Unter dem Eindruck eines Sommers voller Extremwetterereignisse und permanenter Hitzerekorde versammelten sich in Viersen rund 130 Menschen bei der von den Parents for Future – Kreis Viersen organisierten Demonstration.
Viersen – Die Demonstration begann am Rathausmarkt und zog sich quer durch die Stadt zum Sparkassenvorplatz. Zum Auftakt verwies Jens Helfer auf den Anlass der Demonstration: „Gründe gibt es dafür mehr als genügend. Den ganzen Sommer haben wir Berichte über die direkten und indirekten Folgen der Klimakrise gehört. Extremwetterereignisse wurden weltweit berichtet: besondere starke Stürme, Regenfälle, Temperaturrekorde und Dürren. Mit den Folgen der Dürre, dass die Waldbrandgefahr steigt. Zugleich hören wir aber auch, dass Teile der Politik nicht bereit sind, die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Der Verkehrssektor – als ein besonderes Negativbeispiel – schafft es nicht, die gesteckten Klimaschutzziele einzuhalten. Ganz im Gegenteil, sie werden massiv verfehlt.“
Dominik Kofent, Bezirksgeschäftsführer Linker Niederrhein der Gewerkschaft Verdi, griff dies thematisch auf und verwies auf die wichtige Rolle, die eine sozial-ökologische Mobilitätswende für den Klimaschutz hat. Gemeinsam kämpfen Verdi und die for-Future Bewegung unter anderem für einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden dort.
Bei einer Zwischenkundgebung vor dem Parteibüro der CDU Kreis Viersen erinnerte Jochen Stürznickel daran, dass die CDU als Regierungspartei in Nordrhein-Westfalen und langjährige Regierungspartei im Bund sich an vielen Stellen gegen effektive Klimaschutzmaßnahmen stellt. Insbesondere verwies er darauf, dass wer „mit der AfD für eine niedrigere Grunderwerbssteuer abstimmt, […] morgen im Bundestag mit der AfD für weniger Klimaschutz und weniger soziale Gerechtigkeit stimmen“ wird.
Lukas Langer – von den Fridays for Future Nettetal – sprach bei der Abschlusskundgebung über Verantwortung. Nicht der- oder diejenige, die gerne einmal ein Steak essen, sind an der Klimakrise verantwortlich, sondern diejenigen, die – wie beispielsweise RWE – ihr Geschäftsmodell auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe aufbauen. „Niemand“, so Langer, „muss auf sein Steak verzichten, wenn er oder sie sich für Klimaschutz engagieren will.“
Die beiden Redner der Parents for Future – Jochen Stütznickel und Jens Helfer – betonten, dass beim Thema Klimaschutz „viele BürgerInnen weiter [sind] als manche führende Politikerinnen.“ Daran wollen die Parents for Future anknüpfen und das Thema Klimaschutz als die größte gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich uns stellt, mit den BürgerInnen im Kreis Viersen – und darüber hinaus – angehen. Einen konkreten Einstieg bieten die beiden von den Parents for Future organisierten Informationsveranstaltungen zu dem Thema „Klimakrise und Wasserknappheit“ (25.09.2023) und „Mobilitätswende und Klimaschutz“ (26.09.2023).
Die Parents for Future ziehen eine positive Bilanz des Klimastreiks, der sich einreiht in über 200 Aktionen für mehr Klimaschutz alleine in Deutschland und eine weit größere Zahl weltweit. An der Demonstration nahmen unterschiedlichste Gruppen, Organisationen und auch Politiker teil, darunter die Viersener Grünen mit rund zehn Fraktions- und Jugendmitgliedern, darunter Maja Roth-Schmidt (Sprecherin der Grünen-Fraktion) und Annika Enzmann-Trizna (Sprecherin des Grünen Ortsverbands Viersen).
Informationen zu den Vorträgen
25. September, um 19 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim (Uni
Bonn): Klima, Wasserknappheit und was wir jetzt tun müssen. Der Vortrag ist in Kooperation mit der VHS Kreis Viersen organisiert und findet in den Räumen der VHS statt (VHS-Zentrum, Willy-Brandt-Ring 40, 41747 Viersen).
26. September, um 19.30 Uhr, finden im Weberhaus (Hochstraße 10a, 41749 Viersen) zwei Vorträge zum Themenkomplex Mobilitätswende statt. Martin Asbeck (1. Vorsitzender VCD Heinsberg/ Mönchengladbach/ Viersen) trägt zum Thema Verkehrswende ist Klimaschutz vor und der Bundesvorstand von ProBahn Detlef Neuß hält einen Vortrag zum Thema Deutschlandticket und Fahrgastrechte.
Alle Vorträge sind kostenfrei. (opm/paz)