Industrieumsätze im dritten Quartal 2024: Umsatzwachstum im Kreis Viersen

Die Industrieumsätze im Kreis Viersen steigen. Von Juli bis September lagen die Umsätze der Unternehmen im Kreis Viersen um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Das zeigt eine Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis von Daten von IT.NRW.

Kreis Viersen – Im Vergleich zum dritten Quartal im Jahr 2022 liegt der Umsatzzuwachs im Kreis Viersen bei knapp 7 Prozent. Damit bleibt real, also unter Berücksichtigung der Inflation, unter dem Strich ein minimales Plus. „Das ist in keiner anderen Teilregion in der Region so“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Die Industrie im Kreis Viersen ist weniger von den energieintensiven Branchen wie in Krefeld und im Rhein-Kreis Neuss geprägt. Diese Branchen sind aufgrund der hohen Energiepreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine immer noch stark unter Druck“, so Steinmetz. Positiv wertet die IHK daher, dass die Chemische Industrie und auch die Metallerzeuger und -bearbeiter in der Region leicht steigende Umsätze melden.

Der Kreis Viersen ist die einzige Teilregion am Mittleren Niederrhein, in der sowohl Export- als auch Inlandsumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen ist. Der Export der Industriebetriebe im Kreis Viersen zeigt einen Zuwachs von knapp 2 Prozent, die Inlandsgeschäfte von gut 5 Prozent.

Insgesamt sind die Industrieumsätze in der Region Mittlerer Niederrhein im dritten Quartal 2024 um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. In Nordrhein-Westfalen gab es dagegen einen Rückgang von 2,8 Prozent. Auch der Export hat sich am Mittleren Niederrhein im dritten Quartal besser entwickelt als in Nordrhein-Westfalen. Während am Mittleren Niederrhein ein Plus von sogar 9,7 Prozent steht, ist in NRW insgesamt ein Rückgang von 2,1 Prozent zu beobachten. „Wir vergleichen unsere Region insgesamt aber mit einem sehr schwachen dritten Quartal aus dem Jahr 2023“, gibt Steinmetz zu Bedenken. „Unsere Industrieunternehmen leiden darunter, dass ihre Standortbedingungen hierzulande international nicht wettbewerbsfähig sind.“ Sorgen bereitet der IHK, dass die Inlandsumsätze weiterhin sinken. Das Minus liegt bei 2,4 Prozent im IHK-Bezirk beziehungsweise 3,4 Prozent in Nordrhein-Westfalen. „Die Konjunktur bleibt hierzulande trüb“, resümiert Steinmetz.

Der Blick in die einzelnen Industriezweige zeigt, dass die industriellen Leitbranchen am Mittleren Niederrhein zurzeit in der Summe alle eine leichte Aufwärtstendenz melden. Das Ernährungsgewerbe (+2,2 Prozent), die Chemische Industrie (+6,6 Prozent), der Maschinenbau (+7,0 Prozent) und auch die Metallerzeuger und -bearbeiter (+10,6 Prozent) melden bessere Werte als im Vorjahresquartal. „Während die Chemische Industrie nach wie vor nicht auf dem Umsatzniveau von vor zwei Jahren liegt, liegen die Metallerzeuger und -bearbeiter und die Hersteller von Glas und Glaswaren, Keramik beziehungsweise Verarbeiter von Steinen und Erden nun über dem Vergleichsquartal 2022. Trotz dieser leichten Erholung bleiben die Herausforderungen für die energieintensiven Branchen groß“, erklärt Steinmetz. „Die Unternehmen brauchen dringend international wettbewerbsfähige Energiepreise.“

Im Maschinenbau kommt das positive Ergebnis vor allem durch die steigende Exporttätigkeit zustande. Mit inländischen Kunden hat die Branche noch einmal weniger verdient als im Vorjahresquartal. „Der Maschinenbau spürt weiterhin die Investitionsschwäche der deutschen Wirtschaft“, sagt Steinmetz. (opm)