Ende 2022 besuchten Fatih Ates und Zeynep Kaya von der gemeinnützigen Organisation Time to Help e.V. und Halil Hizan vom Verein Mosaik am Niederrhein e.V. das „Haus im Johannistal“, um gemeinsam mit dem Sozialen Dienst eine Veranstaltung der besonderen Art zu planen.
Viersen-Süchteln – Die Organisatoren hatten die Idee, für die Bewohner und Gäste einen schönen und abwechslungsreichen Nachmittag mit Kanun-Musik und Ebrukunst anzubieten.
Am Veranstaltungstag fragte sich so manch ein Bewohner, ob es denn heute Musik aus Bayern gibt. Doch schnell erfuhren sie von Zatin Cengiz, dass er heute auf einem Kanun spielt, das einer Zither ähnelt. Fachmännisch erläuterte er in einem kleinen Vortrag sein Instrument. Das Kanun ist ein traditionelles Saiteninstrument aus dem Nahen Osten, das auch als orientalische Zither bekannt ist. Es hat eine lange Geschichte und ist auch in der Türkei ein fester Bestandteil der Musiktradition.
Das Instrument besteht aus einer flachen, rechteckigen Holzkiste, die mit Saiten in verschiedenen Größen und Stimmungen bespannt ist. Die Saiten werden mit den Fingern gezupft und erzeugen einen klaren und melodischen Klang.
Mit seinem Spiel auf dem Kanun verzauberte Zatin Cengiz die Zuhörer. Ob besinnlich, heiter oder lebhaft – alle diese Stimmungen konnte der Künstler mit seiner Fingerfertigkeit erzeugen. So ist es kein Wunder, dass man mehrere Jahre braucht, um dieses Instrument perfekt spielen zu können.
Im weiteren Verlauf begleitete Zatin Cengiz die Vorführung der Ebru-Kunst. Bei dieser Handwerkskunst werden Farben auf Wasser getropft, mit Pinseln oder speziellen Kämmen bearbeitet und anschließend auf Papier oder Stoff aufgetragen.
Der Künstler Mahmut Ozan erläuterte sehr anschaulich die Vorarbeiten, um ein Kunstwerk zu erschaffen. So werden spezielle Pinsel aus Pferdehaar gefertigt und viel Wert auf die sorgfältige Herstellung der Farben gelegt. Bis die Farben gebrauchsfertig sind, braucht man mehrere Wochen Geduld.
Bei seiner Vorführung zeigte Mahmut Ozan einen wahren Tanz der Farben auf dem Wasser und begeisterte die Zuschauer mit den Ergebnissen auf Papier.
Zum Abschluss der Veranstaltungen konnten interessierte Gäste auch einmal die Ebru-Kunst ausprobieren und mit nach Hause nehmen. So fand der Nachmittag einen wundervollen Ausklang mit vielen kreativen Eindrücken. (opm)