Es war ein Sonntag wie aus dem Bilderbuch, an dem die ehrwürdige Viersener Prinzengarde zum traditionellen Gardeappell in die historische Hammer Mühle einlud.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Martin Häming
Viersche – Unter dem Kommando von Eric Tillmanns begann die Zeremonie traditionsgemäß mit dem eindrucksvollen Einzug, begleitet vom Viersener Tambour Corps 1925, der die Karnevalisten in feierliche Stimmung versetzte.
Der Gardeappell ist nicht nur eine festliche Versammlung, sondern ein bedeutendes Ereignis für die Mitglieder der Garde. Es wurden vier neue Gardisten auf Probe in Uniform in der traditionsreichen Einheit aufgenommen: Florian Müller, Sven Gehlen, Dr. Henrik Kühl und Frederik Orta – sowie zwei Anwärter in Schwarz: Christoph Solbach und Tobias Schmidt. Sie traten in den Reihen jener mutigen Karnevalisten ein, die seit 1929 die Viersener Narren mit Stolz und Würde begleiten.
Hierzu gehören auch Andreas Weith, der zum Hauptmann, Rudi Pesch, der zum Major, und Walter Schmitz, welcher gar zum Generaloberst ernannt wurde. Eric Tillmanns selbst empfing die Insignien seines neuen Ranges als Generalmajor, Zeugnis seines langjährigen Engagements in der Prinzengarde. Ein besonderes Amüsement bot sich den Zuschauern, als Jens Ackermanns mit dem Titel des „Gardefuchs“ ausgezeichnet wurde, eine augenzwinkernde Tradition.
Für das in wenigen Tagen proklamierte Prinzenpaar sind zudem traditionell Gardisten als persönliche Begleiter vorgesehen. Andreas Weith übernimmt die verantwortungsvolle Rolle des Beschützers der Prinzessin und wird dabei von Henrik Kühl unterstützt. Florian Müller und Sven Gehlen stehen an der Seite des künftigen Prinzen, der übrigens selbst beim Gardeappell anwesend war.
Dieses Jahr hatte die Viersener Prinzengarde das Privileg 14 neue Senatoren in ihre Reihen aufzunehmen – eine beachtliche Zahl, welche das stolze Wachstum der Garde und die anhaltende Unterstützung aus der Viersener Gemeinschaft widerspiegelt. Zu den neuen Senatoren zählen zahlreiche bekannte Namen aus Viersen: André Adrians, Ralf Bodenbenner, Roy Diesler, Volker Ebert, Danny Letzner, Lothar Liehnen, Dirk Linnenberger, Olaf Müller, Dennis Nilgen, Nicolai Rattay, Martin Rauen, Peter Schmitz, Christof Sonneberg und Klaus Werischak. Mit zusätzlich vier neuen Praktikanten kann die Session nur fantastisch werden.
Wussten Sie übrigens, dass die Wurzeln der Viersener Prinzengarde zurück bis ins Jahr 1929 reichen. Damals trat die Garde erstmals in der Festhalle auf (übrigens noch als Teil der damaligen Grossen Viersener Karnevalsgesellschaft), an der Seite des ersten Karnevalsprinzen Peter I. (Neef). Die schneidigen Uniformen, die den Zauber der Garde auch heute noch ausmachen, hinterließen schon damals einen bleibenden Eindruck. Die Zeitung beschrieb sie als „adrette Ehreneskorte“, die die Narrenmenge in Begeisterung versetzte. Auch das berühmte „Mariechen“, das früher traditionell von einem Mann dargestellt wurde, war Teil der Truppe und ist heute ein fester Bestandteil des Narrengefolges.
Dieser reichen Tradition folgend, bleibt die Viersener Prinzengarde auch fast ein Jahrhundert später ein lebendiges Symbol der Viersener Karnevalskultur, das Brauchtum, Gemeinschaft und lokale Geschichte verbindet. Mit dem Ende des diesjährigen Appells und dem Klang des letzten Trommelwirbels, der Posaune und noch dem Donner der Kanone ihm Ohr blickt die Viersener Prinzengarde auf eine erfolgreiche Zeremonie zurück. Die Närrinnen und Narren der Region dürfen sich auf ein glanzvolles Karnevalsjahr 2024 freuen – mit einem wunderbaren Prinzenpaar und einer traditionsreichen Prinzengarde. (cs)