Kreta: Gedenken an die grausame Schlacht bei Viannos

Die Geschichte dieser Welt zeigt viele dunkle Ereignisse der Menschheit auf. Im September 1943 wurden die Gemeinde Viannos und die umliegenden Dörfer auf #Kreta Schauplatz eines grausamen Ereignisses, als die deutsche #Wehrmacht in einer mehrtägigen Schlacht hunderte von Menschen tötete. Heute erinnert eine Gedenkstätte an die Gefallenen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viannos/Kreta/#Griechenland Am Rand des Diktigebirges im Süden der Insel Kreta erinnert eine Gedenkstätte an eine der grausamsten Schlachten der deutschen Wehrmacht auf der griechischen Insel. Neben der Gedenkstätte ist ebenfalls ein kleines Museum zu besichtigen, welches die Einzelheiten an den „Holocaust von Viannos“ aufzeigt.

Doch was war hier passiert? Was machte diese Schlacht zu einer der dunkelsten Ereignisse der Geschichte? Im Jahr 1943 mehrten sich die Informationen, dass die Alliierten auf Kreta eindringen wollten und so baute die deutsche Wehrmacht im Mai 1943 einen Vorposten mit drei Männern bei Kato Symi. Im September des gleichen Jahres wurden die deutschen Soldaten von kretischen Rebellen getötet, weshalb die Infanterie nach Symi geschickt wurde um den Vorfall zu untersuchen. Am 12. September 1943 befahl der Kommandant der Festung Kreta, General Bruno Bräuer, der 22. Infanteriedivision eine großangelegte Aktion bei der die Soldaten in einen Hinterhalt der Partisanen gerieten. Rund 100 Männer um Manolis Bandouvas griffen die Deutschen erstmals offen in der Schlucht von Kato Symi an und es entbrannte eine Schlacht bis tief in die Nacht hinein, die zahlreiche Tote forderte. Während die Rebellen in die Berge flüchteten, befahl der deutsche Kommandant, Friedrich-Wilhelm Müller von Heraklion aus seinen Truppen die Provinz Viannos zu verwüsten mit dem Ziel die Rebellen zu finden. Hierbei sollten alle Männer, die älter als 16 waren und alle, die auf dem Lande lebten, unabhängig von Geschlecht oder Alter, verhaftet werden.

Gedenkstätte an den 14. September 1943 bei Viannos – Foto: Rheinischer Spiegel

Es war der 13. September 1943 als die deutschen Truppen mit mehr als 2.000 Männern aus verschiedenen Richtungen in die Dörfer einfielen, zunächst noch friedlich – was sich einen Tag später drehen sollte. Verhaftungen, Plünderungen, Vandalismus und Tötungen, auch von Kindern und älteren Menschen, umfasst das Massaker am 14. September 1943, welches zu einem tiefschwarzen Tag voller Trauer wurde. Dörfer wurden in Brand gesetzt und den Überlebenden verboten ihre Toten zu begraben. Deutschen Angaben zufolge wurden insgesamt 440 Griechen getötet, 200 festgenommen sowie drei Ortschaften zerstört. Griechischen und britischen Berichten zufolge lag die Opferzahl der für die Insel großen Katastrophe noch höher. Eine Zerstörung für die Friedrich-Wilhelm Müller und der deutsche Kommandant Bruno Bräuer am 20. Mai 1947 hingerichtet wurden, nachdem sie von der Roten Armee gefangen genommen wurden.

In der Gemeinde Viannos bei Amiras befindet sich heute die zentrale Gedenkstätte für die Opfer der Orte Amiras, Ano Viannos, Embaros, Kato Viannos, Chondros, Kefalovrisi, Pefkos, Kalami, Kato Symi, Sykologos und Vachos. Seit eeinem Präsidialdekret aus dem Jahre 2000 gehören sie alle zu den Märtyrerorten Griechenlands. Elf Steinfiguren flankieren den Weg zu dem Gedenkmonument, auf denen die Namen 451 Opfer in Viannos eingraviert wurden. Den Eingang zeichnen vier Steintafeln auf denen in verschiedenen Sprachen ein Gedicht des Schriftstellers Vasilis Rotas (1889-1977) verewigt wurde. (ea)

„Vorbeigehender Achtung.
Hier unten befinden sich Leichen,
die nie betrogen haben,
die nie gelogen haben,
die Tyrannen nie geachtet haben.
Vorbeigehender Achtung.
Mit reinen Gedanken denke über sie
und wenn du dieses schöne Licht genießt
und ohne Angst hier laufen kannst
und wenn du geliebt wirst und selber liebst
und alles Gute, das du im Leben hast
haben dir diese Leichen geschenkt.“

Gedenkstätte an den 14. September 1943 bei Viannos – Foto: Rheinischer Spiegel

 

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