicht verwechselt…..und da passte es doch ganz gut, dass du nach der Volksschule und der Realschule – man höre gut hin, Realschule für Jungen, in der Verwaltung schon ein Praktikum über zwei Jahre gemacht hast und dann anschließend am Studieninstitut für kommunale Verwaltung Linker Niederrhein den Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt gemacht hast.

Wie Du mir selber gesagt hast, die ganze Familie war was ihre Berufe angeht immer auf Sicherheit gegangen, denn als Beamter kann dir nix passieren mein Jung ….hat sicher die Oma schon gesagt.

Während dieser Zeit hast du bei deiner Ausbildung und – wie stand es in deinem Lebenslauf – Vorbereitungsdienst für den gehobenen Dienst – die verschiedensten Fachbereiche in der Stadtverwaltung Mönchengladbach durchlaufen.

Der Geehrte mit Vorstand

Und am Ende der Ausbildung, tja in welches Amt wollten dann wohl die meisten Auszubildenen hin? ….ich frag mal in die Runde – in welches Amt ?…….ne – eigentlich nicht zu glauben – ins Sozialamt……aber lieber Elmar , so wie ich dich kennen gelernt habe – ich stell mir dich jetzt mal als typischer Beamter …beim Sozialamt…..damals ….1977….mit grauem Anzug …Krawatte…..leichtem Schlag in der Hose ….Aktenkoffer….vor…..um jottes willen….und genauso hast du auch reagiert….da wolltest du nämlich überhaupt nicht hin….du wolltest was anderes machen:

Und da passte es doch, dass du während Deiner Ausbildungszeit im Jahre 1974 zur 1000 Jahr Feier der Stadt Mönchengladbach auch im damaligen Verkehrs- und Werbeamt der Stadt gearbeitet hast und bei den zahlreichen Aktivitäten zum großen Stadt-Jubiläum als Auszubildender unterstützen musstest und viele ganz wichtige Tätigkeiten hierbei übernommen hast…….wie z.B. Flyer zu verteilen.

Aber – wir sind heute sehr froh darüber, denn du hast das wohl so gut gemacht, dass der damalige Leiter gemerkt hat …. das kann er….. und dir gesagt hat, schauen wir doch mal vielleicht bleiben sie ja hier.

Und was sind wir als Karnevalisten froh….es hat geklappt – am Ende deiner Ausbildung wurdest du übernommen und nicht im Sozialamt sondern im ehemaligen Verkehrs- und Werbeamt.

Und dann kam deine erste große Veranstaltung und dein erster großer Auftritt….in einem großen Loch……hört sich schlimmer an als es ist: Es war die Grundsteinlegung unseres Museums Abteiberg und wie es nun mal so ist auf einer Grundsteinlegung wurde die Zeitkapsel verbaut….und noch viel wichtiger, tief in der Baugrube wurdest du als neuer Mitarbeiter dem Oberstadtdirektor vorgestellt.

Tja und so nahm nun deine Karriere ihren Lauf………im ehemaligen Verkehrs- und Werbeamt- dann war es das Amt für Öffentlichkeitsarbeit, dann das Presse und Informationsamt…und dann irgendwann… die MGMG.

Und zu deinen Aufgaben gehörten z.B. Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten……Stadtpräsentation……… Haushalts-angelegenheiten ….Fremdenverkehrsangelegenheiten …..Stadtwerbung….Messe und Ausstellungswesen….Bustouristik…..Veranstaltungswesen…..

Kurz zusammengefasst alles was man braucht um einen Veilchendienstagsszug zu organisieren…..aber dazu kommen wir später.

Aber eigentlich hast Du Dich um ganz viele Veranstaltungen/Feste in Mönchengladbach gekümmert und Mönchengladbach auf der Welt zu präsentieren.

Du als jahrelanger stellvertretender Leiter der eben genannten Ämter hast viele bekannten Veranstaltungen in dieser Stadt organisiert und mitgestaltet.

Wie da wären z.B. das allseits bekannte Nato-Musikfest….das Turmfest in Rheydt …das Fest am See in Wickrath…und natürlich eine ganz große Herausforderung – die Tour de France durch Mönchengladbach, wir erinnern uns alle dran – und der Borussen-Fan-Umzug vom Bökelberg zum Nordpark. Und alleine an dieser Aktion kann man sehen, welche Gewichtung Du bei Veranstaltungen in unserer Stadt hattest und sicher immer noch hast.

Dieser Umzug sollte vorgenommen werden und die Polizei wollte es nicht genehmigen …und als es dann hieß das Elmar Eßer die Organisation übernimmt… kein Problem.

Und eine Veranstaltung, die ich als Rheydter jetzt ganz besonders erwähnen möchte, die hast du dann die letzten Jahre als es sie noch gab mit organisiert, natürlich den große Rheydter Blumenkorso.

Und hierüber kann ich jetzt wunderbar den Übergang finden zu die wohl für uns wichtigste Veranstaltung, die Du mitgeprägt hast – unseren Veilchendienstagszug.

Aber nochmal zurück zum Blumenkorso… und die Verbindung zum VDZ.

Damals war es schon so, dass man Wagen, die für den Blumenkorso mit Blumen besteckt wurden dann anschließend für den Veilchendienstagszug als Karnevalswagen umgestaltet hat – Blumen runter – Pappmasche drauf…..damals alles kein Problem….denn wir wissen ja alle in Rheydt gibt es keine Berge……also auch kein Problem wenn die Wagen keine Bremsen haben – doch dann kamen die ersten Sicherheitskonzepte und Vorschriften mit denen Du dich rumschlagen musstest ….denn in Gladbach gibt es Berge – die Aachener Straße rauf und die Hindenburgstraße runter …ohne Bremsen ???

Also musste hier einiges passieren ….und es kamen mehr und mehr Auflagen um die Du dich kümmern musstest.

Und für all das was heute Jahr für Jahr erweitert und ergänzt wird hast du eigentlich die Grundlage gelegt. Du lieber Elmar mit Deinen Mitstreitern Jürgen van Niewenhoven und Hans-Peter Jansen habt gemeinsam ein Sicherheitskonzept entwickelt, was dann später bundesweit als Grundlage verwendet wurde – wie gut das Gladbach Berge hat.

Aber jetzt sind wir ja eigentlich bei Deinem größten liebsten Kind angekommen – Mr. Veilchendienstagszug– der Veilchendienstagszug. Und hier müssen wir doch mal ganz klar anerkennen, dass es mit Dein Verdienst ist, dass wir seit vielen, vielen Jahren mittlerweile der größte Veilchendienstagszug in Deutschland sind.

1986 hast du offiziell in Deiner Tätigkeit bei der Stadt die Funktion des Zugleiters übernommen – und zu einem ganz besonderen Ereignis- 50 Jahre Veilchendienstagszug.

Gestartet mit damals 50 Wagen – wissen wir alle, dass es mittlerweile knapp 80 Wagen sind – die mit allen Fußgruppen organisiert werden müssen.

Und ich glaube über die Geschichten, die du in den 36 Jahren als Zugleiter erlebt hast, könnten wir ein Buch schreiben. Aber nichts desto trotz würde ich gerne ein zwei drei besondere Dinge hier erzählen.

Es gab während deiner langjährigen Amtszeit einen MKV Boss….der auch ab und zu einmal ……lach …..ich betone …ab und zu einmal …einige verrückte Ideen hatte.

Wie zum Beispiel….wir machen im Veilchendienstagszug einen historischen Teil mit Kutschen – hab ich in Köln gesehen…..mmmmhhh du fragtest Bernd wo kriegen wir denn die Kutschen her ?

…mmhhh….na gut, dass du ja noch ein anderes Hobby als deinen Beruf hast wissen wir alle – denn Dein Herz schlägt für Pferde.

Einen kleinen Schlenker……du hast eigene Pferde, du bist selber mal im Sulki Rennen gefahren – viele Jahre lang. Und heute noch hast Du Pferde die du bei der Ausbildung begleitest und für die Dein Herz schlägt. Also sollte es für Dich als Pferdliebhaber und Besitzer von mehreren eigenen Kutschen kein Problem sein, Bernds Wunsch zu erfüllen.

Einen Kutschenfreund in den Niederlanden kontaktiert und dort 5 Kutschen – alte- restaurier fähige Kutschen gekauft und nach Mönchengladbach gebracht.

Sie wurden nach alten Bildern restauriert und für den Zug fertig gemacht. Eine ganz besondere war ein Vierspanner. Die meisten von Euch werden ihn noch kennen. Und hier gab es keinen Kutscherbock sondern vorne auf den Pferden saßen zwei Reiter, die das Ding steuern mussten.

Spannend – wie du sagst – es wurde sogar ein ehemaliger Artillerie-Reiter organisiert, der sagte wäre alles kein Problem.

Der WDR wurde aufmerksam gemacht und du musstest dafür Sorge tragen, dass es eine tolle Präsentation gab fürs Fernsehen.

Die Auffahrt des Leonardo Hotels – damals noch Holiday Inn– war natürlich perfekt geeignet um die große Show zu präsentieren…………….na ja…..es wurde ziemlich chaotisch, da der erste Reiter trotz Artillerie nicht wusste was der zweite machte….egal irgendwie hat es dann geklappt und du sorgtest dafür, dass dann für den VDZ mächtig geübt wurde.- im Übrigen ohne den Artilleristen.

Tja – eine ganz andere Sache durch die der VDZ dann Deutschlandweit in den Schlagzeilen stand war der Erschossene beim Veilchendienstagszug 1998 ….und übrigens wo wir gerade von einem Toten sprechen muss ich nochmal auf die Kutschen zurück kommen.

Die gekauften Kutschen mussten ja eine bestimmte Länge haben, damit sie überhaupt als Wagen genutzt werden konnten…..tja und welche Kutschen waren wohl lang genug……mmhhh Leichenkutschen. Wusste natürlich keiner, sonst wäre die Bild-Zeitung sicherlich auch dann da gewesen. Und jetzt komm ich nochmal auf den Mord zurück.

Der Preisträger bekommt die Urkunde vorgelesen

Lieber Elmar, unfassbar aufregend – ohne Handys – ohne Social-Media. Alles so hin zu bekommen, dass der Zug letztendlich noch weiterlaufen konnte auch mit Verspätung und einem großen Loch….aber du hast es hinbekommen auch ohne Verständigung mit Handy.

Und die Situation damals war sicherlich nicht einfach um nicht das totale Chaos ausbrechen zu lassen.

Viele Dinge sind passiert – auch verrückte – eine will ich noch zum Guten geben. Ohne Handys und Funkkontakt – wie können wir denn den Traktorfahrern signalisieren dass sie zu langsam oder zu schnell sind mmhhh gut Idee – unterwegs stehen die ganzen Müllwagen und warten auf Ihren Einsatz – also wenn sie aufblinken dann müsst ihre langsamer fahren, beim rundum leuchten müsst ihr schneller fahren ….ich weiß nur es war ein ganz unruhiger Zug und die Müllfahrer mussten ständig blinken bis bei einigen Fahrzeugen sogar die Batterie leer war.

Ach ich könnte noch so viel über Dich erzählen – wie du es z.B. geschafft hast durch die Tourismusmesse in Utrecht quasi einen kleinen Karnevalszug zu veranstalten – mit allem was dazu gehörte: Prinzenpaare aus der Region, Musikkapelle, Stadtgarde und natürlich Kamelle und anschließendes karnevalistisches Programm auf der Bühne – nicht schlecht.

Genauso, wie aus Deinem Job als Zugleiter quasi eine Karnevalsgesellschaft entstanden ist: die erste Stadtgarde Mönchengladbach, die sich um den Veilchendienstagszug kümmert und viel viel Zeit damit verbringt.

Lieber Elmar – Mister VDZ…viele Geschichten mit einem ganz großen Fazit: Du hast unglaublich viel für diese Stadt getan und noch viel mehr für den Karneval in dieser Stadt.

Du bist ein bodenständiger Mensch mit Kanten und Ecken…und ich bin froh dass du heute pünktlich hier warst, denn Pünktlichkeit ist nicht immer so dein Fall ………….das haben mir die Teilnehmer der VDZ-Sitzungen gesagt…und stimmt ja …bei der Vorstellung zum Pro-Meritis mussten wir auch ein bisschen warten.

Aber egal – das Warten hat sich ja gelohnt. Und das Ganze konnte mir Deine Frau Angelika auch bestätigen. Sie hat wohl auch eine ganze Zeit lang für dich im Büro Termine gemacht………und da du eigentlich immer zu spät kamst, hat Sie die Termine für dich immer mindestens eine halbe Stunde vorher angesetzt, so dass du pünktlich mit den anderen zum Termin gekommen bist.

Du bist ein Familienmensch…..und ein wichtige Rolle in Deinem Leben spielen natürlich Deine beiden Kinder. Da wäre einmal der Älteste – dein Sohn Frank und dann Deine Tochter Sandra. Ganz besonders am Herzen liegen Dir natürlich auch Deine drei Enkelkinder – die da wären Jannes – gerade mal 3 Jahre und Ida 5 und Juli 7 Jahre alt.

Und wie sollte es anders sein gibst du natürlich deine Leidenschaft zu Pferden weiter…und lässt es Dir nicht nehmen mit deiner 7jährigen Enkeltochter Juli jede Woche zum Reitunterricht zu fahren – ich sage nur cooler Opa.

Und eine Person wollen wir natürlich nicht vergessen – seit 2007 ist sie nun deine angetraute Gattin – die liebe Angelika.

Kennen gelernt habt ihr Euch – wo auch anders im Büro, als sie 1988 bei Dir im Presse- und Informationsamt angefangen hat. Mitte der 90er Jahre habt ihr dann zueinander gefunden um dann 2007 zu heiraten.

Gemeinsam habt ihr auch die 1. Stadtgarde Mönchengladbach gegründet, bei der Angelika auch Präsidentin ist.

Ihr teilt natürlich Eure Leidenschaft zu Pferden und was den Karneval angeht und dass soll auch im Rentenalter so bleiben.

Ich gratuliere Dir von Herzen zu dieser besonderen Auszeichnung. Und auch wenn du den nächsten VDZ vielleicht mal von der Tribüne zuschaust – bleib uns bitte beim Karneval erhalten – ich freue mich darauf vielleicht mal demnächst irgendwo auf einer Veranstaltung in Ruhe ein Bierchen mit Dir zu trinken – gratuliere Dir jetzt von Herzen zum Pro Meritis in Carnevalis diebus. <<

Nach dieser Laudatio verlas Manfred Groth die entsprechende Urkunde und überreichte Elmar Esser die entsprechende Schärpe sowie die Mütze.

Esser bedankte sich für diese hohe Ehre auf das Herzlichste. Es war für ihn eine große Überraschung als man an ihn herantrat und ihn bat, dieses Amt zu übernehmen. Manches sei in der Laudatio gewesen gut gewesen, aber es seien auch Dinge dabei gewesen, an die man nicht mehr so gerne zurückdenkt. 1978 sei er als Zugleiter angetreten und habe da den Karneval erst kennengelernt. Dann sei er zuerst in die Garde des Oberbürgermeisters eingetreten und dann habe selbst die Stadtgarde gegründet. Zugleiter zu sein ist schon eine große Bürde und wer sagt, das ist doch immer dasselbe, der kennt Bernd Gothe und die Polizei nicht. Es wird jedes Jahr schwieriger, aber die neue Halle gibt jetzt wieder Kraft, weiter zu machen.

Er nehme diesen Orden entgegen, aber auch in Vertretung all derjenigen, die als Helfer im Hintergrund arbeiten.

Esser würde gerne einmal den Veilchendienstagszug von der Tribüne aussehen, aber jetzt habe man ihm ein Angebot von der Polizei gemacht, wo er von deren Standpunkt aus den Zug mit einer Drohne sehen könne.

Weiter führte er aus, dass er den Orden in Ehren tragen werde und wenn er sein Alter betrachte und nach hinten zu den übrigen Ordensträgen sehe, wisse er auch, warum er diesen Orden bekommen habe.

Den Abschluss dieses Abends bildete dann die Gratulationscour, wobei Angelika jeweils eine rote Rose von den bisherigen Preisträgern überreicht bekam.

Damit endete ein wunderschöner Abend mit gutem Essen und kalten Getränken.