„Ist Viersen auf dem Weg in die Provinz?“

Die Viersener FDP kritisiert die Pläne der Bürgermeisterin, das Jazzfestival nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen.

Viersen – Durch ihr anspruchsvolles Kulturprogramm, das Jazzfestival und Sonderveranstaltungen wie das Konzert von Diana Damrau im Mai 2018 lebt die Stadt Viersen ihren Anspruch, ihren Bürgerinnen und Bürgern ein Kulturleben von überregionaler Bedeutung zu bieten. Aber dieser Anspruch wird nach Meinung der Viersener FDP nicht mehr aufrechterhalten. Stattdessen sieht sie ein Abdriften des Viersener Kulturlebens ins Provinzielle.

Jüngstes Beispiel ist der Plan der Bürgermeisterin, ein kommerzielles Rockfestival seitens der Stadt mit jährlich 30000 Euro zu unterstützen und zur Finanzierung dieses Vorhabens das Internationale Jazzfestival jedes zweite Jahr zu ersetzen durch städtische Veranstaltungen auf einer Sommerbühne am Hohen Busch. „Da soll ein Leuchtturm des Viersener Kulturlebens ersetzt werden durch ein paar Lagerfeuerchen“, kommentiert Frank a Campo, der kulturpolitische Sprecher der Viersener Freidemokraten.

Schon die 2022 erfolgte Kürzung der drei Abo-Reihen Sinfonie, Kultur Mix und Kultur Extra zugunsten neuer Formate wie After.Work  und Spots ging in seinen Augen in diese Richtung. „Neue Formate sind eine feine Sache“, sagt a Campo. „Aber de facto wurden Veranstaltungen mit mindestens kreisweiter Anziehungskraft ersetzt durch solche, die sich schon vom Konzept her fast ausschließlich an das engere städtische Publikum richten. Und das soll sich jetzt fortsetzen.“

Der Fraktionsvorsitzende der Viersener FDP Stefan Feiter warnt: „Der Ruf Viersens als überregional bedeutsame Kulturstadt wurde über Jahrzehnte hart erarbeitet, aber nun wird er verspielt. Ihn wiederzugewinnen wird schwer fallen.“ (opm)

Foto: Free-Photos/Pixabay

3 Kommentare

  1. Seit dem Ableben der Jazz-Experten Haurand und Speck ist ein Kompetenzvakuum in der Jazz-Szene Viersens entstanden, das dringend gefüllt werden muss, insbesondere im Hinblick auf die Organisation und Durchführung des Jazz-Festivals. Die beiden waren für ihre Expertise und ihren Beitrag zur Jazz-Kultur in der Stadt bekannt und hinterlassen eine Lücke, die vermutlich nicht zu füllen ist.

    Jazz ist eine Musikrichtung, die eine spezielle Vermittlung benötigt, um dem Publikum nähergebracht zu werden. Im Gegensatz zur Rockmusik, die oft unkompliziert und leicht zugänglich ist, erfordert Jazz ein gewisses Maß an Verständnis und Wertschätzung, das durch kompetente Vermittlung gefördert werden kann.

  2. Wie kann eine Bürgermeisterin ein Jazzfestival was Weltweit Bekannt wurde und von Ali Haurand mit seine Ideen und eine große Verantwortung gegenüber der Stadt hatte , solch ein Jazzfestival den Jazzfreunden International zu bieten einfach Kürzen oder eventuell ganz Auszulassen. Das ist Geschmacklos und die Interesse der Jazzmusiker eine Absage hoch Drei. Hier sollte man doch mal denken, was unsere Bevölkerung möchte und was auch International Bekannt war.
    Hier verzweigt man Freundschaften auf Internationaler Art.
    Weltweit war der Jazz Musiker Ali Haurand bekannt, sogar in Russland. Er gehörte zu den besten Jazz Bassist der Welt. Sein Name hatte enge Verknüpfungen mit den Düsseldorfer Jazz Rally und den internationalen Jazzfestivals Viersen.
    Er war Fernsehmoderator und Musikproduzent. Er war verantwortlicher Festival Manager einiger Jazz Großveranstaltungen auch jenseits von Viersen sowie Kontrabassist und Bandleder.
    Er war Gründer und Organisator des Viersener Jazzfestivals das er bis 2014 leitete und Organisierte.
    Zugleich Arbeitete er mit den Jazzclub die Jazzkonzerte im Süchtelner Weberhaus.
    Unser Jazz in Viersen dieses Festival in dieser Stadt ist ,,Vergangenheit“, tausende Menschen die an Drei Tagen das Festival Besuchen und Zahlreiche Musiker die auf unsere Bühnen stehen mit dem Jazz Event was internationale Bedeutung hatte und sich stets Präsentiert hat, mit den vielen Küster aus aller Welt und nur Erfolg und Bedeutung hatte, soll nun gekürzt werden mit der Bürgermeisterin Ihre Meinung und eventuell auch das Kulturamt nun abwägt, anstatt Ausschau zu halten nach dem Tot von Ali Haurand der eine große Lücke hinterlassen hat, hier ein neuer Verantwortlichen zu suchen, so das dieses Jazz Projekt wieder Stabilisiert wird.
    Liebe Frau Bürgermeisterin, ich war viele Tage in mein Leben mit Ali Haurand zusammen. Ich weis wo Ali Haurand überall war. Ich habe viele Episoden mit ihm Erzählt. Aber das hat der Jazz der Verbundenheit in Viersen gebracht hat es nicht verdient hier eine Absage durch Kürzungen den Jazz Freunden mitzuteilen.
    Ich sage Ihnen Frau Bürgermeisterin: ,, Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“.
    Versuchen Sie mit kompetentes Personal die Fähigkeiten soweit voranzutreiben, das dieses Jazzfestival nicht seine Bedeutung verliert.
    Was sagte mal Bruce Lee: ,, Wissen ist nicht genug; wir müssen Wissen anwenden können. Der Wille allein reicht nicht; wir müssen handeln“.

  3. Das Jazz-Festival ist ein Aushängeschild von Viersen. Das wäre ja so, als wenn die Bayreuther Festspiele nur noch alle 2 Jahre stattfinden würden, weil die Stadt anstelle ein kommerzielles Event mit 30.000 € unterstützen wolle (dessen Einnahmen nicht an die Stadt zurückfließen, sondern in an das Unternehmen gehen). Warum muss die Stadt überhaupt ein Unternehmen mitfinanzieren, wenn es sich nicht von alleine halten kann? Sollte das Festival nicht attraktiv genug sein, um sich zu finanzieren? Wir können auch eine Dönerbude mit Blattgold in der Stadt anbieten, dass wahrscheinlich keiner kaufen würde, aufgrund des Preises, aber die Stadt kann doch auch da einsteigen.

    Kann man machen. Man kann auch aufhören, sich die Zähne zu putzen. Ist beides nicht sonderlich intelligent.

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