Mehr als ein Turnier: Der Irmgardis-Cup als Symbol für Zusammenhalt

Am vergangenen Samstag war es wieder soweit: Der Irmgardis-Cup verwandelte die Süchtelner Karl-Rieger-Halle in ein fußballerisches Epizentrum voller Emotionen, Einsatz und Teamgeist. Bereits im Vorfeld wurde gespannt gerätselt, wer in diesem Jahr den begehrten Wanderpokal mit nach Hause nehmen würde. Nach einem Tag voller packender Duelle und beeindruckender Tore durfte sich das St. Bernhard Hospital Kamp-Lintfort als verdienter Sieger feiern lassen.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen und Martin Häming

Viersen-Süchteln – Elf Betriebsmannschaften aus Viersen und Umgebung traten bei dem vom St. Irmgardis-Kranhaus Süchteln organisierten Turnier an, um ihr fußballerisches Können unter Beweis zu stellen. Die teilnehmenden Teams, darunter natürlich das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln, die Feuerwehr Viersen, der Löschzug Süchteln, das Reha Team West sowie das Sanitätshaus Lettermann, schenkten sich nichts und lieferten packende Begegnungen ab. Jede Mannschaft brachte ihren eigenen Stil mit auf das Spielfeld und so wurde den Zuschauern eine Mischung aus taktischer Raffinesse, kämpferischer Hingabe und spielerischem Können geboten.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Vorrunde war hart umkämpft und kein Team wollte sich frühzeitig geschlagen geben. Die Stimmung auf den Rängen war ausgelassen, die Fans feuerten ihre Mannschaften lautstark an und sorgten für eine mitreißende Atmosphäre. Am Ende setzte sich das St. Bernhard Hospital Kamp-Lintfort im Finale gegen starke Konkurrenz durch und durfte den Pokal unter Applaus in die Höhe recken.

Neben dem sportlichen Wettbewerb kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Dank zahlreicher helfender Hände konnten sich Spieler und Zuschauer mit kulinarischen Leckereien stärken und in entspannter Runde die spannenden Spiele Revue passieren lassen.

Eine besondere Geschichte schrieb in diesem Jahr die Mannschaft Inter Catenaccio 23. Die Fußball-AG, die sich aus Bewohnern verschiedener Wohngruppen des LVR-Verbunds WohnenPlusLeben zusammensetzt, feierte ihr Turnierdebüt und zeigte eindrucksvoll, dass Fußball mehr ist als nur ein Sport – er ist ein verbindendes Element, das Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenführt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

„Wir als Inklusionsmanschaft vom LVR-Verbund Wohnen Plus Leben haben uns bewusst mit unserem Namen hinter einem Spielsystem Namens Catenaccio versteckt. Leider ging es aus sportlicher Sicht nicht ganz auf, dafür erlebten wir unvergessliche Momente, die mal wieder gezeigt haben, das die kleinen Dinge im Leben lebenswert sind. Es war eine so harmonische und friedliche Stimmung bei diesem sehr, sehr gut organisierten Turnier“, so Sascha Jansen. „Es waren nur besondere Menschen vor Ort, denen man nicht genug Respekt zollen kann. Danke an alle, die dieses Projekt unterstützt haben.“

Gegründet wurde die AG am 23. November 2023, doch die Idee dazu entstand bereits vor sechs Jahren, als der heutige Trainer Sascha Jansen seinen ersten Trainerschein absolvierte. Angespornt von der Vision auch Menschen mit besonderen Herausforderungen eine Plattform für ihre Leidenschaft zum Fußball zu bieten, wurde das Team ins Leben gerufen. Mittlerweile umfasst die Fußball-AG neun Spieler und eine Spielerin, die mit vollem Einsatz und Begeisterung dabei sind.

Das Training findet alle 14 Tage donnerstags von 16:00 bis 17:30 Uhr in der Karl-Rieger-Halle statt, dank der großzügigen Kooperation mit dem ASV Einigkeit Süchteln. Die Einheiten folgen einer durchdachten Struktur: Nach einer individuellen Aufwärmphase stehen gemeinsame Übungen zur Technik- und Laufkoordination auf dem Plan, bevor das Training mit einem Abschlussspiel ausklingt. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass jeder Teilnehmerin in seinem eigenen Tempo trainieren kann und Pausen nach individuellem Bedarf möglich sind.

Warum machen die Spieler*innen mit? Die Antworten sind vielfältig: Der Sport bietet ihnen nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch eine wertvolle Möglichkeit zur sozialen Teilhabe. Der Teamgeist, der gemeinsame Erfolg, aber auch das Lernen aus Niederlagen – all das sind Erfahrungen, die weit über den Fußball hinausgehen.

Beim Irmgardis Cup trat Inter Catenaccio 23 mit einer Inklusionsmannschaft an, bestehend aus sechs Bewohnern und einer Bewohnerin, unterstützt von Spielern des ASV Süchteln. Toni Weis (Kapitän der 1. Mannschaft), Dominik Gütjens (Alte Herren) sowie weitere engagierte Sportler standen dem Team zur Seite und zeigten, dass echter Mannschaftsgeist keine Grenzen kennt. (dt)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming