LVR zeichnet Heinz Prost mit Rheinlandtaler aus

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat am Montag den Süchtelner Heinz Prost für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich Erinnerungskultur, Psychiatrie und Teilhabe mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet.

Viersen/Süchteln – Er gilt als Urgestein der Süchtelner Lokalpolitik, hat neun Bücher veröffentlicht, ist durch seine Führungen zur versunkenen Kapelle auch als Ritter Baldinus bekannt und hat einen wertvollen Beitrag zur Erforschung und Dokumentation der Geschichte der LVR-Klinik Viersen geleistet.

Heinz Prost kam als Auszubildender Ende der 1950er an die Heil- und Pflegeanstalt Viersen-Süchteln (heutige LVR-Klinik). Die Situation der Menschen, die damals in psychiatrischen Kliniken untergebracht sind, empfand er auf Anhieb als unhaltbar. In den 1970er beginnt mit der Psychiatrie-Enquête die Reform der Versorgung psychisch Erkrankter und damit auch der Wandel von einer Anstalts- und Verwahrpsychiatrie hin zu einer gemeindepsychiatrischen Ausrichtung. Diesen Wandel hat Heinz Prost in Viersen-Süchteln mit seinem Engagement maßgeblich vorangetrieben. Die Geschichte und Entwicklung der Klinik hat er außerdem in seinem 2020 veröffentlichten Bildband „Wandlung der psychiatrischen Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Johannistal Süchteln zur Fachklinik“ mit mehr als 500 Fotos eindrucksvoll dokumentiert.

Seine politische Karriere startete Heinz Prost 1975. Dabei suchte er vor allem den persönlichen Kontakt zu den Menschen und setzte sich gezielt für die Belange seiner Mitbürger*innen sowie sozial benachteiligter Menschen ein. So gründete er beispielsweise 1997 mit Unterstützung der damaligen Bürgermeisterin die Viersener Tafel e.V. Auch für die Stadtentwicklung in Süchteln engagiert sich Heinz Prost seit Jahrzehnten und arbeitete in zahlreichen Projekten und Vereinen ehrenamtlich mit.
Für sein leidenschaftliches Engagement wurdet Heinz Prost bereits vielfach ausgezeichnet, darunter im Jahr 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz und 2002 mit der Goldenen Stadtplakette.

Der LVR macht unter dem Slogan „LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.“ herausragende Verdienste im Hinblick auf gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen sichtbar, indem er verschiedene Auszeichnungen und Preise verleiht.

Den Rheinlandtaler können Personen, Organisationen oder Unternehmen erhalten, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren und dabei die Werte und Leitgedanken des LVR leben. Zu der Kategorie „Gesellschaft“ gehören unter anderem die Themengebiete Soziales, Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Bildung und Erziehung. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Ausschuss für Inklusion der Landschaftsversammlung Rheinland. (opm)

Foto: LVR