Das Gesundheitsministerium fördert mit 2,4 Millionen Euro Forschungsprojekte zum Infektionsgeschehen in der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen. Das Ziel ist, Erkenntnisse zu sammeln, um im Falle einer weiteren Corona-Welle im nächsten Winter effektiver und effizienter handeln zu können.
NRW/Corona – „Am Anfang der Pandemie konnten wir natürlich noch nicht genau wissen, wie man das Virus bekämpft beziehungsweise seine Verbreitung eindämmt. Im Laufe der letzten zwei Jahre haben wir aber jeden Tag dazugelernt“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Wir dürfen uns allerdings nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wir müssen uns jetzt auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und die Zeit nutzen, um wichtige Fragen zur Immunität der Bevölkerung oder zu den Mechanismen der Infektionsketten beantworten zu können. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere Universitätskliniken diesen Forschungsfragen nachgehen.“
Mit der Förderung sollen bisherige Lücken beim Verständnis des Infektionsgeschehens und bei möglichen Schutzmaßnahmen geschlossen werden. Konkret werden dabei folgende Fragestellungen untersucht:
- Wie hoch ist die Immunität gegen das SARS-CoV-2-Virus in der Gesamtbevölkerung?
- Welche Verbreitungswege nimmt das Virus?
- Wie verändert sich die Immunität nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2?
- Wie gestaltet sich die Impfinanspruchnahme in der Bevölkerung?
Die Fördergelder wurden jetzt vom Projektträger Jülich im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales an den bereits bestehenden Forschungsverbund VIRus-ALlianz (VIRAL) NRW vergeben. Dieser ist ein Zusammenschluss der virologischen Institute an den universitätsmedizinischen Standorten in Nordrhein-Westfalen (Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster, Witten/Herdecke), der sich der Erforschung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten widmet. Durch die Vernetzung der wissenschaftlichen Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen mit koordinierten Forschungsprojekten sollen wichtige Synergien zur Bekämpfung von Corona geschaffen werden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler knüpfen dabei an bereits bestehende Forschungsprojekte an, so dass Anfang Herbst erste Zwischenergebnisse zu erwarten sind. (opm)