Herzlich willkommen in Viersen Meister Adebar!

Bereits Anfang März meldete die Nabu-Naturschutzstation in Kleve die ersten Störche, die aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt waren. Jetzt, mit den wärmenden Sonnenstrahlen, sind sie auch immer häufiger in Viersen zu beobachten. 
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Viersen – Sie sind ein immer wieder gern genutztes Fotomotiv, die Störche am Niederrhein. Pünktlich zum Frühlingsbeginn Anfang März waren die Rückkehrer aus dem Süden in Kleve gesichtet worden, nun haben sie auch den Weg nach Viersen gefunden und wurden von den Fotografen fast wie Stars willkommen geheißen. Zunehmend häufiger fliegen die stolzen Tiere nicht mehr bis nach Afrika südlich der Sahara, immer wieder sparen sie sich die gefährliche Überquerung der Meerenge in Gibraltar und überwintern in Spanien oder Südafrika.

Vor über 100 Jahren fühlten sich die Störche am Niederrhein wohl. Rund 60 Storchenpaare waren hier beheimatet. Dann wurde es lange still um Meister Adebar, der allerdings im letzten Jahrzehnt immer häufiger wieder umrahmt von Weiden und Niers hier auf Nachwuchs hofft – so wie beispielsweise in der Nisthilfe an der Clörather Mühle.

Den Weg der Störche verfolgt der NABU in seinem Blog „Störche auf Reisen„. Während sich der Bestand der Weißstörche nämlich langsam aber sicher wieder erholt, gehen beim seltenen und eher scheuen Schwarzstorch die Brutzahlen seit 2015 wieder zurück. Der NABU schätzt den Bestand der Mischwälder oder Mittelgebirge bevorzugenden Tiere in NRW auf rund 80 Brutpaare. Der Klimawandel mit seinen Dürren, die trockenen Bachläufe und die stetig sinkenden Fichtenbestände machen den beeindruckenden Tieren stark zu schaffen. (nb)

Auf dem Feld in Viersen-Helenabrunn siedelten sich heute direkt vier Störche hinter dem Traktor an. Foto: Rheinischer Spiegel