In diesem Jahr gehören die Jugend forscht-Projekte der Anne-Frank-Gesamtschule bei ihrer ersten Teilnahme zwar nicht zu den Gewinnern auf Regionalebene des bundesweiten Wettbewerbes, im nächsten Jahr möchte die Schule die neue Chance aber auf jeden Fall nutzen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersen – Die Nervosität war zu spüren, schließlich erwartete die Jugend forscht-Jury in der vergangenen Woche die Online-Vorstellung der Nachwuchswissenschaftler, die gemeinsam mit der Viersener Anne-Frank-Gesamtschule erstmals an dem Wettbewerb teilnahmen. Für die Schüler hatten die Lehrer den Biologieraum der Schule im Rahser zu einem Aufnahmestudio umgestaltet.
Lehrerin Gisela Charaf hatte Anfang des Schuljahres zum ersten Mal an der Gesamtschule eine Jugend forscht-AG ins Leben gerufen und erfüllte sich damit selbst einen persönlichen Wunsch. Eine solche AG stand schon lange auf ihrem Ideenzettel. Zwölf Schüler ließen sich nicht lange bitten und tüftelten in den vergangenen Monaten engagiert an ihren Projekten.
In diesem Jahr ging der bundesweite Wettbewerb „Jugend forscht“ bereits in die 57. Runde. Unterstützt von 180 Unternehmen und Institutionen werden die Projekte auf Regional-, Landes- und Bundesebene geprüft. 8.527 Schüler hatten sich mit 4.788 Projekten deutschlandweit angemeldet, 218 Schüler mit 124 Projekten im Bereich des Niederrheins.
„Am Dienstag haben unsere Schülerinnen und Schüler ihre Jugend forscht-Projekte online der Jury präsentiert. Dabei legen die Regularien fest, dass wir als Lehrer sicherstellen dürfen, dass die Internetverbindung zustande kommt, wir aber danach den Raum verlassen müssen, denn die Kinder sollen alleine der Jury Rede und Antwort stehen“, so Gisela Charaf.
Nach ersten Einwahlproblemen eines Jurymitglieds startete die Präsentation mit der Achtklässlerin Reem (15) und dem Siebtklässler Sanad (12), bevor das Geburtstagkind Marie (11) über ihre Forschungen berichtete. Reem und Sanad, die sich in der AG kennengelernt hatten, forschen an einer Möglichkeit CO² in Wasser zu binden, indem die chemische Verbindung mit dem Kalk im Wasser verknüpft wird.
„Auch bei Marie mussten technische Hürden überwunden werden, denn die Funktion ‚Bildschirm teilen‘ ließ die Verbindung abbrechen“, berichtet Charaf. Die Schülerin hat in den vergangenen Monaten erforscht, warum Moos immer nur auf einer Seite des Baumes wächst. „Marie wollte Fotos ihrer Versuchsergebnissen zeigen. Wir haben dann kurzerhand die Bilder auf einen bereit gelegten, zweiten Laptop geladen und Marie hat dann die Bilder auf dem Laptop in die Kamera gehalten.“ Erleichterung hätte sich nach der Präsentation breit gemacht.
Das dritte Projekt, welches von Fünftklässler Emil erarbeitet wurde, musste aufgrund von Krankheit ausfallen. Auf die bis ins Detail geplante Küchenzeile, die die Arbeitsabläufe vereinfacht, müssen die Küchengötter noch warten. Die Jury ermutigte den Schüler deshalb seine Arbeit im nächsten Jahr erneut einzureichen. „Wir sind leider bei unserer ersten Teilnahme leer ausgegangen. Aber wir haben viele Erfahrungen gewonnen und wollen im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein.“ (nb)