Aufgrund des demografischen Wandels übernehmen vermehrt jüngere Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren die Pflege älterer Verwandter oder Bekannter. Doch wie lässt sich die Pflegetätigkeit mit einem Studium oder einer Ausbildung vereinbaren und welche Potenziale hat sie?
Mönchengladbach – Mit diesen Fragen setzt sich das internationale Forschungsprojekt „InterCare“ auseinander. Die Hochschule Niederrhein (HSNR) beteiligt sich neben weiteren Hochschulen aus Polen, Deutschland und Großbritannien an dem Forschungsprojekt. Die Volkswagenstiftung fördert „InterCare“ mit 1,3 Millionen Euro, wovon 315.000 Euro an die HSNR gehen.
Innerhalb der nächsten vier Jahre möchten die Projektpartner die Potenziale der generationsübergreifenden Pflegeangebote erforschen. „Wir freuen uns sehr, in drei Ländern – England, Polen und Deutschland – mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen diese Gruppe genauer zu erforschen. Wir hoffen auch Ideen entwickeln zu können, wie wir jüngere Menschen, die in die Schule gehen oder studieren und gleichzeitig Verwandte oder Bekannte pflegen, besser unterstützen können“, sagt Dr. Moritz Heß, Professor für Gerontologie am Fachbereich Sozialwesen der HSNR.
Darüber hinaus möchten die Partner mehr Bewusstsein für die Situation junger pflegender Menschen schaffen, in dem sie auf die Herausforderungen und die Potentiale einer generationsübergreifenden Pflege aufmerksam machen. So kann sich eine generationsübergreifende Pflege positiv auf das Verhältnis zwischen jüngeren und älteren Menschen auswirken und die Beziehung stärken. Auf der anderen Seite kann die zusätzliche Belastung durch die Pflegetätigkeit neben der akademischen Ausbildung zu Stress, Zeitzwängen sowie psychischen und physischen Gesundheitsproblemen führen.
Zusätzlich soll im Rahmen der Forschung ein europäisches Forschungsnetzwerk entstehen, welches Nachwuchswissenschaftlern mit dem nötigen methodischen Fachwissen im Bereich der Forschung zur generationsübergreifenden Beziehung ausstattet. (opm)