Juniorpreis des Vereins „Benediktpreis von Mönchengladbach“ 2023 vergeben

Was für eine tolle Idee! Studierende der Hochschule Niederrhein des Fachbereiches Textil- und Bekleidungstechnik haben in einem Projekt eine universellen „Wintermantel-Schlafsack“ für Wohnungslose entwickelt und einen Prototyp hergestellt.

Von links: Hans-Peter Ulepic (Gladbacher Bank), Prof. Dr. Robert Groten (Hochschule Niederrhein), Preisträgerinnen Greta Lutterbüse, Julia Segschneider, Klara Schuh, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Ulrich Harnacke und Harald Vergossen (Benediktpreis von Mönchengladbach). Foto: Kaspar Müller-Bringmann

Mönchengladbach – Die fünfköpfige Projektgruppe wurde jetzt mit dem Juniorpreis 2023 des Vereins „Benediktpreis von Mönchengladbach“ ausgezeichnet. Verbunden damit ist ein Preisgeld von 1.000 Euro. Der Juniorpreis wird alternierend mit dem großen „Benediktpreis von Mönchengladbach“ vergeben. Ausgezeichnet werden junge Menschen für „wertorientiertes Handeln“. Das betonte in seiner Begrüßung zur Feierstunde in der Gladbacher Bank auch der Vorsitzende des Vereins, Ulrich Harnacke.

Angestoßen hatte das Projekt der fünf Studierenden (den Preis nahmen Greta Lutterbüse, Julia Segschneider und Klara Schuh stellvertretend für alle entgegen) der Rotary Club Mönchengladbach-Gero. Die jungen Leute sollten einen Wintermantel, der zu einem Schlafsack umfunktioniert werden kann, bei dem die Bedürfnisse des Trägers im Vordergrund stehen, entwickeln. Der Träger solle vor unterschiedlichen Umwelteinflüssen und Einwirkung durch Fremde geschützt werden.

Begleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Robert Groten. In der Laudatio schilderte Harald Vergossen, Vorstandsmitglied im Verein, den Werdegang des Projektes. „Die Studierenden haben sich ohne Berührungsängste mit den Betroffenen und deren Situation eingehend beschäftigt und das deutlich intensiver als es eigentlich notwendig gewesen wäre“, sagte Vergossen. Durch das außerordentliche persönliche Engagement sei die Aktion, so Vergossen, zum Orientierungspunkt und Vorbild von anderen geworden.

Die jungen Leute präsentierten einen Prototyp von „Wafe“ – so nennen sie ihre Entwicklung. Wafe steht für „warm“ und „safe“. Auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs zeigte sich begeistert von der Entwicklung. Er lobte ausdrücklich die jungen Leute. Sie hätten ein innovatives Produkt entwickelt, eine echte Hilfe für Obdachlose. Das wertorientierte Handeln sei ein gutes Beispiel und Vorbild für andere junge Menschen. Heinrichs über den Juniorpreis: „Eine wunderbare Einrichtung, um junge Leute zu fördern und zu motivieren.“

Gastgeber und Vorstandssprecher der Gladbacher Bank, Hans-Peter Ulepic, ergriff spontan das Wort und kündigte an, die Bank werde 3000 Euro zur Anschubfinanzierung spenden. Und so geht es weiter mit „Wafe“: Der Prototyp muss nun so weiterentwickelt werden, dass er industriell gefertigt werden kann. Die Herstellung kostet rund 300 bis 400 Euro pro Stück – Geld was Wohnungslose nicht haben. Spender werden also benötigt, um aus der Idee eine gute Sache zu machen.