Meilenstein in der psychosomatischen Versorgung – Erneuerte Station in Viersen

Das psychosomatische Angebot in der Region konnte jetzt erweitert werden. Die LVR-Kliniken Viersen und Mönchengladbach kommen ihrem Auftrag für die psychiatrische, psychotherapeutische und psychosomatische Versorgung nach und stellen sich mit einem neuen Zentrum für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zukunftsfit dar.

Viersen – In der LVR-Klinik Viersen besteht seit über fünf Jahren die Abteilung für psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit 20 stationären Betten. Innerhalb von Haus 30 hat die Abteilung kürzlich neue und frisch renovierte Räumlichkeiten bezogen. „Neu ist auch, dass wir für unsere Patientinnen und Patienten nun nur noch Einzelzimmer zur Verfügung stellen können“, erklärt Chefärztin Dr. Ljiljana Joksimovic. Sie leitet auch das neugegründete „LVR-Zentrum für psychosomatische Medizin und Psychotherapie Niederrhein“. Dieses bietet neben den stationären Betten und einer Ambulanz am Standort Viersen nun auch insgesamt 30 tagesklinische Plätze an.

Die LVR-Tagesklinik Kempen an der Von-Broichhausen-Allee ist seit Beginn des Jahres mit ihren 20 Plätzen und der integrierten Ambulanz an den Start gegangen. Leitender Oberarzt Markus Pressentin erklärt die Vorteile von tagesklinischen Plätzen: „Der Ablauf sieht vor, dass die Patientinnen und Patienten tagsüber vor Ort an den therapeutischen Angeboten teilnehmen und die restliche Zeit in ihrem Zuhause verbringen. Damit ist das Angebot besonders für Menschen wertvoll, die bspw. kleine Kinder betreuen, einen Angehörigen pflegen, alleinerziehend sind oder auch für Alleinstehende, die Haustiere zu versorgen haben. Zudem werden die Patientinnen und Patienten nicht aus ihren sozialen Bezügen gerissen.“

Dr. Monika Dienstl, Oberärztin der Tagesklinik, erklärt: „Nach einem individuellen Aufnahmegespräch in unserer Ambulanz entwickeln wir in der Tagesklinik gemeinsam mit dem Patienten oder der Patientin ein breitgefächertes persönliches Behandlungsprogramm mit Angeboten verschiedener Berufsgruppen.“ Zu diesen zählen Fachärztinnen und –ärzte, Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeiter*innen sowie Ergo- und Bewegungstherapeut*innen und Mitarbeitende der Pflege

Zehn weitere tagesklinische Plätze gibt es ab dem 1. März auch in Mönchengladbach. Beheimatet ist die neue Tagesklinik am Evangelischen Krankenhaus Bethesda an der Ludwig-Weber-Straße. Das zusätzliche Angebot ist für die Patientinnen und Patienten aus der Vitus-Stadt aufgrund der hohen Nachfrage ein wichtiger Baustein in der psychosomatischen Versorgung.

„Ein wesentlicher Bestandteil unserer psychosomatischen Behandlung sind vertrauensvolle Einzelgespräche mit erfahrenen Therapeuten und Therapeutinnen. In diesen Gesprächen lernen Sie Ihre Probleme und sich selbst ernst zu nehmen. Sie lernen, die persönlichen Belastungen und Hintergründe Ihrer psychischen und psychosomatischen Symptome zu verstehen. Mit Hilfe des therapeutischen Teams gewinnen Sie neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten. Schließlich lernen Sie die notwendigen Veränderungen vorzunehmen und durchzusetzen, was wiederum zu Symptomreduktion und nachhaltiger Besserung der psychischen Gesundheit und Lebensqualität führt“, verdeutlicht Dr. Ljiljana Joksimovic.

Ein besonderer Vorteil des neugegründeten Zentrums ist die Verzahnung mit somatischen Krankenhäusern. Neben der bestehenden Partnerschaft am Standort Viersen mit der LVR-Klinik für Orthopädie Viersen bezüglich der „Multimodalen Schmerztherapie“, gibt es nun die tagesklinischen Plätze in Nachbarschaft solcher Häuser. In Mönchengladbach ist es das Bethesda, in der Tagesklinik Kempen das Hospital zum Heiligen Geist. Das bietet Chancen für neue Kooperationen.

Die psychosomatische Medizin ist ein eigenes medizinisches Fachgebiet. Sie untersucht und behandelt Erkrankungen, für deren Entstehung und Aufrechterhaltung seelische (Psyche), körperliche (Soma) und soziale Wechselwirkungen wesentlich sind. Dort werden z.B. Erkrankungen therapiert, die durch Überforderung, Stressbelastungen im Beruf und/oder Familie, Traumata und langfristig verdrängte emotionale Konflikte und Defizite ausgelöst werden.

Wer sich informieren möchte zum Thema „Arbeiten im Psychosomatik-Zentrum“, kann sich gerne an Chefärztin und Zentrums-Leiterin Dr. Ljiljana Joksimovic wenden unter ljiljana.joksimovic@lvr.de oder telefonisch unter 02162 96 4924.

Kontakt zum LVR-Zentrum für psychosomatische Medizin und Psychotherapie Niederrhein unter Telefon 02162 96 4922. (opm)

Oberärztin Dr. Monika Dienstl, Chefärztin Dr. Ljiljana Joksimovic und Leitender Oberarzt Markus Pressentin (v.l.) freuen sich, dass das psychosomatische Angebot in unserer Region erweitert wird. Foto: LVR-Klinik Viersen