Häufig greift die Lebensmittelindustrie auf den künstlichen Süßstoff Xylit (Xylitol) zurück. Gerade in Diät- oder Diabetikerprodukten ist die Substanz zu finden, die für kleinere Hunde tödlich sein kann.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Ratgeber – Die Entdeckung des künstlichen Süßstoffes Xylitol ist noch gar nicht solange her, heute werden unzählige Lebensmittel mit der Substanz versetzt. Ende des 19. Jahrhunderts isolierten die deutschen Forscher Emil Fischer und Rudolf Stahel sowie der französische Chemiker M. G. Bertrand das Xylitol (auch Birkenzucker genannt), welches als natürlicher Zuckeralkohol in Gemüsesorten und Rinden bestimmter Baumarten steckt. Gewonnen allerdings wird der kostengünstige Süßstoff meist aus den Resten der Maisernte und selbst die menschliche Leber stellt während des Kohlenhydratabbaus bis zu 15 Gramm Xylitol als Zwischenprodukt her.
Als in den 70er-Jahren Forscher herausfanden, dass der Süßstoff den menschlichen Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, kaum Kalorien hat und eine Anti-Karius-Wirkung mit sich bringt, startete der „Siegeszug“ in der Lebensmittelbranche. Doch Xylitol stellt eine Gefahr für verschiedene Säugetiere, insbesondere für Hunde, dar. Der Süßstoff bewirkt bei Hunden eine verstärkte Insulin-Ausschüttung, die zu einer lebensbedrohenden Hypoglykämie führen kann. Ebenfalls schwere Leberschäden oder tödliche Leberversagen sind keine Seltenheit, als Richtlinie sprechen Tierärzte von einer tödlichen Dosis von 3-4 Gramm Xylitol pro Kilogramm Körpergewicht. Hierbei ist zu beachten, dass mehrere Kekse oder Kaugummis für kleine Hunde tödlich sein können.
Grund genug um auf Xylitol-haltige „Leckerlies“ zu verzichten, einen prüfenden Blick auf die Verpackung zu werfen oder auch solche Nahrungsmittel nicht rumliegen zu lassen. Sollte dennoch der kleine Schlawiner seiner Gier nachgegeben haben, steht sofort ein Besuch beim Tierarzt an, schließlich soll das vierbeinige Familienmitglied noch lange gesund bleiben. (cs)