KG Immer Lustig Holt richtet Ehrenabend für Prinzenpaar Jost und Elke aus

Das gab es bisher noch nie im Mönchengladbacher Karneval. Es wurde und es wird auch in Zukunft jeweils einen Ehrenabend für das jeweilige Prinzenpaar geben, an dem sie jeweils einen Pin zur Erinnerung an ihre Amtszeit erhalten.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz | Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Hans Lindemann

Mönchengladbach – Zu dieser Auszeichnung kam es wie folgt: die Karnevalsgesellschaft Immer Lustig Holt wurde von Hans Lindemann, ihrem langjährigen Vorsitzenden und jetzigem Ehrenvorsitzenden, mit einer großzügigen finanziellen Spende bedacht.

Allerdings ist diese Spende mit der Auflage verbunden, dass mit dem Großteil eine neue karnevalistische Auszeichnung im vaterstädtischen Karneval geschaffen werden soll.

Daraufhin haben sich die geschäftsführenden Vorstände des Mönchengladbacher Karnevals (MKV) und der Karnevalsgesellschaft Immer Lustig zusammengesetzt und in einigen Treffen beraten. Dabei ist eine völlig neue Idee zu einer Ehrung herausgekommen, die in den kommenden Jahren zu einem festen Termin im karnevalistischen Kalender verankert wird.

Der Wunsch von Hans Lindemann wurde nun so umgesetzt, dass es jeder Session einen Ehrenabend für das Stadtprinzenpaar geben soll und dieser fand auch im Terrassensaal der Kaiser-Friedrich-Halle statt.

Gert Kartheuser (1. Vorsitzender des MKV) begrüßte Oberbürgermeister Felix Heinrichs sowie alle Karnevalsfreunde im Namen der KG Immer Lustig und auch im Namen des MKV. Man sei hier zusammengekommen, um den ersten Hans-Lindemann-Ehrenabend zu feiern. Das diesjährige Prinzenpaar Jost und Elke sollen ausgezeichnet werden. Der Prinz bekommt am 11.11., seinem letzten Arbeitstag, den Großorden, den der jetzige Prinz aber schon habe, die Prinzessin erhalte den Hofnarren. Ansonsten gäbe es keine Auszeichnungen für das amtierende Prinzenpaar. Das könnte sich ändern.

Auch Günter Claßen (1. Vorsitzender Gesellschaft) begrüßte die Gäste, die trotz des schlechten Wetters den Weg hierhin gefunden hätten. Weiter führte er aus, dass durch die Spende von Hans Lindemann etwas ins Leben gerufen wurde, was es bisher nicht gab.

Drei enge Freunde, Hans Lindemann, Hans-Peter Jansen und Friedel Gehlen, waren bei den Pfadfindern und richteten dort immer Karnevalsveranstaltungen aus. Diese waren ein großer Erfolg und daraufhin habe Lindemann etwas ausgebrütet und so wurde die KG Immer Lustig im Jahre 1970 wiederbelebt und erwachte zu neuem Leben.

Lindemann sei seit 1994 Ehrenvorsitzender der Gesellschaft, hat in den fast 55 Jahren immer Freude gehabt in der Gesellschaft und stehe ihr auch heute noch mit 81 Jahren immer mit Rat zur Seite.

Folgende Auszeichnungen hat Lindemann in seiner karnevalistischen Zeit erhalten:

  • Mensch der guten Tat 1995
  • MKV-Großorden 1985
  • Ehrennadel MKV 1994
  • Ehrennadel der Stadt Mönchengladbach 1994
  • BDK-Orden in Gold 2005
  • BDK-Orden in Gold mit Brillanten 2010

Auf Wunsch von Lindemann wird die Gesellschaft die Ehrung federführend übernehmen, zusammen mit dem MKV. Man sei zu dem Entschluss gekommen, das Prinzenpaar auszuzeichnen, die Wochen und Monate ihren Spaß in die Säle und auf die Straßen bringen. Es sei also eine Ehrung, die es bisher noch nicht gegeben habe.

Weiter führte Claßen aus, dass Lindemann die Gesellschaft bis 1993 so geführt habe wie Bernd Gothe in seiner MKV-Zeit. Auch wenn die Gesellschaft als Camping-KG bezeichnet wurde, weil in einem Zelt gefeiert wurde, ist sie auch da, wo sie heute steht. Darum soll auch diese Ehrennadel vergeben werden, die es bisher noch nicht gab.

Nach der Begrüßung des Kinderprinzenpaares Niklas und Hanna sowie des Oberbürgermeisters durch den Präsidenten Marc Thönes, erklärte Thönes, dass noch eine Sache ins Leben gerufen wurde und zwar das Lied „Holter Eiche“. Das Lied sei in einem Keller bei einem Glas Bier entstanden und sei bis heute das Gesellschaftslied der KG.

Alexandra Stockert

Daniel Zowislo (Schatzmeister der KG) stellte dann die neu geschaffene zweigeteilte Ehrennadel vor. Diese wurden gefertigt von der Goldschmiedin Alexandra Stockert aus Mönchengladbach. Diese ist gebürtig aus Pforzheim und in ihrer Familie gibt es seit 1879 immer einen Goldschmied.

Beim ersten Treffen bezüglich der Nadel habe sie erklärt, dass Silber nicht gleich Silber sei und so habe man sich für diese Auszeichnung für Sterling-Silber entschieden, denn das sei etwas für lange Zeit.

Die Vorderseite dieser Nadel wird in jedem Jahr gleich sein und zwar mit einem Wappen. Das Kreuz stehe für die Kirche, der breitere Strich steht für die Aachener Straße, die Engelsholt und Hehnerholt trennt, links ist dann die Holter Eiche und rechts Driet Luesch, eine Firma, die viel für Immer Lustig getan habe und oben die strahlende Sonne, die über den Stadtteil Holt strahlt.

Bei der Prinzessinnen-Nadel ist oben links ein blauer Saphir eingearbeitet und das Zepter des Prinzen eingraviert. Auf der Rückseite der jeweiligen Nadeln stehen jeweils die Namen des Prinzenpaares. Die Goldschmiedin Stockert hat die Nadeln so gefertigt, dass man sie auch zusammen machen und als eine Brosche tragen kann.

Dann wurde das Prinzenpaar Jost und Elke auf die Bühne gebeten. Man bescheinigte den Beiden, dass man stolz auf sie sei, denn sie seien zwei herzliche Menschen, die den Karnevalisten das Leben einfacher machen.

Die entsprechende Urkunde zum Hans-Lindemann-Ehrenpreis wurde von Thönes vorgelesen und dieser erklärte weiterhin, dass die Nadel das Zusammensein von den Beiden aufzeige.

Prinz Jost bedankte sich bei Lindemann für die Spende und dass so etwas ins Leben gerufen werden konnte. Auch dafür, dass die Gesellschaft dies übernommen habe. Jeder Karnevalist tue etwas für die Menschen und im Namen aller Karnevalisten nehmen sie gerne diese Ehrung an.

Auch Prinzessin Elke dankte für die Auszeichnung. Eine solche Veranstaltung wie am heutigen Abend habe sie nicht so gerne, sie möchte immer lieber wissen, was auf sie zukomme.

Geschenke für Hans Lindemann und seine Gattin Gisela durften natürlich nicht fehlen. Sie erhielten das Bild des Prinzenpaares, Wein zum Genießen, den MKV-Orden von Nik Ebert sowie Blumen und den MKV-Clown in Form von Pralinen für Gisela.

Dann wurde es musikalisch, denn das Prinzenpaar trug ihr Sessionslied „Wir sind wie wir sind“ vor.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs erklärte, dass er nicht gedacht habe, so schnell nach der Proklamation wieder auf der Bühne der Kaiser-Friedrich-Halle zu stehen.

Er dankte Lindemann und der Gesellschaft noch etwas Großes zu tun, denn eines fehle noch im Karneval und zwar die Auszeichnung für das Prinzenpaar Jost und Elke. Diese Beiden seien ein phantastisches Prinzenpaar-Team. Vielleicht lassen sie einmal Revue passieren wenn sie diese Nadeln tragen, welche tolle Zeit sie gehabt hatten und auch der Gesellschaft etwas zu verdanken haben.

Die Gesellschaft kümmere sich und sei immer präsent in Holt und ihr Leitspruch heiße „nicht sich selber feiern, sondern mit anderen feiern“.

Auch das Kinderprinzenpaar Niklas und Hanna wurden auf die Bühne gebeten. Sie bedankten sich, dass sie an diesem Ehrenabend dabei sein durften. Zum Prinzenpaar gewandt führten sie aus, dass sie die Ehrung mehr als verdient hätten, mit ihnen komme definitiv Spaß in die Säle und sie freuen sich schon jetzt auf die Auftritte mit ihnen.

Ihr gemeinsames Lied „Döpp Döpp Döpp wir sind die Prinzenpaare aus Gladbach“ durfte natürlich nicht fehlen und bei diesem Lied steht meistens der ganze Saal auf dem Kopf.

Thönes verabschiedete die Prinzenpaare mit den Worten: eine Uniform (Ornat/ festliche Amtstracht) trägt man nicht, sie trägt einen“ und das treffe auf die jetzigen Prinzenpaare zu.

Nach dem Sturm auf das Buffet hatte die Gesellschaft noch ein besonderes Geschenk für Hans Lindemann und zwar Thomas Cüpper, bekannter als „Et Klimpermännche“, ein Original aus Köln.

Er freute sich, dass er es durch die Schneewehen bis nach Mönchengladbach geschafft habe und sei zu früh hier gewesen. Dadurch habe er schon viel gehört und könne jetzt dazu die entsprechenden Gesichter sehen.

Dann begann er damit, dass Weihnachten die Session störe, aber das sei so im Leben. In Bezug auf seine Familie führte er dann aus, dass immer am Totensonntag eine Tombola stattfinde, wen denn die Schwiegermutter zu Weihnachten besuche. In diesem Jahr seien er und seine Frau dran gewesen.

Die Schwiegermutter sei für 16.00 Uhr eingeladen gewesen, sei aber bereits um 13.12 Uhr erschienen und seine Frau meinte dann um 16.30 Uhr, dass es wohl an der Zeit sei, seiner Schwiegermutter aus dem Mantel zu helfen.

Auch hatten er und seine Frau sich versprochen, nix auf Weihnachten zu schenken und bei Männern heiße das „nix“ und bei Frauen eine Kleinigkeit und das war für ihn dann ein Schrittzähler. Sein Altargeschenk meinte daraufhin, eine Kleinigkeit hätte sie auch gerne angenommen.

Für seine Schwiegermutter hatte er einen Gutschein von Bestattungen Kuckelkorn in Köln worauf stand: du entgehst Gottes Zorn durch Kuckelkorn und wir geben ihrer Heimat ein Zuhause. Außerdem gab es einen Eiskratzer mit dem Wortlaut: mit uns kratzen sie einfach ab.

Als Übergang zu seiner nächsten Geschichte spielte er auf seiner „Quetsch“ das Lied „Mer schenke der Ahl e paar Blömcher“.

Vor zwei Jahren hatte er mit seinem Altargeschenk Silberhochzeit. Sie haben überlegt, wen sie alles einladen, haben dann aber das „Gesocks“ gestrichen und alleine gefeiert. Sie haben dann eine Kreuzfahrt gemacht und zwar bis zum Kamener Kreuz.

Auch wollte seine Angetraute etwas zum Anziehen haben und so ging man zuerst nach Deichmann, um Schuhe zu kaufen. Sie hatte mehrere Schuhe anprobiert, die ihr aber nicht passten bis zum Schluss, aber da stand sie in einem Schuhkarton.

Auch er sollte eine neue „Botz“ (Hose) bekommen und so ging man in einen Laden, wo die Verkäuferin fragte, was braucht er denn. Bezüglich der Größe fummelten dann die Verkäuferin und seine Frau an seiner Hose herum. Er ging dann in eine Umkleidekabine und dann kam die erste Hose. Diese war viel zu klein, das interessierte aber niemanden, denn sie ging nur bis zur Kniekehle. Dann musste er aus Kabine raus und alle sahen zu, wie er in der Unterhose dastand. Sein erster Gedanke war, habe ich eine reine Unterhose an? Dann wurde er wieder in die Umkleide geschickt und wartete eine halbe Stunde auf seine Frau, die in der Zwischenzeit etwas für sich gekauft hatte.

Wenn er in Zukunft auf seine Frau in einem Geschäft wartet, berät er gerne fremde Männer oder er geht in eine Umkleidekabine und ruft nach drei Minuten, es ist kein Papier mehr da. Damit hat er erreicht, dass man dieses Geschäft nie mehr betreten darf.

Weiter erzählte er vom Wochenmarkt, von Kartoffeln, Äpfeln, Backwaren und Kurzwaren.

Eines muss aber noch wiedergegeben werden und zwar kam nach einem Auftritt eine Frau zu ihm und bat, noch einmal das Lied von dem Mann, der in einer Dachrinne lebt, zu singen. Klimpermännche musste lang überlegen bis ihm dann das richtige einfiel und es war folgendes: Ich kann nit treu sin, lev in der Dag ring.

Alles wieder zu geben ist einfach unmöglich, aber man hätte ihm noch Stunden zuhören und mit ihm singen können.

Er bedankte sich beim Publikum und ganz besonders bei der Technik (Yannick Gaden), die so hervorragende Arbeit geleistet hätte.

Bevor Thönes das letzte Wort an die Gäste richtete, bat er noch einmal Günter Claßen und Gert Kartheuser zur Bühne. Der MKV sagte danke, dass man ein neues Event habe und nicht nur in diesem Jahr, sondern auf lange Zeit. Er wünschte allen eine schöne und friedvolle Session sowie einen schönen Veilchendienstagszug bei schönem Wetter.

Jeder Abend der einmal beginnt, muss auch einmal enden, so die Worte von Thönes. Gleichzeitig zitierte er die Worte von Horst Muys, „Irgendwann ist man nicht mehr“ und verabschiedet sich mit dem Slogan, den er von seinem Vorgänger, dem Ehrenpräsidenten Hans-Peter Jansen, übernommen hatte: Sie waren ein phantastisches Publikum. Es bedankt sich bei Ihnen ihr Präsident Marc Thönes. Immer Lustig zusammen.

Es war ein toller Abend, den keiner so schnell vergessen wird.