Horst Lichter: Fernsehstar und nun auch „Doctor humoris causa“ – Große Ehre in Dülken

Dülken nun bald auch im TV? Mit Freude und Humor konnte sich am Freitagabend der neue „Doctor humoris causa“ Horst Lichter, bekannt durch „Bares für Rares“, bei der Dülkener Narrenakademie beweisen.
Von RS-Redakteurin Mathilda Beckers

Viersen-Dülken – „Das ist mein erster Doktortitel“, lächelte der gebürtige Rommerskirchener Horst Lichter (61) verschmitzt, der am Freitagabend die Dülkener Narrenakademie beim 45. Kreuzherrenessen besuchte. Schließlich gebührte ihm in diesem Jahr die Ehre im Bürgerhaus als „Doctor humoris causa“ promoviert zu werden.

Die berühmte berittene Akademie der Künste und Wissenschaften hatte den neuen Kandidaten nach strengem Rigorosum ausgewählt, doch bevor Horst Lichter sich der traditionellen Prüfung stellen konnte, starteten die Karnevalisten mit einer Vorstellungsrunde der Anwesenden, zu denen auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Plum zählte. Passend zum Höhepunkt des Abend ergriff ebenfalls Dr. hum. c., Dr. René Pschierer das Mikrofon, welcher sich selbst bereits im vergangenen Jahr den ungewöhnlichen, wohl aber wechselnden, Fragen gestellt hatte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Mathilda Beckers

Doch ohne Fleiß kein Preis heißt es auch bei dieser besonderen Ehrendoktorwürde und so stellte sich Lichter in einem dunkelblau karierten Anzug den drei Fragen des Rector magnificus Dr. Arie Nabrings. Dass es dabei ein wenig ums Essen gehen könnte, ist sicherlich nicht verwunderlich. Schließlich mag Horst Lichter heute mehr mit der Trödelshow im Fernsehen bekannt sein, doch seine Anfänge im Scheinwerferlicht starteten als Fernsehkoch, Buchautor und Moderator. Auf die Frage, was die niederrheinische Küche bereithält, brauchte es keine Zeit zum Überlegen, denn, so Lichter, gäbe es wohl keine Tiefen, sondern nur Höhen.

Von Kartoffelpüree, dieses wohl unbedingt mit Stückchen und guter Butter, bis hin zu Rouladen, die übrigens passenderweise an diesem Abend serviert wurden, bis hin zum Kekskuchen „Kalter Hund“ lief dem einen oder anderen das Wasser im Mund zusammen. Vor allem, wenn Horst Lichter zurück an den Gugelhupf seiner Mutter dachte, welcher trotz der rasanten Fahrweise seiner Mutter an seinem Geburtstag stets im Fußraum landete und dennoch jedes Jahr überlebte. „Ich weiß nicht, von welchen Tieren die Eier dafür stammten“, teilte Lichter seine Erinnerung mit Humor und Herzlichkeit.

Foto: Rheinischer Spiegel/Mathilda Beckers

Ob es rar sei, was man nicht für Bares kaufen konnte, beantwortete Lichter mit Freunden treffen, Respekt und Freude, Lichter versuche „zu geben, was er gerne hätte“. Hierzu erzählte er von einem herzergreifenden Ehepaar, welches seit 63 Jahren verheiratet war. Er fragte das Ehepaar nach dem Rezept wie ihre Ehe so lange halten konnte und, entgegen der Erfahrung, antwortete der Ehemann: „Ich komme noch aus der Zeit, indem man etwas repariert und nicht neu kauft“. Zumindest die Drei in 63 habe er auch geschafft, schmunzelte Lichter, der zum dritten Mal verheiratet ist. Bereits sein 23 Jahren kennt er seine dritte Frau Nada und das wäre eben auch ein Zeichen der Beständigkeit.

Passend zur drei wurde auch die dritte Frage zur wichtigsten, denn „Hat Dülken eigentlich ein Potenzial, um eine Station auf ihrer Traumreise zu werden?“ Für Horst Lichter gehört zu einer Traumreise eine schöne Landschaft, Leute, mit denen man sich unterhalten kann, und natürlich ein schönes Happy End. Also ja, Lichter würde sehr gerne „ringsum und mitten durch Dülken fahren“, es müsse nur noch der richtige Fernsehplatz dafür gefunden werden.

Foto: Rheinischer Spiegel/Mathilda Beckers

Die einstimmige Abstimmung sicherte Horst Lichter nach so gekonnten Antworten die Verleihung, die auf die vorhergehende Wahl nicht wegen des Bekanntheitsgrades, sondern wegen der Authentizität und Sinn für Tradition fußt, wie der Rector magnificus in seiner Rede unterstrich. Zur nächsten Verleihung des „Doctor humoris causa“ wird Horst Lichter dann wieder in Dülken erwartet, damit er die Würdigung für seinen Nachfolger halten kann. Tatsächlich eine kleine Modernisierung im Programm, doch ansonsten bliebe die Tradition bei der 1554 gegründeten Dülkener Narrenakademie erhalten. (mb)

Foto: Rheinischer Spiegel/Mathilda Beckers

 

2 Kommentare

  1. Es strahlen die Gesichter auch das von Horst Lichter der nun in der Tat auch einen Narrendoktor-
    titel hat .sowas ist in der Tat was rares auch bei bares für rases selbst beim Neid von Kollegenso
    sowas kann ihm keiner mehr nehmen sowas ist Millionenwert er hat es verdient das man ihn
    so ehrt .Da kann selbst Waldi mit achtzig Euro nix machen sowas ist ne einzigartige Sache .

  2. **Kochen, Essen, Denken**

    In der heutigen modernen Welt haben wir oft vergessen, wie tiefgreifend und essentiell das Kochen und Essen in Bezug auf unser Sein ist. Wie Heidegger in „Sein und Zeit“ das Dasein und das Sein-an-sich untersucht hat, müssen wir uns fragen: Was bedeutet es, zu kochen und zu essen? Und wie verhält sich dies zu unserem Denken?

    Kochen ist nicht nur ein Prozess der Nahrungszubereitung. Es ist eine ursprüngliche Handlung, durch die wir uns mit der Welt verbinden, mit der Natur, mit dem Ursprung des Lebens selbst. Wenn wir kochen, bringen wir die äußere Welt in unsere eigene innere Welt hinein, transformieren sie und schaffen etwas Neues. Es ist ein ständiger Dialog zwischen dem Menschen und der Welt, zwischen dem, was gegeben ist, und dem, was erstellt wird. Hier begegnen wir dem Sein in seiner reinsten Form.

    Essen hingegen ist der Akt des Aufnehmens und des Eingehens in den Dialog mit dem, was gekocht wurde. Es ist ein Moment der Gemeinschaft, sowohl mit anderen Menschen als auch mit der Welt. Essen ist das Aufnehmen des Seins in uns, das Erkennen der Welt und gleichzeitig das Sich-selbst-Erkennen. Es ist nicht nur die physische Nahrungsaufnahme, sondern auch ein spirituelles Erlebnis, das uns mit dem Universum verbindet.

    Doch wie verhält sich das Denken zu Kochen und Essen? Denken, in Heideggers Sinn, ist nicht nur das rationale Nachdenken über etwas, sondern ein tieferes Eintauchen, ein Verweilen bei den Dingen selbst. Wenn wir kochen und essen, denken wir nicht nur über das nach, was vor uns liegt, sondern treten in einen tieferen Dialog mit der Welt ein. Das Denken wird zu einem Akt des Erkennens, des Verstehens und des Verbindens.

    In einer Zeit, in der Fast Food und Schnellimbisse dominieren, in der das Kochen oft als lästige Pflicht und das Essen als reine Nahrungsaufnahme gesehen wird, müssen wir uns wieder daran erinnern, wie tiefgreifend und bedeutsam diese Akte sind. Sie sind nicht nur notwendige Handlungen für unser physisches Überleben, sondern auch für unser geistiges und spirituelles Wohl.

    Abschließend können wir sagen, dass Kochen, Essen und Denken untrennbar miteinander verbunden sind. Sie sind drei Dimensionen des menschlichen Daseins, die uns ermöglichen, tiefer in die Welt einzutauchen, sie zu erkennen und uns mit ihr zu verbinden. Es ist an der Zeit, dass wir diesen tiefen Zusammenhang wiedererkennen und ihm die Bedeutung und Aufmerksamkeit schenken, die er verdient.

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