In Süchteln „brannte“ gewohnt das Josefhaus lichterloh

Die Fans des Rockfestivals „Süchteln brennt“ hatten nicht lange gezögert, als die ersten Karten die Vorverkaufsstellen erreichen. Schließlich sind diese gewohnt schnell vergriffen für das erste Highlight des Jahres und auch die 26. Auflage wollten die Feierbiester nicht verpassen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Fotografin Rita Stertz

Viersen-Süchteln – Mit dem traditionellen „Rundum sorglos Rockpaket“ hatte sich das Süchtelner Josefshaus am Samstagabend wieder schick gemacht. Viel Arbeit hatte schließlich im Vorfeld angestanden, damit aus der Bühne die passende Kulisse für das längst berühmte Rockfestival „Süchteln brennt“ geschaffen werden konnte. Die meisten Handgriffe waren dabei bekannt, denn bereits zum 26. Mal stand das erste Live-Festival des Jahres in den Veranstaltungskalendern und Besucher weit über die Region hinaus waren dem Ruf gefolgt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Auf dem Programm stand ein Line-Up der Extraklasse und so hatten sich lange bereits vor Öffnung der Türen hier und da Fans zur Einstimmung verabredet. Kaum war der Einlass verkündet wurde es lebendig vor der Bühne und es dauerte nicht lange, da war das Josefshaus wirklich rappelvoll. Ausverkauft hatte das „Süchteln brennt“-Team rund um Organisator Markus Heines (der übrigens nun schon seit 22 Jahren zum 25-köpfigen Team gehört) schon kurz nach Bekanntgabe des Kartenverkaufs jubelnd verkünden können.

Hier und da wurde ein Schnack ausgetauscht, Neujahrswünsche waberten durch die zahlreichen, glücklich glucksenden Stimmen, beste Stimmung in der gewohnt familiären Atmosphäre für einen musikalisch grandiosen Abend. Gut, aufgrund der gestiegenen Kosten waren leider auch die Karten ein wenig teurer geworden, dafür blieb der Bierpreis unverändert.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Und auf der Bühne? Da rissen Reggae, Ska-Punk und Rock bekannter Bands mit, die für Jubel und Tanzfeeling im Josefshaus sorgten. Den Startschuss für die Feierbiester gab dabei die Band Explisz aus Viersen. Ihre Anreise war wohl die zweit-kürzeste und nicht nur in dieser Kategorie setzten sich die heimischen Musiker durch. 1995 gegründet und bekannt für ihren Alternativen Rock jubelten die Fans bereits in Erwartung der ersten Klänge von Stefan Strommenger und Peter Erps (Gesang), Heino Rötten und Eduuardo Cadima (Gitarre), Bassist Ricardo Cadima und Schlagzeuger Franz Busch. Die Besetzung der Band ist seit ihrer Gründung unverändert und so starteten die Herren in Süchteln in den Countdown für ihre 30-jährige Jubiläumssession.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Aus Grefrath schloss sich die Band Egoecho an. Fünf Musiker, die ihr eigenes, scharfes Süppchen kochen. Den fetten Bass spürte auch der letzte Körper in der hintersten Ecke des Saales, während sich Rock und Pop zu einer energiegeladenen Mischung verbanden. Bereits seit 2018 touren Christopher Janowski, Carlos Gottberath, Felix Ehren, Roland Bartsch und Jan Mündges gemeinsam und schafften es dabei bereits auf musikalische Siegertreppchen oder ins Fernsehen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Die dann die Bühne stürmende Band The Tips ist ebenfalls keine unbekannte Größe in Viersen oder Süchteln. Aus Düsseldorf angereist rissen sie mit ihrem Reggae-Rock schon beim unvergessenen Eier mit Speck-Festival mit. Ali, Janosch und Lucas hatten bis vor zwei Jahren eine Schaffenspause eingelegt und starten seitdem durch. Kreischende Fans bekräftigten dabei die nie verlorengegangene Liebe zur Band und ihrem Sound, der mit neuem Feuer versehen den Spagat zwischen festgezogenen Reggae-Grooves, Rock mit Power und Soul mühelos schaffte.

Das berühmte i-Tüpfelchen kam mit der Tequila & and the Sunrise Gang aus Kiel. Musiker mit Ska, Reggae und Rock im Gepäck, mit dreiköpfiger Bläser-Sektion und die wie ein wild zuckender Party-Tsunami mit Glockenspiel und Mini-Klavier über das Josefshaus herfielen. Sie brachen das Epizentrum des Feierbaren mit, welches den Erfolg des Süchtelner Rockfestivals nochmals zementierte und die Gier für die 27. Auflage anstachelte. Zwölf Monate heißt es nun wieder warten auf dieses Glanzlicht des Veranstaltungsjahres – und es lohnt sich. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz