Museum, Forschungsstätte und Archiv – Die Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf

Im westlichen Teil des historischen Düsseldorfer Stadthauses in der Altstadt befindet sich die Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft. Nicht nur die Dauerausstellung, sondern auch die Räume selbst geben einen tieferen Blick auf die Zeit unter dem NS-Regime frei. 
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Düsseldorf/Niederrhein Seit der Eröffnung 1987 erinnert die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf an die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes. Als Museum, Forschungsstätte und Archiv, lädt sie zu einem Rundgang in den westlichen Teil des historischen Stadthauses in der Altstadt ein.
Die Räume dienten in der Zeit des Nationalsozialismus als Büros, Vernehmungsräume und Haftzellen der Polizei. Von 1926 bis Anfang 1934 war hier das Polizeipräsidium untergebracht, dem zwischen April 1933 und März 1934 die Gestapo, die Staatspolizeileitstelle Düsseldorf, untergeordnet war.

Seit der Eröffnung 1987 erinnert die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf an die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes. Foto: Rheinischer Spiegel

Im weiteren Verlauf nutzten das Gebäude die Schutzstaffel (SS), das Wehrbezirkskommando und weitere Behörden, die die an der Verfolgung und Ausgrenzung von Juden, Sinti und Homosexuellen beteiligt waren oder für den „Arbeitseinsatz“ der rund 40.000 Zwangsarbeiter auf Düsseldorfer Stadtgebiet (Arbeitsamt) verantwortlich zeichneten.

Seit einer Renovierung der Räume kann dauerhaft die Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ besichtigt werden, ebenfalls die im Krieg als öffentliche Luftschutzräume genutzten Kellerräume wurden für Besucher geöffnet.

Im weiteren Verlauf nutzten das Gebäude die Schutzstaffel (SS), das Wehrbezirkskommando und weitere Behörden, die die an der Verfolgung und Ausgrenzung von Juden, Sinti und Homosexuellen beteiligt waren. Foto: Rheinischer Spiegel

In den erweiterten Räumlichkeiten präsentiert sich die Gedenkstätte als moderner Lern- und Forschungsort, als Ort der Begegnung und des Gedenkens. Auch der barrierefreie Zugang zur Ausstellung und in die Räume an der Andreasstraße ist durch spezielle Aufzüge gewährleistet.

Im „Hinterhaus“ an der Andreasstraße wurde mit dem „Julo-Levin-Raum“ eine Möglichkeit für Vorträge, Wechselausstellungen und Vorführungen geschaffen. Zudem bietet der Gebäudeteil ein offenes Archiv und eine Bibliothek mit über 6.000 Titeln, welche Besucher für Nachforschungen nutzen können. Der Medienraum wurde nach dem expressionistischen Künstler Julo Levin benannt, der an der jüdischen Schule in Düsseldorf als Zeichenlehrer tätig war bevor er in Auschwitz ermordet wurde. (nb)

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf | Eintritt frei
Mühlenstraße 29 | 40213 Düsseldorf
https://www.duesseldorf.de/mahn-und-gedenkstaette.html

Öffnungszeiten Ausstellung:
Di. bis Fr. und So.: 11:00  – 17:00 Uhr
Sa.: 13:00  – 17:00 Uhr
Mo. Geschlossen

Ebenfalls die im Krieg als öffentliche Luftschutzräume genutzten Kellerräume wurden für Besucher geöffnet. Foto: Rheinischer Spiegel